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Die Entwicklung der US-Aktienmärkte

Mit Kommentaren zur Entwicklung der US-Aktienmärkte, zur Diskussion um die Zukunft des französischen Aventis-Konzerns und zu den Konjunkturproblemen in der Euro-Zone. Zum ersten Thema schreibt das :

    Den US-Aktienmärkten droht die Puste auszugehen. Darauf sind die amerikanischen Börsen nicht eingestellt. Bewertungszahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis zeigen, dass Investoren im Geschwindigkeitsrausch immer neue Rekorde erwarten. Die Gefahr, dass die Börse kippt, ist besonders groß in Extremsituationen. Vor diesem Hintergrund ist beunruhigend, dass US-Anleger laut dem renommierten Umfrageinstitut Ned Davis zuletzt sogar noch optimistischer waren als während der großen Interneteuphorie. Auch die Bewertung vieler High-Tech-Titel wie Yahoo, Ebay und Amazon erinnert unangenehm an die Zeit kurz vor dem Platzen der damaligen Spekulationsblase.

    Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beteiligt sich an der anhaltenden Diskussion um die Zukunft des deutsch-französischen Pharmakonzerns Aventis. Das Blatt sieht nach der Kabinettsumbildung in Frankreich eine veränderte
    Situation:

    Die Regierung in Paris weiß inzwischen auch, daß sie eine Verbindung der einheimischen Konzerne Aventis und Sanofi nicht mit dem Holzhammer erzwingen kann. Zu erwarten ist nun zweierlei: Die Regierung dürfte in Gesprächen mit Aventis und dem schweizer Unternehmen Novartis hinter verschlossenen Türen Bedingungen stellen, was den Erhalt von Arbeitsplätzen und Forschungslabors in Frankreich betrifft, um den Schweizern eine Ehe mit Aventis eventuell zu verleiden. Gleichzeitig könnte Sanofi vom hohen Roß des unerschrockenen Eroberers herabsteigen und Aventis ein Angebot für partnerschaftliche Verhandlungen unterbreiten. In die starren Fronten kommt nun Bewegung.

    Die Financial Times Deutschland geht auf die Konjunkturprobleme in der Euro-Zone ein und rät, aus den Fehlern Japans in den neunziger Jahren zu
    lernen:

    Die Probleme in Japan hätten damals verhindert werden können, wenn die Wirtschaftspolitik anders reagiert hätte. So wäre viel erreicht gewesen, hätte die japanische Notenbank früher und aggressiver die Zinsen gesenkt. Europa läuft derzeit Gefahr, die Fehler der Japaner zu wiederholen. Auch hier haben vor allem Geldpolitiker bislang darauf verharrt, dass die Wirtschaft die Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar problemlos verkrafte. Die Zinsen seien ja bereits auf Rekordtief, argumentiert die Europäische Zentralbank. Noch ist Europa nicht dort, wo Japan einst stand. Vor allem der Zustand des Bankensystems ist deutlich besser. Dennoch sind die Risiken nicht von der Hand zu weisen. EZB-Chef Jean-Claude Trichet sollte deshalb bald die Zinsen senken.