Der Chlamydientest unter 265 Berliner Schülerinnen überraschte sogar die Experten: Zehn Prozent der 17-jährigen Mädchen hatten demnach Chlamydien, die ausschließlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden. Je höher die Anzahl der Sexualpartner, desto höher war auch die Infektionsrate. Betroffene müssen mit erheblichen Langzeitfolgen rechnen, warnt Dr. Andreas Clad vom Universitätsklinikum Freiburg:
" Diese Frauen haben ein 20-Prozentiges Risiko, später keine Kinder zu bekommen, weil die Chlamydien ihre Eileiter entzündet und schließlich verschlossen haben. Infektionen, von denen sie meistens gar nichts je klinisch bemerkt haben. "
Genau das ist das Tückische an der Chlamydieninfektion: 80 Prozent aller infizierten Frauen spüren keinerlei Beschwerden, und deswegen kommen sie auch nicht auf die Idee, einen Arzt aufzusuchen. Schätzungen zufolge sind hier zu Lande mehr als 100.000 Frauen im gebärfähigen Alter unfruchtbar. Junge Mädchen - so Dr. Giesela Gille von der "Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung der Frau" - wissen von dieser Gefahr herzlich wenig:
" Sie können, wenn Sie mit Mädchen im Unterricht über Chlamydien sprechen und über die Konsequenz der Unfruchtbarkeit, dann hören Sie eine Stecknadel zu Boden fallen. "
Was also tun? Erstens: Äufklären! Zum Beispiel darüber, dass Kondome wirksam schützen. Dann gibt es noch Chlamydien-Tests, doch die werden, wenn keine Symptome vorliegen, von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt: 35 Euro stehen zur Debatte. Doch welche Schülerin oder Auszubildende hat schon so viel Geld übrig? Und so kommt es, dass die Infektion in aller Regel unerkannt bleibt. Dr. Gerd Böhmer - Gynäkologe aus Hannover:
" Das Problem bei dieser Chlamydientestung ist, dass durch wechselnde Geschlechtspartner auch das Risiko für die Infektion oder Neuinfektion immer wieder gegeben ist. So reicht es nicht, einmalig zu testen, sondern man müßte diesen Test bei Frauen, die wechselnde Geschlechtspartner haben, das regelmäßig, schlußendlich einmal im Jahr zu machen. "
Da die Eileiter erst mehrere Jahre nach einer Chlamydieninfektion unwiederbringlich zerstört wird, würde ein jährlich durchgeführter Test nach Ansicht der "Deutschen Gesellschaft zur Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten" ausreichen. Nach Meinung der Mediziner sei es skandalös, dass ein prophylaktischer Chlamydientest für junge Frauen und Männer nicht längst schon als Kassenleistung angeboten wird. Demgegenüber verschlingt die künstliche Befruchtung der durch Chlamydien unfruchtbar gewordenen Frauen in Deutschland jedes Jahr rund 50 Millionen Euro. Dieses Geld, so die Experten, sollte besser für ein umfassendes Chlamydienscreening ausgegeben werden. Zeigt der hochsensitive "DNA-Amplifikationstest" Chlamydien an, sind Antibiotika das Mittel der Wahl. Aber: 0.40
" Da die Chlamydien nur durch Geschlechtsverkehr übertragen werden, und man sich Chlamydien nicht auf der Toilette holen kann, wie manchmal behauptet wird, gehört es immer dazu, dass der Partner mitbehandelt wird. Das heißt, es hat überhaupt keinen Zweck, nur eine Frau auf Chlamydien zu behandeln, der Partner ist ja auch infiziert. Wenn nur die Frau behandelt wird, weil sie wegen einer Unterleibsentzündung zum Beispiel im Krankenhaus lag, kommt dann nach Hause, und der Mann wird nicht gegen Chlamydien behandelt, dann infiziert sich die Frau bei ihrem Partner wieder. "
Achtung Männer! Sie nehmen die Chlamydien allzu häufig auf die leichte Schulter. Neun von zehn Infizierten spüren die Infektion überhaupt nicht, und ernste Schäden - gar Unfruchtbarkeit - müssen sie auch nicht befürchten. Das Problem - so Giesela Gille - bleibt - wie so oft in sexuellen Dingen - wieder einmal bei den Frauen hängen. Solange es keinen kostenlosen Chlamydientest gibt, bleiben ihnen in jedem Fall die "Kondome"
