Es ist super hier, ich würde nicht woanders hingehen. Erst mal ist die Uni sehr nett und klein, die Professoren kennen einen, die Ausstattung ist super, die Bibliothek ist neu, und wir haben die neusten Werke da. Und dann ist es schön, dass es eine deutsch-polnische Uni ist: Man hat polnische Freunde, weil es sich einfach ergibt.
Das Leben ist hier nicht so teuer. Und es ist eine Europa-Uni: Es gibt hier mehr Vorlesungen in Englisch, und beim Recht ist es mehr an Europarecht orientiert. Das ist nicht schlecht, finde ich.
Eine solche Internationalisierung kostet jedoch viel Geld. Geld, das das Land Brandenburg nicht hat. Zur Zeit werden noch viele Projekte aus Mitteln finanziert, die nur für die ersten Jahre des Bestehens aus verschiedenen Quellen gesichert waren. Die EU-Gelder und andere Anschubfinanzierungen gehen jedoch bald aus, und der dann verbleibende 17-Millionen-Euro-Haushalt des Landes reicht nicht aus, um den hohen Standard der Viadrina auf Dauer zu erhalten. Viadrina-Rektorin Gesine Schwan hofft auf mehr finanzielle Mittel:
Ich glaube, dass wir die Viadrina gut voranbringen könnten, wenn wir im Jahr etwa fünf bis zehn Millionen Euro mehr hätten. Das ist für eine Uni immer noch nicht viel.
Eine Lösung sieht die Rektorin in der Umwandlung der Viadrina von einer Landesuniversität in eine internationale, deutsch-polnisch-französische Stiftung. Dies würde den Elite-Charakter der Uni für die Zukunft garantieren und ein vorzügliches Studienangebot mit mehrsprachigen Abschlüssen ermöglichen.
Wenn es uns gelänge, dass das Land weiterhin drin bleibt mit den jährlichen Zuwendungen, die wir bisher bekommen haben, und dass sich der Bund daran durch ein Kapitalstock beteiligt, von dessen Zinsertrag wir das Budget anreichen könnten, und wenn dann auch Polen und Frankreich sich beteiligen zusätzlich würden und wenn ich dann auf dieser Basis private Stifter besser dazu holen könnte, dann ist Land in Sicht.
Die Hochschulleitung ist überzeugt, dass die Chancen dafür gut stehen. Das Land und der Bund unterstützen die Pläne bislang, auch die polnische und die französische Regierung haben ihre Beteiligung an einer solchen Stiftung zugesagt. Bei dem für Mittwoch geplanten Besuch in Frankfurt an der Oder sollte der Bundeskanzler öffentlich seine Unterstützung für die Pläne der Viadrina aussprechen. Doch angesichts der Überschwemmungswelle haben sich seine Pläne kurzfristig geändert. Die Aufgabe des Kanzlers soll jetzt die Ministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn übernehmen. Die Rektorin, Gesine Schwan, hofft trotzdem, dass sich ihre Stiftungspläne schon bald an der Viadrina realisieren lassen:
Wenn die jetzige Bundesregierung nach den Wahlen im Amt bleibt, dann kann ich unmittelbar anknüpfen, an den prinzipiellen Zusagen, die ich jetzt habe. Wenn es eine andere Regierung ist, ist es sehr hilfreich, wenn die vorangegangene es zuerst einmal öffentlich gemacht hat, denn dann ist es ein politisches Faktum. Aber auch unabhängig davon, bin ich sicher, dass ich auch mit einer anderen Bundesregierung die Zustimmung dafür bekomme. Denn die Viadrina ist ein deutlich überparteiliches Projekt.
Autorin: Rosalia Romaniec
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Zur Weiterentwicklung der Europa-Universität Viadrina hat die Hochschulleitung bereits im Juli 2002 ein Positionspapier (pdf) verfasst.
Das Leben ist hier nicht so teuer. Und es ist eine Europa-Uni: Es gibt hier mehr Vorlesungen in Englisch, und beim Recht ist es mehr an Europarecht orientiert. Das ist nicht schlecht, finde ich.
Eine solche Internationalisierung kostet jedoch viel Geld. Geld, das das Land Brandenburg nicht hat. Zur Zeit werden noch viele Projekte aus Mitteln finanziert, die nur für die ersten Jahre des Bestehens aus verschiedenen Quellen gesichert waren. Die EU-Gelder und andere Anschubfinanzierungen gehen jedoch bald aus, und der dann verbleibende 17-Millionen-Euro-Haushalt des Landes reicht nicht aus, um den hohen Standard der Viadrina auf Dauer zu erhalten. Viadrina-Rektorin Gesine Schwan hofft auf mehr finanzielle Mittel:
Ich glaube, dass wir die Viadrina gut voranbringen könnten, wenn wir im Jahr etwa fünf bis zehn Millionen Euro mehr hätten. Das ist für eine Uni immer noch nicht viel.
Eine Lösung sieht die Rektorin in der Umwandlung der Viadrina von einer Landesuniversität in eine internationale, deutsch-polnisch-französische Stiftung. Dies würde den Elite-Charakter der Uni für die Zukunft garantieren und ein vorzügliches Studienangebot mit mehrsprachigen Abschlüssen ermöglichen.
Wenn es uns gelänge, dass das Land weiterhin drin bleibt mit den jährlichen Zuwendungen, die wir bisher bekommen haben, und dass sich der Bund daran durch ein Kapitalstock beteiligt, von dessen Zinsertrag wir das Budget anreichen könnten, und wenn dann auch Polen und Frankreich sich beteiligen zusätzlich würden und wenn ich dann auf dieser Basis private Stifter besser dazu holen könnte, dann ist Land in Sicht.
Die Hochschulleitung ist überzeugt, dass die Chancen dafür gut stehen. Das Land und der Bund unterstützen die Pläne bislang, auch die polnische und die französische Regierung haben ihre Beteiligung an einer solchen Stiftung zugesagt. Bei dem für Mittwoch geplanten Besuch in Frankfurt an der Oder sollte der Bundeskanzler öffentlich seine Unterstützung für die Pläne der Viadrina aussprechen. Doch angesichts der Überschwemmungswelle haben sich seine Pläne kurzfristig geändert. Die Aufgabe des Kanzlers soll jetzt die Ministerin für Bildung und Forschung Edelgard Bulmahn übernehmen. Die Rektorin, Gesine Schwan, hofft trotzdem, dass sich ihre Stiftungspläne schon bald an der Viadrina realisieren lassen:
Wenn die jetzige Bundesregierung nach den Wahlen im Amt bleibt, dann kann ich unmittelbar anknüpfen, an den prinzipiellen Zusagen, die ich jetzt habe. Wenn es eine andere Regierung ist, ist es sehr hilfreich, wenn die vorangegangene es zuerst einmal öffentlich gemacht hat, denn dann ist es ein politisches Faktum. Aber auch unabhängig davon, bin ich sicher, dass ich auch mit einer anderen Bundesregierung die Zustimmung dafür bekomme. Denn die Viadrina ist ein deutlich überparteiliches Projekt.
Autorin: Rosalia Romaniec
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Zur Weiterentwicklung der Europa-Universität Viadrina hat die Hochschulleitung bereits im Juli 2002 ein Positionspapier (pdf) verfasst.