Arbeitszeitdebatte
DGB-Chefin Fahimi warnt vor Ende des Acht-Stunden-Tags

Die Pläne der Bundesregierung, wöchentliche statt tägliche

    Yasmin Fahimi spricht auf einer Kundgebung in ein Mikrofon.
    Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) (Soeren Stache / dpa / Soeren Stache)
    Höchstarbeitszeiten festzulegen, stoßen bei Gewerkschaften auf Kritik.
    Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Fahimi, sagte der "Rheinischen Post", die Regierung wolle rechtlich fragwürdige Geschäftsmodelle legalisieren. Damit würden regelmäßige Zwölf-Stunden-Schichten bei Subunternehmern im Paketdienst oder fehlende Ruhezeiten im Hotel- und Gastgewerbe ermöglicht, betonte die SPD-Politikerin. Verdi-Chef Werneke hatte zuvor kritisiert, die Belastung für Beschäftigte werde unerträglich, sollte die Regierung an ihren Plänen festhalten.
    Aktuell ist die Arbeitszeit für Arbeitnehmer auf acht Stunden pro Tag begrenzt. In Ausnahmefällen ist eine Verlängerung auf bis zu zehn Stunden möglich. Die Koalition argumentiert, sie wolle mit ihrer Reform mehr Flexibilität für Betriebe und Beschäftigte schaffen. 

    Forderung nach dauerhaft höheren Zuschüssen für die Rentenversicherung aus Steuergeldern

    Die DGB-Vorsitzende rief zudem die Bundesregierung auf, die Zuschüsse zur Rentenversicherung dauerhaft zu erhöhen. Sie argumentierte, die Alterung der Gesellschaft müsse von allen getragen werden, nicht nur von den Beitragszahlern. Ein höherer Zuschuss aus Steuergeldern sei daher gerechtfertigt. Derzeit belaufen sich die Zuschüsse des Bundes für die gesetzliche Rentenversicherung auf über 100 Milliarden Euro pro Jahr.
    Fahimi sprach sich gleichzeitig dafür aus, Vermögende stärker in die Pflicht zu nehmen. Sie verwies darauf, dass das reichste eine Prozent der Bevölkerung in den vergangenen zehn Jahren um 140 Milliarden Euro vermögender geworden sei. Fahimi forderte eine stärkere Beteiligung dieser Gruppe am Gemeinwesen.
    Diese Nachricht wurde am 29.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.