Freitag, 17. Mai 2024

Soziales
Diakonie-Präsident warnt vor Scheitern der Kindergrundsicherung

Der Präsident des evangelischen Wohlfahrtsverbands Diakonie Deutschland, Schuch, hat die Ampel-Koalition vor einem Scheitern der geplanten Kindergrundsicherung gewarnt. Das wäre für die Betroffenen, die man besser absichern wolle, eine fatale Situation.

07.04.2024
    Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch im Porträt
    Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch mahnt eine Debatte ohne Polemik an. (picture alliance / epd-bild / Hans Scherhaufer)
    Das sagte Schuch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Mit Blick auf die Debatte über 5.000 neue Stellen in diesem Zusammenhang mahnte er schlanke Verwaltungsstrukturen an. Wenn man die Zahl 5.000 höre, klinge das erst einmal verstörend hoch. Da müsse man politisch sicherlich noch einmal diskutieren, allerdings sachorientiert und ohne Polemik, betonte Schuch.
    Die Kindergrundsicherung soll das Kindergeld, den Kinderzuschlag für einkommensschwache Familien sowie die Sozialleistungen für Kinder bündeln. Kritik an dem Vorhaben kam zuletzt immer wieder vom Koalitionspartner FDP.

    Schuch räumt auch Fehler bei Missbrauchsfällen ein

    In einem anderen Interview mit dem Internetportal der "Welt" räumte Schuch ein, die evangelische Kirche und die Diakonie hätten mit Blick auf sexuelle Gewalt und entsprechende Schutzkonzepte zu spät gehandelt. Man sei am Anfang eines langen Prozesses, auch bei der Aufarbeitung erlittenen Unrechts, sagte Schuch. Die katholische Kirche sei da weiter und evaluiere bestehende Schutzkonzepte auf ihre Wirksamkeit hin. Das stehe bei der evangelischen Kirche jetzt an.
    Zugleich verwies Schuch darauf, dass Schutzkonzepte für Kinder- und Jugendeinrichtungen gesetzlich vorgeschrieben seien. Aber sie müssten gelebt und umgesetzt werden. Der Diakonie-Präsident forderte, bei Verdachtsfällen sofort aktiv zu werden.
    Diese Nachricht wurde am 07.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.