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DFN-Verein einigt sich mit den kommerziellen Internetprovidern

Im Streit zwischen den kommerziellen Internet-Service-Providern und dem DFN-Verein zeichnet sich jetzt eine Einigung ab. In der kommenden Woche wollen beide mit einer gemeinsamen Erklärung vor die Presse treten. Vorab war zu erfahren, daß wohl die meisten Forderungen der 16 Provider, die am 25. November die Verbindungen ins Forschungsnetz testweise gekappt hatten, erfüllt wurden. Der Internetverkehr zwischen den Netzen soll in Zukunft über den DE-CIX-Knoten in Frankfurt am Main laufen.

Wolfgang Noelke, Eckart Maaß |
    An diesem Austauschpunkt sind derzeit die kommerziellen Provider zusammengeschlossen. Damit der Knoten bei zunehmendem Verkehr nicht zum Flaschenhals wird, muß er kontinuierlich ausgebaut werden. Wer dafür verantwortlich sein wird, ist noch nicht ganz klar. Der DFN wird wahrscheinlich den Zugang zur Uni Frankfurt warten und die Provider den DE-CIX-Knoten selbst. Dessen Kapazitätsgrenze ist momentan noch nicht erreicht. Bei Engpässen auf einer Seite bessert die entsprechende Partei nach, verpflichtet dazu ist sie allerdings nicht. Die Zuleitung des DFN zum DE-CIX soll mindestens eine 34-Megabitstrecke sein. Über die Kosten läßt sich bisher nur spekulieren. Weil gerade sie aber der Hauptstreitpunkt waren, dürfte auch hier der DFN den Providern entgegengekommen sein. Denn die wollten nur noch rund eine halbe Million Mark pro Jahr für die Nutzung des Forschungsnetzes zahlen, ein Drittel des jetzigen Betrages. DFN-Vorsitzender Eckart Maaß: "Von den 155 Megabit, die wir in Frankfurt eingerichtet haben, werden 34 Megabit für den Austausch reserviert. Diesen 34 Megabit stehen keine Einnahmen gegenüber. Was über die 500.000 Mark der Provider hinaus geht, müssen die Wissenschaftseinrichtungen zahlen." Gegebenenfalls müsse ein Aufpreis auf die Entgelte für das Wissenschaftsnetz genommen werden, so Maaß.