Meurer: In gut einem halben Jahr beginnt die Fußballweltmeisterschaft. Aber in Deutschland dreht sich vieles noch um die Bundesliga. Und das erstrecht gestern, denn die Entscheidung, welche Fernsehsender ab August 2006 nach der WM die Bundesligaspiele übertragen werden, das war ein Paukenschlag. Die Fans können einerseits beruhigt sein, denn die Zusammenfassung der Spiele wird auch in Zukunft zeitnah am Samstagabend in der ARD zu sehen sein, in der guten alten ARD-Sportschau. Aber den Pay-TV-Sender Premiere hat es schwer erwischt. Premiere bekommt nicht die Live-Rechte. Der Börsenkurs brach gestern völlig ein, ein schwerer Crash für das Münchener Unternehmen. Und in München begrüße ich nun den Sportredakteur der Süddeutschen Zeitung Thomas Kistner. Guten Morgen, Herr Kistner.
Kistner: Guten Morgen.
Meurer: Wie fatal ist die Entscheidung für Premiere?
Kistner: Sie könnte möglicherweise sogar letal sein, wenn man den Experten glaubt,...
Meurer: Tödlich also.
Kistner: Tödlich - ..., die sich gestern gleich zu Wort gemeldet haben. Tatsache ist, dass sich Premierechef Kofler ganz schwer verspekuliert hat und ganz offenkundig selber nicht damit gerechnet hat, so einzubrechen. Er hat die Liga regelrecht provoziert mit seiner Minimalofferte für deren Wunschszenario, nämlich die Sportschau zeitnah an die Pay-TV-Übertragung zu belassen. Er hat 15.000 Euro geboten - das ist natürlich ein erkennbarer Witz, eine erkennbare Provokation - und er hat dafür auch die Quittung bekommen. Es ist anzunehmen, dass er mit diesem Szenario nicht gerechnet hat. Und es wird sehr schwer, den angeschlagenen Konzern jetzt wieder auf Kurs zu bringen.
Meurer: Die Pay-TV-Rechte bekommt die Konkurrenz in Gestalt von Arena, eine Tochter von Kabelnetzbetreibern. Ist diese Konkurrenz wirklich seriös und kann das stemmen, was bisher Premiere geleistet hat?
Kistner: Zunächst muss man davon ausgehen, dass die Deutsche Fußballliga diese Angebote sehr genau geprüft hat. Die Frage muss sich ja vor allem die DFL gestellt haben, als sie so eine weitreichende Entscheidung getroffen hat. Sie wird davon ausgehen, dass die Kabelnetzbetreiber dazu in der Lage sind. Sie hat natürlich wahrgenommen, dass es dahinter einen großen, den Branchenprimus gibt - die Kabeldeutschland GmbH - die fast zehn Millionen Haushalte bereits erreicht. Also das Potenzial ist da. Und dann ist auch noch genügend Zeit da, nämlich ein halbes Jahr, um jetzt die Verhandlungen zu führen und die Verträge einzugehen, die es bedarf, um ein so großes Netz miteinander zu verbinden. Da kommt allerdings hinzu, dass auch im Pay-TV-Bereich noch einiges ausgebaut werden muss. Die Kabelnetzbetreiber erreichen bisher nur rund 100.000 Pay-TV-Abonnenten. Da muss noch kräftig nachgebessert werden. Auch da hat man noch ein bisschen Zeit. Aber auch hier bietet sich zur Not sogar das Szenario an, dass man vielleicht über Sublizenzen mit Premiere noch einmal ins Geschäft kommt. Auf jeden Fall aber nicht in dem Umfang, wie Premiere sich das erhofft hat.
Meurer: In welchem Umfang stattdessen? Was wäre denkbar?
Kistner: Naja, über Sublizenzen. Dann müsste Premiere zum einen doch das Szenario annehmen, dass es unbedingt ausschließen wollte, nämlich zeitnah an die Verbreitung im frei empfangbaren Fernsehen ranzugehen. Und natürlich werden die Erlöse dann längst nicht so hoch sein.
Meurer: Ist die ARD, Herr Kistner, der große Gewinner von gestern?
