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Die Boyden-Sternwarte

Im Free State Stadium in der Stadt Bloemfontein in Südafrika wurden einige Spiele der Fußballweltmeisterschaft ausgetragen. Im Stadion kehrt nun wieder Ruhe ein. Doch 20 Kilometer nordöstlich bleiben die Astronomen aktiv - auf der Boyden-Sternwarte.

Von Dirk Lorenzen |
    Sie wurde als Außenstelle des renommierten Harvard College Observatory errichtet. Der US-Ingenieur Uriah Boyden hatte der Universität ein Vermögen vermacht, um ein Teleskop in südlicheren Breiten zu errichten. 1889 weihten die Forscher eine Station in Arequipa in Peru ein. Aufgrund der eher schlechten Wetterbedingungen verlegte man das Observatorium 1927 nach Südafrika.

    Die Boyden-Sternwarte verfügt über ein Spiegelteleskop von eineinhalb Metern Durchmesser. Nach heutigen Standards ist das ein sehr kleines Teleskop, aber es ist noch immer das drittgrößte Afrikas. Weitere Teleskope vor Ort sind Linsenfernrohre mit 61 und 33 Zentimetern Durchmesser. Zudem gibt es noch einige kleinere Instrumente.

    In der professionellen Forschung spielt die Boyden-Sternwarte keine große Rolle mehr. Aber sie hat seit den 60er-Jahren ein beachtliches Programm, um gezielt Schulkinder an Astronomie und Naturwissenschaft heranzuführen.

    In der Umgebung der Boyden-Sternwarte führten Europas Astronomen in den 50er-Jahren Expeditionen durch, um einen geeigneten Standort für eine große Sternwarte auszuwählen. Doch dann erwiesen sich die Sichtbedingungen in Chile als viel besser als in Südafrika. In den 70er-Jahren zogen sich die Harvard-Universität und viele internationale Partner aus der Boyden-Sternwarte zurück.

    Website der Boyden-Sternwarte

    Die Boyden-Sternwarte der University of Free State