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Die Braaker Basis

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Königreich Dänemark erst mals genau vermessen. Die Arbeiten führte Heinrich Christian Schumacher durch, der in Altona vor den Toren Hamburgs lebte. Altona gehörte damals zu Dänemark.

Von Dirk Lorenzen | 09.12.2009
    Für die Vermessung wurde das Königreich mit einem großen Netz aus weithin sichtbaren Messpunkten im Abstand von typischerweise 40 bis 50 Kilometern überzogen. Die Punkte wurden zu Dreiecken zusammengefasst, deren Winkel sich mit Peilinstrumenten präzise bestimmen ließen. Sind in einem Dreieck alle Winkel und eine Seitenlänge bekannt, so lassen sich die anderen Seiten einfach berechnen.

    Für die Landesvermessung ist wichtig, dass die Länge einer Ausgangsstrecke zwischen zwei Messpunkte exakt bekannt ist. Von dieser "Eichstrecke" ausgehend, hangelt man sich dann von Dreieck zu Dreieck Hunderte von Kilometern weiter - und erfasst so ein ganzes Königreich.

    Die dänische Vermessung begann 1821 mit der Braaker Basis, einer 1800 Meter langen Strecke bei dem Dörfchen Braak in Stormarn, nordöstlich von Hamburg. Die Länge dieser Basis hatte man auf wenige Millimeter genau bestimmt.

    Über die Braaker Basis wurde die dänische Vermessung an die Vermessung des Königreichs Hannover angeschlossen, die der große Göttinger Astronom Carl Friedrich Gauß durchgeführt hat - und deren Messnetz auf dem 10-Mark-Schein zu sehen war.

    Die Messpunkte von Braak, die das Fundament eines ganzen Königreichs waren, gibt es noch heute - einige Meter tief im Boden eines Ackers nordöstlich von Hamburg.


    Leben und Werk von Heinrich Christian Schumacher

    Vermessungstechnisches Museum