DVDs am Selbstbedienungs-Automaten ausleihen, das ist inzwischen Gang und Gebe. In München ist das ab Anfang 2006 auch mit Büchern möglich. Die Stadtbibliothek ist zur Zeit dabei, 1,5 Millionen Bücher und Medien mit einem RFID-Funkchip auszustatten. Dieser ermöglicht die so genannte Selbstverbuchung an einem Terminal, ganz ohne Personal. Projektleiterin Marianne Pohl:
" Man kann mehrere Medien gleichzeitig verbuchen, indem man einen Stapel auf die Antenne legt und dann in einem Vorgang verbuchen kann. Sie werden auf dem Display angezeigt. Der Kunde sieht, was verbucht worden ist, welcher Titel, er sieht die Rückgabedaten und er bekommt eine Quittung, so dass er auch in Papierform Informationen hat. "
Um dem Datenschutz gerecht zu werden, wurde der Datenschutzbeauftragte der Landeshauptstadt München bereits im Frühjahr 2004 in die Projektplanung mit eingebunden. Auch der Bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz beobachtet das Projekt seit einigen Monaten. Auf Anfrage ließ er wissen, dass die technischen und organisatorischen Maßnahmen, die zur Sicherstellung des Datenschutzes ergriffenen wurden, ausreichend seien. Bedenken bestünden nicht.
Anders als bei RFID-Lösungen für den Einzelhandel sind die Funketiketten auf den Büchern nur in einem Umkreis von maximal einem Meter lesbar. Als unbedenklich wird das System auch deshalb eingestuft, weil auf den Chips keine relevanten Daten gespeichert sind.
" Unser Datenmodell gewährleistet, dass keinerlei persönliche Daten auf den Chips bei uns gespeichert sind, nicht einmal Titeldaten. Auf so einem Chip, den ein Buch oder ein anderes Medium trägt, ist lediglich die Barcode-Nummer gespeichert, die wir jetzt auch verwenden. Das ist eine eindeutige Nummer, die jedem Objekt zugewiesen ist. Und es sind noch Angaben zur Mehrteiligkeit gespeichert oder ob man dieses Medium entleihen darf und wem dieses Medium überhaupt gehört. Mehr steht da nicht drauf. "
Zwar setzen auch schon andere Bibliotheken - unter anderem in Stuttgart und Wien - beim Ausleihen auf RFID-Technik, München geht als erste Großbibliothek in Europa aber noch einen Schritt weiter. In Zukunft können die ausgeliehenen Medien von 7 Uhr morgens bis 23 Uhr abends am Automaten auch zurückgegeben werden.
"Ein Kunde legt ein Medium in einen Rückgabeautomaten. Wenn es angenommen wird, wird es an eine Sortieranlage übergeben, die nach von der Bibliothek vorgegebenen Kriterien die Sortierung in verschiedene Behältnisse gewährleistet, so dass unser Personal nicht jedes Buch in die Hand nehmen und zuordnen muss. "
Bücher sortieren und ins Regal zurück räumen - damit muss Werner-Christian Guggemos sich nicht beschäftigen. Der Geschäftsführer des Münchner E-Book-Anbieters Ciando betreibt eine virtuelle Bibliothek, die auf gedruckte Bücher ganz verzichtet. Studenten aus München, Darmstadt und Passau können in den dortigen Unibibliotheken rund 1.300 Fach- und Lehrbücher über das Internet als so genannte E-Books ausleihen.
"Sie gehen dort auf die Seiten der Bibliothek, müssen dann Ihre Benutzerausweisnummer eingeben und bekommen einen Link zum Download. Ganz unabhängig davon ob Sie auf dem Campus sind oder zu Hause oder auf einem Auslandspraktikum. "
Jedes Buch ist mit einer Verfallszeit belegt. Wird das E-Book nicht innerhalb dieser Frist zurückgegeben, verfällt das Nutzungsrecht, der Zugriff auf das E-Book wird gesperrt. Außerdem ist die PDF-Datei des E-Books kopiergeschützt, kann also nicht weitergegeben werden.
Dennoch bietet ein E-Book auch Vorteile gegenüber gedruckten Büchern. Der Leser kann das E-Book im Volltext durchsuchen und Anmerkungen und Hervorhebungen einfügen. Außerdem lassen sich Zitate direkt in eine Seminararbeit kopieren. Die Resonanz auf die E-Books aus der Uni-Bibliothek ist weit höher als erwartet:
"Es war so eine Zielmarke zu sagen, wir wollen elektronisch im ersten Schritt in etwa den gleichen Buchumsatz erreichen wie bei der Ausleihe von physischen Büchern. Jetzt nach einem Jahr haben wir festgestellt, dass wir pro Titel in etwa die dreifachen Ausleihzahlen von einem physischen Buch erzielen. Das ist schon sehr überraschend, dafür dass dieses Medium für viele auch noch gewöhnungsbedürftig ist. "
Insbesondere bei Fachbüchern werden E-Books in Zukunft an Bedeutung gewinnen, glaubt Werner-Christian Guggemos. Schließlich werden auch gedruckte Fachbücher meist in der Nähe vom Computer gelesen, um die Inhalte in Seminararbeiten oder Fachaufsätzen weiterzuverarbeiten. Bei der Belletristik hingegen werden wohl die gedruckten Bücher erste Wahl bleiben. Denn wer möchte zum Lesen am Strand oder in der U-Bahn schon den Computer mitnehmen.