Kistner: Die ARD ist sicherlich der große Gewinner. Denn die ARD hat ja eigentlich auch alles oder nichts gespielt. Sie ist ganz massiv auf die Straße gegangen, hat so genannte Roadshows veranstaltet, hat bei den Profivereinen demonstriert, in welchen verschiedenen Optionen die Vorteile des frei empfangbaren Fernsehens liegen, insbesondere nämlich darin, dass die Sponsoren weiter bei der Stange bleiben. Das ist ja ein wichtiger Aspekt. Die springen natürlich ab, wenn der Fußball nur noch verschlüsselt wird, und nur noch drei bis 3,5 Millionen Zuschauer erreicht. Es ist aber vor allem anzunehmen, dass die ARD mit einem gewichtigen Argument hantiert hat bei den Profiklubs und sie damit überzeugt hat. Das hat ja vor zwei, drei Jahren schon einmal den Versuch gegeben, damals noch von Kirch, die Bundesliga völlig zu verschlüsseln und das frei empfangbare Fernsehen erst nach 20 Uhr ran zu lassen. Das hat der deutsche Fernsehzuschauer mit einer totalen Absage quittiert. Dieser kleine Feldversuch lief drei, vier Wochen. Dann war die damals noch bei Sat1 ausgestrahlte Bundesliga am frühen Abend wieder zurück. Die Quoten sind um fast die Hälfte eingebrochen. Also man hat hier nicht diese Sehgewohnheiten. Die deutschen Fernsehzuschauer wollen im frei empfangbaren Fernsehen die Spiele sehen. Wer das dann auf 20 Uhr oder sogar, wie Premiere das vorhatte, auf 22 Uhr verschiebt und damit ein Großteil der jugendlichen Klientel ausschließt, der macht den Fußball auf Dauer kaputt. Denn die Leute hier steigen wirklich aus.
Meurer: Es wird ja viel mit anderen Ländern verglichen. Warum funktioniert das denn in England beispielsweise? Dort wird erst - ich glaube - nach 22 Uhr im frei empfangbaren Fernsehen Fußball gezeigt.
Kistner: Das sind wie gesagt die Sehgewohnheiten. Das sind schon kulturelle Unterschiede in den verschiedenen Ländern. Es kommt sicherlich sehr darauf an, mit welchen Gepflogenheiten man groß wird. In England ist das kein Problem, in England werden ja auch seit vielen Jahren ganz andere Summen erlöst, auch heute noch größere Summen erlöst, als in der Bundesliga. Da werden jetzt 420 Millionen gezahlt ab nächster Saison, und das wird als großer Fortschritt gefeiert. In England sind es schon 560 Millionen, die hatten sogar mal fast 700. Also die kommen da aus einer anderen Ecke. Da ist man das gewohnt. Da stört sich eben keiner dran. Da hat es nie dieses Samstagabenderlebnis gegeben, wo konzentriert die ganze Liga zusammentritt im Fernsehen. Da sind die Spiele dann auch über die ganze Woche verteilt, allein schon deswegen, weil man auch im asiatischen Markt sehr präsent ist im Gegensatz zur Bundesliga, und da tagtäglich ein Premier-League-Spiel verbreiten will. Also das sind wirklich kulturelle Unterschiede.
Meurer: Sie haben ja gerade die Zahlen genannt. 420 Millionen Euro bekommt jetzt die erste und zweite Liga jedes Jahr statt bislang 300 Millionen. Wie ist denn so eine sagenhafte Geldvermehrung möglich?
Kistner: Also offenkundig hat die DFL genau gerechnet und festgestellt, dass die Angebote, die ja reingekommen sind und sich auf solche Summen hochrechnen...
Meurer: Aber noch vor kurzer Zeit - Entschuldigung, Herr Kistner - hat man ja gedacht nach der Kirch-Pleite, jetzt geht das alles in den Keller. Und auf einmal explosionsartig vermehrt sich die Summe.
