
Sie habe "eine Stimme von seltener Schönheit, natürlicher Tongebung und echter Wärme des Ausdrucks". So charakterisierte der Dirigent Bruno Walter die Sängerin Kathleen Ferrier, mit der ihn eine langjährige Künstlerfreundschaft verband.
Mit ihrer tiefen, warmen Altstimme zog Kathleen Ferrier das Publikum schon zu Beginn des 2. Weltkrieges bei ihren zahlreichen Konzerten in Großbritannien in den Bann. Ihre Kunst und ihre empathische Persönlichkeit wurde bewundert und als tröstlich empfunden. In den 1940er Jahren begeisterte sie dann auch auf internationalen Podien.
Eigentlich hatte Kathleen Ferrier eine erfolgversprechende Laufbahn als Konzertpianistin angestrebt, musste aber ab ihrem 14. Lebensjahr aus finanziellen Gründen als Telefonistin arbeiten. Nebenbei sang sie in Chören, tourte als Begleiterin, absolvierte mehrere Wettbewerbe und legte ihr Klavierexamen an der Royal Academy of Music ab. Dann gelang ihr 1937, mit 25 Jahren, überraschend der Durchbruch als Sängerin.
Ihr Repertoire reichte von schlichten Volksliedern, über Opern- und Oratorienpartien bis zu ihrem Bravourstück, Mahlers "Lied von der Erde". In der Sendung werden einige Stationen ihrer beeindruckenden, aber kurzen Karriere vorgestellt. Kathleen Ferrier starb auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs mit nur 41 Jahren am 8. Oktober 1953.