"Ich habe diese Vorstellung von einem demokratischen Blick auf die Welt", sagte William Eggleston einmal, "eine Welt, in der alle Dinge gleich wichtig sind."
Jeff Rosenheim formuliert es so:
"Er untersucht die Offenbarungen des Alltags, die gesellschaftlichen Gegebenheiten unserer Zeit. Sei es die Form eines Autos, Backsteine in der Sonne oder die Utensilien auf dem Tisch in einem Diner: Was er anschaut, hat die poetische Resonanz von Dingen, wie sie sind."
Ein rostiges Schild am Rand eines Maisfeldes, das für das Wunderbrot Wonder Bread wirbt. Ein Einfamilienhaus wie aus dem Baukatalog mit maßgemähtem Rasen und einer grotesk großen Markise.
Jeff Rosenheim hat die 36 Arbeiten von William Eggleston für die Sammlung des Metropolitan Museum erstanden, die aus der Anfangszeit des 73-jährigen Fotografen stammen:
"Als William Eggleston in den 1960er- und -70er-Jahren anfing, brachte er die Farbe in die Kunstfotografie", so Jeff Rosenheim.
Bis dahin war Farbe ein Mittel der Werbung gewesen, und tatsächlich perfektionierte Eggleston ein Verfahren der Werbefotografie zur Farbübertragung. "Nur dass die Töne auf seinen Bildern eine geradezu gespenstische Intensität annehmen und Eggleston dem amerikanischen Süden, den er zu seiner Kulisse machte, höchst ungewöhnliche Postkartensujets abgewinnt."
So lässt die legendäre Aufnahme eines blauen Dreirads auf einem Garagenvorplatz einen für das unsichtbare Kind, dem es gehört, das Schlimmste befürchten. Eine grün gekachelte Duschnische weckt Assoziationen an Mordszenen in Horrorfilmen. Und das Bouquet künstlicher hellblauer Blumen an einer Haustür wirkt trostloser als jeder Trauerflor.
William Eggleston hat auch und gerne Leute fotografiert, meistens solche aus seinem Familien- und Bekanntenkreis. In diese Arbeiten sind Menschen jedoch auffällig abwesend. Jeff Rosenheim:
"In diesen Bildern konzentriert er sich auf das Set, auf dem menschliche Dramen stattfinden. Als er seine visuelle Sprache zu entwickeln begann, merkte er, dass Menschen mit ihrer Körperlichkeit von allem anderen auf einem Foto ablenken. Und er will, dass wir das Ganze sehen."
Deshalb verschwindet die schwarze Frau im grasgrünen Kleid am Rand einer endlos scheinenden Straße fast im Horizont. Der namenlose Vater, an den auf einem anderen Foto eine verwitterte Gedenkstätte erinnert, hat mehr Präsenz. "Die Leute wollen immer wissen, wann und wo ein Bild aufgenommen wurde, und, weiß Gott, warum." Auch das sagte William Eggleston einmal. Diese kleine Ausstellung beweist, dass man sich seine Bilder nur anschauen muss, um dann dort zu sein und einen das "warum" nicht zu kümmern braucht.
Jeff Rosenheim formuliert es so:
"Er untersucht die Offenbarungen des Alltags, die gesellschaftlichen Gegebenheiten unserer Zeit. Sei es die Form eines Autos, Backsteine in der Sonne oder die Utensilien auf dem Tisch in einem Diner: Was er anschaut, hat die poetische Resonanz von Dingen, wie sie sind."
Ein rostiges Schild am Rand eines Maisfeldes, das für das Wunderbrot Wonder Bread wirbt. Ein Einfamilienhaus wie aus dem Baukatalog mit maßgemähtem Rasen und einer grotesk großen Markise.
Jeff Rosenheim hat die 36 Arbeiten von William Eggleston für die Sammlung des Metropolitan Museum erstanden, die aus der Anfangszeit des 73-jährigen Fotografen stammen:
"Als William Eggleston in den 1960er- und -70er-Jahren anfing, brachte er die Farbe in die Kunstfotografie", so Jeff Rosenheim.
Bis dahin war Farbe ein Mittel der Werbung gewesen, und tatsächlich perfektionierte Eggleston ein Verfahren der Werbefotografie zur Farbübertragung. "Nur dass die Töne auf seinen Bildern eine geradezu gespenstische Intensität annehmen und Eggleston dem amerikanischen Süden, den er zu seiner Kulisse machte, höchst ungewöhnliche Postkartensujets abgewinnt."
So lässt die legendäre Aufnahme eines blauen Dreirads auf einem Garagenvorplatz einen für das unsichtbare Kind, dem es gehört, das Schlimmste befürchten. Eine grün gekachelte Duschnische weckt Assoziationen an Mordszenen in Horrorfilmen. Und das Bouquet künstlicher hellblauer Blumen an einer Haustür wirkt trostloser als jeder Trauerflor.
William Eggleston hat auch und gerne Leute fotografiert, meistens solche aus seinem Familien- und Bekanntenkreis. In diese Arbeiten sind Menschen jedoch auffällig abwesend. Jeff Rosenheim:
"In diesen Bildern konzentriert er sich auf das Set, auf dem menschliche Dramen stattfinden. Als er seine visuelle Sprache zu entwickeln begann, merkte er, dass Menschen mit ihrer Körperlichkeit von allem anderen auf einem Foto ablenken. Und er will, dass wir das Ganze sehen."
Deshalb verschwindet die schwarze Frau im grasgrünen Kleid am Rand einer endlos scheinenden Straße fast im Horizont. Der namenlose Vater, an den auf einem anderen Foto eine verwitterte Gedenkstätte erinnert, hat mehr Präsenz. "Die Leute wollen immer wissen, wann und wo ein Bild aufgenommen wurde, und, weiß Gott, warum." Auch das sagte William Eggleston einmal. Diese kleine Ausstellung beweist, dass man sich seine Bilder nur anschauen muss, um dann dort zu sein und einen das "warum" nicht zu kümmern braucht.