" Nicht wegen AIDS, sondern um sich und ihre Fruchtbarkeit zu schützen, sollen sie bitte auf Kondomen bestehen. Und wenn ein Junge sagt, Kondome turnen ihn ab, und ich riskiere dafür, dass ich mal nie Kinder kriegen kann, das ist etwas, was man Mädchen sehr gut klarmachen kann, dass sie in eigenem Interesse und aus reinem Egoismus dann auch wirklich darauf bestehen. "
" Diese Frauen haben ein 20-Prozentiges Risiko, später keine Kinder zu bekommen, weil die Chlamydien ihre Eileiter entzündet und schließlich verschlossen haben. Infektionen, von denen sie meistens gar nichts je klinisch bemerkt haben. "
Genau das ist das Tückische an der Chlamydieninfektion: 80 Prozent aller infizierten Frauen spüren keinerlei Beschwerden, und deswegen kommen sie auch nicht auf die Idee, einen Arzt aufzusuchen. Schätzungen zufolge sind hier zu Lande mehr als 100.000 Frauen im gebärfähigen Alter unfruchtbar. Junge Mädchen - so Dr. Giesela Gille von der "Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung der Frau" - wissen von dieser Gefahr herzlich wenig:
" Sie können, wenn Sie mit Mädchen im Unterricht über Chlamydien sprechen und über die Konsequenz der Unfruchtbarkeit, dann hören Sie eine Stecknadel zu Boden fallen. "
Was also tun? Erstens: Äufklären! Zum Beispiel darüber, dass Kondome wirksam schützen. Dann gibt es noch Chlamydien-Tests, doch die werden, wenn keine Symptome vorliegen, von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt: 35 Euro stehen zur Debatte. Doch welche Schülerin oder Auszubildende hat schon so viel Geld übrig? Und so kommt es, dass die Infektion in aller Regel unerkannt bleibt. Dr. Gerd Böhmer - Gynäkologe aus Hannover:
" Das Problem bei dieser Chlamydientestung ist, dass durch wechselnde Geschlechtspartner auch das Risiko für die Infektion oder Neuinfektion immer wieder gegeben ist. So reicht es nicht, einmalig zu testen, sondern man müßte diesen Test bei Frauen, die wechselnde Geschlechtspartner haben, das regelmäßig, schlußendlich einmal im Jahr zu machen. "
Da die Eileiter erst mehrere Jahre nach einer Chlamydieninfektion unwiederbringlich zerstört wird, würde ein jährlich durchgeführter Test nach Ansicht der "Deutschen Gesellschaft zur Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten" ausreichen. Nach Meinung der Mediziner sei es skandalös, dass ein prophylaktischer Chlamydientest für junge Frauen und Männer nicht längst schon als Kassenleistung angeboten wird. Demgegenüber verschlingt die künstliche Befruchtung der durch Chlamydien unfruchtbar gewordenen Frauen in Deutschland jedes Jahr rund 50 Millionen Euro. Dieses Geld, so die Experten, sollte besser für ein umfassendes Chlamydienscreening ausgegeben werden. Zeigt der hochsensitive "DNA-Amplifikationstest" Chlamydien an, sind Antibiotika das Mittel der Wahl. Aber: 0.40
" Da die Chlamydien nur durch Geschlechtsverkehr übertragen werden, und man sich Chlamydien nicht auf der Toilette holen kann, wie manchmal behauptet wird, gehört es immer dazu, dass der Partner mitbehandelt wird. Das heißt, es hat überhaupt keinen Zweck, nur eine Frau auf Chlamydien zu behandeln, der Partner ist ja auch infiziert. Wenn nur die Frau behandelt wird, weil sie wegen einer Unterleibsentzündung zum Beispiel im Krankenhaus lag, kommt dann nach Hause, und der Mann wird nicht gegen Chlamydien behandelt, dann infiziert sich die Frau bei ihrem Partner wieder. "
Achtung Männer! Sie nehmen die Chlamydien allzu häufig auf die leichte Schulter. Neun von zehn Infizierten spüren die Infektion überhaupt nicht, und ernste Schäden - gar Unfruchtbarkeit - müssen sie auch nicht befürchten. Das Problem - so Giesela Gille - bleibt - wie so oft in sexuellen Dingen - wieder einmal bei den Frauen hängen. Solange es keinen kostenlosen Chlamydientest gibt, bleiben ihnen in jedem Fall die "Kondome"
" Nicht wegen AIDS, sondern um sich und ihre Fruchtbarkeit zu schützen, sollen sie bitte auf Kondomen bestehen. Und wenn ein Junge sagt, Kondome turnen ihn ab, und ich riskiere dafür, dass ich mal nie Kinder kriegen kann, das ist etwas, was man Mädchen sehr gut klarmachen kann, dass sie in eigenem Interesse und aus reinem Egoismus dann auch wirklich darauf bestehen. "