Den ältesten modernen Europäer. Das ist Homo sapiens und nicht Neandertaler. Er ist ein moderner Mensch, das ist sicher. Aber einige seiner Charaktere sind sehr archaisch. Zum Beispiel die Zähne. Die sind sehr groß, das hat man bislang nur in seiner archaischen Population in Afrika gefunden.
Weil es den rumänischen Labors an entsprechenden Geräten zur Altersbestimmung fehlte, wollten die Forscher vor Ort auf Nummer sicher gehen. Ion Cornel Baltean, Archäologe an der westrumänischen Universität Resita:
Die Funde wurden mit dem so genannten C-14-Verfahren untersucht. Dabei ermittelt man das Alter anhand des radioaktiven Zerfalls der Kohlenstoffmoleküle. Wir haben die Funde sowohl nach England, nach Oxford als auch ins dänische Gröningen geschickt. Das Ergebnis war beide Male dasselbe: Die Knochen stammen aus der Zeit zwischen 34.900 und 35.600 vor Christus.
Damit war klar: Die rumänischen Archäologen hatten einen einzigartigen Fund vor sich. Abgesehen vom Neandertaler, gibt es europaweit keinen einzigen Fund eines modernen Homo sapiens, der älter ist. Von großer wissenschaftlicher Bedeutung ist dabei allerdings der ausgeprägte Unterkiefer, den die Rekonstruktion der gefundenen Knochen ergab - ein Gebiss, das immerhin dem des wesentlich älteren Neandertalers ähnelt. Ion Cornel Baltean:
Diese Entdeckung haben wir verglichen mit einem ähnlichen Fund aus dem Jahre 1999 in Portugal. Wir betrachten beides zusammen nun als Beweis dafür, dass der moderne europäische Homo sapiens tatsächlich direkt vom Neandertaler abstammt.
Denn einerseits ähnelt der starke, robuste Unterkiefer von Vasile und Ion, den beiden 35.000 Jahre alten "Ur-Rumänen", ein wenig dem Gebiss eines Neandertalers. Andererseits weisen die beiden in den meisten anderen Merkmalen die Attribute des modernen Menschen auf. Der Homo sapiens als direkter Nachkömmling des Neandertalers - das ist aber nur die eine wesentliche Schlussfolgerung, die die Experten aus dem Fund in Westrumänien ziehen. Daneben gibt der Fund Aufschluss über die Siedlungsbewegung des Menschen in Europa vor über 35.000 Jahren, so Ionel Cornel Baltean:
Die Donau war, wie dieser Fund bestätigt, der Korridor für den Zug der Europäer aus dem Gebiet des Schwarzen Meeres nach Zentral- und Westeuropa.
Welcher Anlass den Ausschlag für diese Wanderungsbewegung gab - diese Frage allerdings kann auch der Fund in Rumänien nicht beantworten. Die Archäologen und Geschichtswissenschaftler verfolgen derzeit die Theorie, dass in jenem Zeitraum, in dem dieser Zug begann, der Pegel des Schwarzen Meeres rapide angestiegen und dabei der natürliche Damm der Dardellen gebrochen ist. Folge: Überflutungen riesigen Ausmaßes, die die Menschen dazu bewegt haben könnten, der Donau entlang zu flüchten. Bewiesen ist diese Theorie aber längst noch nicht, wenn auch der jüngste Fund in Westrumänien bereits als weiteres Indiz dafür betrachtet wird.
Weil es den rumänischen Labors an entsprechenden Geräten zur Altersbestimmung fehlte, wollten die Forscher vor Ort auf Nummer sicher gehen. Ion Cornel Baltean, Archäologe an der westrumänischen Universität Resita:
Die Funde wurden mit dem so genannten C-14-Verfahren untersucht. Dabei ermittelt man das Alter anhand des radioaktiven Zerfalls der Kohlenstoffmoleküle. Wir haben die Funde sowohl nach England, nach Oxford als auch ins dänische Gröningen geschickt. Das Ergebnis war beide Male dasselbe: Die Knochen stammen aus der Zeit zwischen 34.900 und 35.600 vor Christus.
Damit war klar: Die rumänischen Archäologen hatten einen einzigartigen Fund vor sich. Abgesehen vom Neandertaler, gibt es europaweit keinen einzigen Fund eines modernen Homo sapiens, der älter ist. Von großer wissenschaftlicher Bedeutung ist dabei allerdings der ausgeprägte Unterkiefer, den die Rekonstruktion der gefundenen Knochen ergab - ein Gebiss, das immerhin dem des wesentlich älteren Neandertalers ähnelt. Ion Cornel Baltean:
Diese Entdeckung haben wir verglichen mit einem ähnlichen Fund aus dem Jahre 1999 in Portugal. Wir betrachten beides zusammen nun als Beweis dafür, dass der moderne europäische Homo sapiens tatsächlich direkt vom Neandertaler abstammt.
Denn einerseits ähnelt der starke, robuste Unterkiefer von Vasile und Ion, den beiden 35.000 Jahre alten "Ur-Rumänen", ein wenig dem Gebiss eines Neandertalers. Andererseits weisen die beiden in den meisten anderen Merkmalen die Attribute des modernen Menschen auf. Der Homo sapiens als direkter Nachkömmling des Neandertalers - das ist aber nur die eine wesentliche Schlussfolgerung, die die Experten aus dem Fund in Westrumänien ziehen. Daneben gibt der Fund Aufschluss über die Siedlungsbewegung des Menschen in Europa vor über 35.000 Jahren, so Ionel Cornel Baltean:
Die Donau war, wie dieser Fund bestätigt, der Korridor für den Zug der Europäer aus dem Gebiet des Schwarzen Meeres nach Zentral- und Westeuropa.
Welcher Anlass den Ausschlag für diese Wanderungsbewegung gab - diese Frage allerdings kann auch der Fund in Rumänien nicht beantworten. Die Archäologen und Geschichtswissenschaftler verfolgen derzeit die Theorie, dass in jenem Zeitraum, in dem dieser Zug begann, der Pegel des Schwarzen Meeres rapide angestiegen und dabei der natürliche Damm der Dardellen gebrochen ist. Folge: Überflutungen riesigen Ausmaßes, die die Menschen dazu bewegt haben könnten, der Donau entlang zu flüchten. Bewiesen ist diese Theorie aber längst noch nicht, wenn auch der jüngste Fund in Westrumänien bereits als weiteres Indiz dafür betrachtet wird.