Kistner: Wir müssen sehen, es gibt auch neue Vermarktungsbereiche. Es sind Auslandsrechte mit drin, die kurioserweise an den österreicherischen Wettspielanbieter Bet and Win gegangen sind. Das ist fast noch ein kurioses Zeichen zum Ende dieses Jahres, das ja mit einem Wettspielskandal begonnen hatte. Es gibt künftig Internetrechte, es gibt die verschiedensten Plattformen. Also da hat sich viel getan. Da sind inzwischen diese Kabelnetzbetreiber auch so stark geworden, dass sie eine echte Konkurrenz zu Premiere haben aufbauen können. Premiere selbst hat ja am wenigsten damit gerechnet, dass die anderen schon so weit sind. Sie werden hier schon auch Zeuge einer kleinen Marktrevolution. Und ganz offensichtlich sind diese Summen refinanzierbar, zumindest auf die Laufzeit von den nächsten drei Jahren, denn sonst wären sie so nicht errechnet worden. Und die Prüfung hat ja auch stattgefunden von Seiten der DFL. Es ist ein gebranntes Kind, man kann sich nicht leisten, jetzt noch mal so einzubrechen wie zu Kirch-Zeiten. Also, man muss davon ausgehen, dass der Markt das jetzt hergibt.
Meurer: Die Fans können jubeln, dass die Sportschau erhalten bleibt am Samstagabend. Was bedeutet dabei für die Fußballfans und für die Vereine der neue Termin, ein Spiel am Freitagabend?
Kistner: Das ist das übliche Szenario. Die kleinen haben wieder mal ein Stückchen zur Seite rücken müssen, die Zweite Liga muss jetzt um 18 Uhr Freitags antreten, Sonntags um 14 Uhr - das ist vielleicht noch leichter zu verschmerzen. Aber beides sind eigentlich keine zuschauerfreundlichen Zeiten. Man wird sich Sonntags früh von der Mittagstafel erheben müssen. Und Freitag Abend zum Anpfiff im Stadion zu sein, das wird an vielen Orten nicht sehr einfach sein. Man hat da natürlich wieder mal die zweite Liga oder die Kleinen gebeten, ein bisschen kompromissbereit zu sein. Die hoffen jetzt, die haben das getan, haben sich darauf eingelassen und die hoffen jetzt natürlich, dass sie vom großen Kuchen entsprechend ein bisschen was abkriegen. Aber das ist nicht zu erwarten, wenn man die Kräfteverhältnisse innerhalb der Liga sieht.
Meurer: Das war Thomas Kistner, Sportjournalist von der Süddeutschen Zeitung. Danke nach München, Herr Kistner, und auf Wiederhören.
Kistner: Wiederhören.
Kistner: Guten Morgen.
Meurer: Wie fatal ist die Entscheidung für Premiere?
Kistner: Sie könnte möglicherweise sogar letal sein, wenn man den Experten glaubt,...
Meurer: Tödlich also.
Kistner: Tödlich - ..., die sich gestern gleich zu Wort gemeldet haben. Tatsache ist, dass sich Premierechef Kofler ganz schwer verspekuliert hat und ganz offenkundig selber nicht damit gerechnet hat, so einzubrechen. Er hat die Liga regelrecht provoziert mit seiner Minimalofferte für deren Wunschszenario, nämlich die Sportschau zeitnah an die Pay-TV-Übertragung zu belassen. Er hat 15.000 Euro geboten - das ist natürlich ein erkennbarer Witz, eine erkennbare Provokation - und er hat dafür auch die Quittung bekommen. Es ist anzunehmen, dass er mit diesem Szenario nicht gerechnet hat. Und es wird sehr schwer, den angeschlagenen Konzern jetzt wieder auf Kurs zu bringen.
Meurer: Die Pay-TV-Rechte bekommt die Konkurrenz in Gestalt von Arena, eine Tochter von Kabelnetzbetreibern. Ist diese Konkurrenz wirklich seriös und kann das stemmen, was bisher Premiere geleistet hat?