" Man kann mehrere Medien gleichzeitig verbuchen, indem man einen Stapel auf die Antenne legt und dann in einem Vorgang verbuchen kann. Sie werden auf dem Display angezeigt. Der Kunde sieht, was verbucht worden ist, welcher Titel, er sieht die Rückgabedaten und er bekommt eine Quittung, so dass er auch in Papierform Informationen hat. "
Um dem Datenschutz gerecht zu werden, wurde der Datenschutzbeauftragte der Landeshauptstadt München bereits im Frühjahr 2004 in die Projektplanung mit eingebunden. Auch der Bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz beobachtet das Projekt seit einigen Monaten. Auf Anfrage ließ er wissen, dass die technischen und organisatorischen Maßnahmen, die zur Sicherstellung des Datenschutzes ergriffenen wurden, ausreichend seien. Bedenken bestünden nicht.
Anders als bei RFID-Lösungen für den Einzelhandel sind die Funketiketten auf den Büchern nur in einem Umkreis von maximal einem Meter lesbar. Als unbedenklich wird das System auch deshalb eingestuft, weil auf den Chips keine relevanten Daten gespeichert sind.
" Unser Datenmodell gewährleistet, dass keinerlei persönliche Daten auf den Chips bei uns gespeichert sind, nicht einmal Titeldaten. Auf so einem Chip, den ein Buch oder ein anderes Medium trägt, ist lediglich die Barcode-Nummer gespeichert, die wir jetzt auch verwenden. Das ist eine eindeutige Nummer, die jedem Objekt zugewiesen ist. Und es sind noch Angaben zur Mehrteiligkeit gespeichert oder ob man dieses Medium entleihen darf und wem dieses Medium überhaupt gehört. Mehr steht da nicht drauf. "
Zwar setzen auch schon andere Bibliotheken - unter anderem in Stuttgart und Wien - beim Ausleihen auf RFID-Technik, München geht als erste Großbibliothek in Europa aber noch einen Schritt weiter. In Zukunft können die ausgeliehenen Medien von 7 Uhr morgens bis 23 Uhr abends am Automaten auch zurückgegeben werden.
"Ein Kunde legt ein Medium in einen Rückgabeautomaten. Wenn es angenommen wird, wird es an eine Sortieranlage übergeben, die nach von der Bibliothek vorgegebenen Kriterien die Sortierung in verschiedene Behältnisse gewährleistet, so dass unser Personal nicht jedes Buch in die Hand nehmen und zuordnen muss. "
Bücher sortieren und ins Regal zurück räumen - damit muss Werner-Christian Guggemos sich nicht beschäftigen. Der Geschäftsführer des Münchner E-Book-Anbieters Ciando betreibt eine virtuelle Bibliothek, die auf gedruckte Bücher ganz verzichtet. Studenten aus München, Darmstadt und Passau können in den dortigen Unibibliotheken rund 1.300 Fach- und Lehrbücher über das Internet als so genannte E-Books ausleihen.
"Sie gehen dort auf die Seiten der Bibliothek, müssen dann Ihre Benutzerausweisnummer eingeben und bekommen einen Link zum Download. Ganz unabhängig davon ob Sie auf dem Campus sind oder zu Hause oder auf einem Auslandspraktikum. "
Jedes Buch ist mit einer Verfallszeit belegt. Wird das E-Book nicht innerhalb dieser Frist zurückgegeben, verfällt das Nutzungsrecht, der Zugriff auf das E-Book wird gesperrt. Außerdem ist die PDF-Datei des E-Books kopiergeschützt, kann also nicht weitergegeben werden.
Dennoch bietet ein E-Book auch Vorteile gegenüber gedruckten Büchern. Der Leser kann das E-Book im Volltext durchsuchen und Anmerkungen und Hervorhebungen einfügen. Außerdem lassen sich Zitate direkt in eine Seminararbeit kopieren. Die Resonanz auf die E-Books aus der Uni-Bibliothek ist weit höher als erwartet:
"Es war so eine Zielmarke zu sagen, wir wollen elektronisch im ersten Schritt in etwa den gleichen Buchumsatz erreichen wie bei der Ausleihe von physischen Büchern. Jetzt nach einem Jahr haben wir festgestellt, dass wir pro Titel in etwa die dreifachen Ausleihzahlen von einem physischen Buch erzielen. Das ist schon sehr überraschend, dafür dass dieses Medium für viele auch noch gewöhnungsbedürftig ist. "
Insbesondere bei Fachbüchern werden E-Books in Zukunft an Bedeutung gewinnen, glaubt Werner-Christian Guggemos. Schließlich werden auch gedruckte Fachbücher meist in der Nähe vom Computer gelesen, um die Inhalte in Seminararbeiten oder Fachaufsätzen weiterzuverarbeiten. Bei der Belletristik hingegen werden wohl die gedruckten Bücher erste Wahl bleiben. Denn wer möchte zum Lesen am Strand oder in der U-Bahn schon den Computer mitnehmen.