Sonntag, 05. Mai 2024

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Dicke Luft im Koffieshop

Vor rund 30 Jahren entstanden in Amsterdam die ersten Koffieshops, jene halblegalisierten Verkaufsstellen für weiche Drogen, in denen der Konsum von Hasch und Marihuana unter bestimmten Bedingungen geduldet wird. Auf diese Weise wollte die Regierung den Haschraucher von der kriminellen harten Drogenszene fernhalten.

Mit Reportagen von Kerstin Schweighöfer, am Mikrofon: Bettina Nutz | 30.01.2010
    Die Gründerväter der zweigleisigen niederländischen Drogenpolitik sahen sich als Pragmatiker und hielten Verbote für sinnlos: Dadurch würden sich die Jugendlichen nicht davon abbringen lassen, mit Drogen zu experimentieren.

    Anno 2009 ist dieses Ziel weiter entfernt denn je: Stattdessen fragen sich immer mehr Niederländer, inwieweit sie sich diesen Alleingang innerhalb Europas weiterhin leisten können. Die gesetzliche Grauzone hat den Anbau von Hasch und Marihuana zu einem knallharten Milliardengeschäft gemacht, fest in der Hand des organisierten Verbrechens. In Suchtkliniken melden sich zunehmend jugendliche Kiffer zum Entzug.

    Und in den Grenzgemeinden schlagen die Bürgermeister Alarm: Die Bewohner von Städten wie Venlo oder Maastricht fühlen sich von den tagtäglich Tausenden Drogentouristen heimgesucht wie von einer Heuschreckenplage. Die ersten Grenzgemeinden haben deshalb vor Kurzem beschlossen, sämtliche Koffieshops ganz rigoros zu schließen.

    Manuskript zur Sendung als pdf oder im Textformat.