Kistner: Zunächst muss man davon ausgehen, dass die Deutsche Fußballliga diese Angebote sehr genau geprüft hat. Die Frage muss sich ja vor allem die DFL gestellt haben, als sie so eine weitreichende Entscheidung getroffen hat. Sie wird davon ausgehen, dass die Kabelnetzbetreiber dazu in der Lage sind. Sie hat natürlich wahrgenommen, dass es dahinter einen großen, den Branchenprimus gibt - die Kabeldeutschland GmbH - die fast zehn Millionen Haushalte bereits erreicht. Also das Potenzial ist da. Und dann ist auch noch genügend Zeit da, nämlich ein halbes Jahr, um jetzt die Verhandlungen zu führen und die Verträge einzugehen, die es bedarf, um ein so großes Netz miteinander zu verbinden. Da kommt allerdings hinzu, dass auch im Pay-TV-Bereich noch einiges ausgebaut werden muss. Die Kabelnetzbetreiber erreichen bisher nur rund 100.000 Pay-TV-Abonnenten. Da muss noch kräftig nachgebessert werden. Auch da hat man noch ein bisschen Zeit. Aber auch hier bietet sich zur Not sogar das Szenario an, dass man vielleicht über Sublizenzen mit Premiere noch einmal ins Geschäft kommt. Auf jeden Fall aber nicht in dem Umfang, wie Premiere sich das erhofft hat.
Meurer: In welchem Umfang stattdessen? Was wäre denkbar?
Kistner: Naja, über Sublizenzen. Dann müsste Premiere zum einen doch das Szenario annehmen, dass es unbedingt ausschließen wollte, nämlich zeitnah an die Verbreitung im frei empfangbaren Fernsehen ranzugehen. Und natürlich werden die Erlöse dann längst nicht so hoch sein.
Meurer: Ist die ARD, Herr Kistner, der große Gewinner von gestern?
Kistner: Die ARD ist sicherlich der große Gewinner. Denn die ARD hat ja eigentlich auch alles oder nichts gespielt. Sie ist ganz massiv auf die Straße gegangen, hat so genannte Roadshows veranstaltet, hat bei den Profivereinen demonstriert, in welchen verschiedenen Optionen die Vorteile des frei empfangbaren Fernsehens liegen, insbesondere nämlich darin, dass die Sponsoren weiter bei der Stange bleiben. Das ist ja ein wichtiger Aspekt. Die springen natürlich ab, wenn der Fußball nur noch verschlüsselt wird, und nur noch drei bis 3,5 Millionen Zuschauer erreicht. Es ist aber vor allem anzunehmen, dass die ARD mit einem gewichtigen Argument hantiert hat bei den Profiklubs und sie damit überzeugt hat. Das hat ja vor zwei, drei Jahren schon einmal den Versuch gegeben, damals noch von Kirch, die Bundesliga völlig zu verschlüsseln und das frei empfangbare Fernsehen erst nach 20 Uhr ran zu lassen. Das hat der deutsche Fernsehzuschauer mit einer totalen Absage quittiert. Dieser kleine Feldversuch lief drei, vier Wochen. Dann war die damals noch bei Sat1 ausgestrahlte Bundesliga am frühen Abend wieder zurück. Die Quoten sind um fast die Hälfte eingebrochen. Also man hat hier nicht diese Sehgewohnheiten. Die deutschen Fernsehzuschauer wollen im frei empfangbaren Fernsehen die Spiele sehen. Wer das dann auf 20 Uhr oder sogar, wie Premiere das vorhatte, auf 22 Uhr verschiebt und damit ein Großteil der jugendlichen Klientel ausschließt, der macht den Fußball auf Dauer kaputt. Denn die Leute hier steigen wirklich aus.
Meurer: Es wird ja viel mit anderen Ländern verglichen. Warum funktioniert das denn in England beispielsweise? Dort wird erst - ich glaube - nach 22 Uhr im frei empfangbaren Fernsehen Fußball gezeigt.
