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Die Entdeckung des Uranus

Die moderne Astronomie ist ein Gebiet für professionelle Wissenschaftler. Sinnvolle Forschung auf diesem Gebiet ist nur nach einem jahrelangen Studium, in großen Teams und mit teuren Teleskopen möglich.

Von Damond Benningfield | 13.03.2006
    Das war in vergangenen Jahrhunderten anders. Viele hervorragende Astronomen waren Autodidakten. Sie beobachteten den Himmel von Zuhause aus, bauten ihre eigenen Teleskope und machten so für die damalige Zeit erstaunliche Entdeckungen.

    Ein Beispiel dafür ist die Entdeckung des Uranus heute vor 225 Jahren. Friedrich Wilhelm Herschel entdeckte den fernen Planeten - ein Musiker und Komponist, der nur wenige Jahre zuvor begonnen hatte, sich für die Astronomie zu interessieren. Er baute ein Spiegelteleskop mit einem Durchmesser von rund 15 Zentimetern. Mit Hilfe seiner Schwester Karoline versuchte er, mit diesem Teleskop die Entfernung zu Sternen zu messen.

    In der Nacht des 13. März 1781 sah Herschel einen Lichtpunkt im Sternbild Zwillinge. Zunächst vermutete er einen Kometen. Nach nächtelanger Beobachtung jedoch ahnte er, dass dies ein Planet sein musste. Mit anderen Astronomen tauschte er seine Studien aus. Nach ihren Berechnungen sollte das Objekt doppelt so weit von uns entfernt sein wie Saturn - der damals als Planet mit dem größten Abstand zur Sonne bekannt war.

    In der Geschichte der letzten zwei Jahrtausende war Herschel damit der erste, der einen neuen Planeten entdecken konnte. Alle anderen damals bekannten Planeten waren leicht mit bloßem Auge zu erkennen. Sie mussten nicht "entdeckt” werden, sie waren einfach schon immer da. Mit seiner Entdeckung wurde Herschel zu einem berühmten Astronomen.