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Die bunte Zukunft der Sonne

Wenn die Sonne sich in etwa fünf Milliarden Jahren ihrem Lebensende nähert, wird sie sich wie ein gewaltiger Ballon aufblähen. Sobald der Wasserstoffvorrat in ihrem Kern verbraucht ist, wird sie den Wasserstoff der dünnen Hülle um den Kern konsumieren. Dabei wird sich diese Hülle zusammenziehen. Das lässt die Temperaturen im Kern ansteigen. Ihre äußeren Schichten blähen sich um etwa 30% auf. Dabei kühlt die Sonnenoberfläche ab. Sie verfärbt sich in ein tiefes Orange bis Rot. In der Sprache der Astronomen verwandelt sie sich zu einem Roten Riesenstern.

Von Damond Benningfield |
    Zwei Sterne, die durch diese späte Lebensphase gehen, sehen Sie zur Zeit am Nachthimmel. Der eine ist Capella im Sternbild Fuhrmann. Nachdem es dunkel geworden ist, sehen Sie ihn hoch am Himmel. Während der Nacht wandert er auf den Nordwesthorizont zu. Der andere ist Arktur im Sternbild Bootes, dem Bärenhüter. Er geht erst am späten Abend auf.

    Beide Sterne ähneln sich sehr. Arktur nimmt auf der Helligkeitsskala Platz vier ein, Capella Platz sechs. Ihre Farbe ist nahezu gleich – ein tiefes Gelb bis Orange.

    Zur Erde hat Arktur einen Abstand von 37 Lichtjahren. Er ist eineinhalbmal massereicher als die Sonne und etwa 25mal größer. Durch sein großes Volumen ist seine Dichte erheblich geringer. Seine äußeren Schichten sind sogar so dünn, dass eine Sonde ohne weiteres durch sie hindurch fliegen könnte.

    Capella besteht aus zwei Sternen, die in das gleiche Profil passen. Obwohl unsere Sonne weniger Masse hat als Arktur und Capella, wird auch sie in etwa fünf Milliarden Jahren deren Phase durchleben und nicht gelb, sondern rötlich am Himmel stehen.