Kistner: Das sind wie gesagt die Sehgewohnheiten. Das sind schon kulturelle Unterschiede in den verschiedenen Ländern. Es kommt sicherlich sehr darauf an, mit welchen Gepflogenheiten man groß wird. In England ist das kein Problem, in England werden ja auch seit vielen Jahren ganz andere Summen erlöst, auch heute noch größere Summen erlöst, als in der Bundesliga. Da werden jetzt 420 Millionen gezahlt ab nächster Saison, und das wird als großer Fortschritt gefeiert. In England sind es schon 560 Millionen, die hatten sogar mal fast 700. Also die kommen da aus einer anderen Ecke. Da ist man das gewohnt. Da stört sich eben keiner dran. Da hat es nie dieses Samstagabenderlebnis gegeben, wo konzentriert die ganze Liga zusammentritt im Fernsehen. Da sind die Spiele dann auch über die ganze Woche verteilt, allein schon deswegen, weil man auch im asiatischen Markt sehr präsent ist im Gegensatz zur Bundesliga, und da tagtäglich ein Premier-League-Spiel verbreiten will. Also das sind wirklich kulturelle Unterschiede.
Meurer: Sie haben ja gerade die Zahlen genannt. 420 Millionen Euro bekommt jetzt die erste und zweite Liga jedes Jahr statt bislang 300 Millionen. Wie ist denn so eine sagenhafte Geldvermehrung möglich?
Kistner: Also offenkundig hat die DFL genau gerechnet und festgestellt, dass die Angebote, die ja reingekommen sind und sich auf solche Summen hochrechnen...
Meurer: Aber noch vor kurzer Zeit - Entschuldigung, Herr Kistner - hat man ja gedacht nach der Kirch-Pleite, jetzt geht das alles in den Keller. Und auf einmal explosionsartig vermehrt sich die Summe.
Kistner: Wir müssen sehen, es gibt auch neue Vermarktungsbereiche. Es sind Auslandsrechte mit drin, die kurioserweise an den österreicherischen Wettspielanbieter Bet and Win gegangen sind. Das ist fast noch ein kurioses Zeichen zum Ende dieses Jahres, das ja mit einem Wettspielskandal begonnen hatte. Es gibt künftig Internetrechte, es gibt die verschiedensten Plattformen. Also da hat sich viel getan. Da sind inzwischen diese Kabelnetzbetreiber auch so stark geworden, dass sie eine echte Konkurrenz zu Premiere haben aufbauen können. Premiere selbst hat ja am wenigsten damit gerechnet, dass die anderen schon so weit sind. Sie werden hier schon auch Zeuge einer kleinen Marktrevolution. Und ganz offensichtlich sind diese Summen refinanzierbar, zumindest auf die Laufzeit von den nächsten drei Jahren, denn sonst wären sie so nicht errechnet worden. Und die Prüfung hat ja auch stattgefunden von Seiten der DFL. Es ist ein gebranntes Kind, man kann sich nicht leisten, jetzt noch mal so einzubrechen wie zu Kirch-Zeiten. Also, man muss davon ausgehen, dass der Markt das jetzt hergibt.
Meurer: Die Fans können jubeln, dass die Sportschau erhalten bleibt am Samstagabend. Was bedeutet dabei für die Fußballfans und für die Vereine der neue Termin, ein Spiel am Freitagabend?
Kistner: Das ist das übliche Szenario. Die kleinen haben wieder mal ein Stückchen zur Seite rücken müssen, die Zweite Liga muss jetzt um 18 Uhr Freitags antreten, Sonntags um 14 Uhr - das ist vielleicht noch leichter zu verschmerzen. Aber beides sind eigentlich keine zuschauerfreundlichen Zeiten. Man wird sich Sonntags früh von der Mittagstafel erheben müssen. Und Freitag Abend zum Anpfiff im Stadion zu sein, das wird an vielen Orten nicht sehr einfach sein. Man hat da natürlich wieder mal die zweite Liga oder die Kleinen gebeten, ein bisschen kompromissbereit zu sein. Die hoffen jetzt, die haben das getan, haben sich darauf eingelassen und die hoffen jetzt natürlich, dass sie vom großen Kuchen entsprechend ein bisschen was abkriegen. Aber das ist nicht zu erwarten, wenn man die Kräfteverhältnisse innerhalb der Liga sieht.
Meurer: Das war Thomas Kistner, Sportjournalist von der Süddeutschen Zeitung. Danke nach München, Herr Kistner, und auf Wiederhören.
Kistner: Wiederhören.
