"Weiße Zwerge sind so spannend, weil es sie schon sehr lange in unserer Milchstraße gibt. Wir nennen sie die Fossilien-Sterne."
Silvia Catalan ist an der englischen Universität Hertfordshire als Astronomin tätig, sieht sich aber auch als Archäologin. So wie alte Fundstücke und Versteinerungen etwas über die Geschichte der Erde erzählen, so verraten Weiße Zwerge etwas über die Frühzeit unserer Milchstraße. Diese Objekte sind geschrumpfte Überbleibsel früherer Sterne, erklärt Catalans Kollege Ralf Napiwotzki. Er ist ebenfalls an der Universität Hertfordshire tätig:
"Ein Weißer Zwerg ist im Grunde ein Stern mit der Masse der Sonne, aber komprimiert auf die Größe der Erde. Wenn man da so eine Streichholzschachtel Materie heraus nimmt, sind das etliche Tonnen."
Haben Sterne von der Art unserer Sonne ihren Brennstoff verbraucht, stoßen sie ihre äußeren Schichten ins All und der Rest der Materie stürzt zu kleinen kompakten Kugeln zusammen, zu Weißen Zwergen. Sie erzeugen keine Energie mehr, sondern strahlen nur noch die Hitze ab, die sie vom erloschenen Stern übernommen haben.
""Nachdem sie entstanden sind, haben sie so etwas wie 100.000 Grad, also enorme Temperaturen. Wenn sie so zehn Milliarden Jahre gekühlt haben, dann kommt man in den Bereich von so 3000 bis 4000 Grad, was man sich vielleicht besser vorstellen kann. Andersrum: Wenn wir einen Weißen Zwerg sehen, der 3000 Grad heiß ist, wissen wir, dieser Weiße Zwerg ist mindestens zehn Milliarden Jahre alt."
Weiße Zwerge sind kosmische Uhren. Ihre Temperatur verrät ihr Alter – so wie man aus der Temperatur von Kaffee in einer Tasse ableiten kann, wann der Kaffee eingeschenkt wurde. Silvia Catalan ist nun auf der Suche nach den kühlsten, also ältesten Weißen Zwergen in unserer Milchstraße:
"Diese Sterne verraten uns, wie alt unsere Heimatgalaxie ist, wann die ersten Sterne entstanden sind und welche Eigenschaften diese Sterne hatten. Wir hätten kaum eine Chance, irgend etwas über die ersten Sterne im Universum zu lernen, gäbe es nicht die Weißen Zwerge. Sie liefern uns Informationen über die Anfänge unserer Milchstraße."
Damit testen Silvia Catalan und Ralf Napiwotzki die Theorien der Kollegen, die mit Großteleskopen zehn Milliarden Lichtjahre und mehr hinaus in den Kosmos blicken. Dort sind noch heute die ersten Galaxien zu beobachten, allerdings sind wegen der großen Entfernung kaum Details zu erkennen. Doch auch die kalten und damit sehr alten Weißen Zwerge machen es den Astronomen nicht leicht:
"Weil Weiße Zwerge so klein sind, sind sie auch ziemlich finster. Deswegen muss man also sehr tiefe Beobachtungen machen, sehr schwache Sterne beobachten. Wir haben bisher 50 von dem Typ gefunden, die uns interessieren. Also das sind Weiße Zwerge, die dann in der Gegend von zehn Milliarden Jahren alt sind."
Die "Ausgrabungen" im All gehen weiter und zwar mit Beobachtungen auf den spanischen Observatorien Calar Alto und La Palma sowie auf der Europäischen Südsternwarte in Chile. Die Astronomen wollen in den kommenden Jahren mindestens 100 weitere sehr alte Weiße Zwerge finden – und so, Stück für Stück, die Anfänge unserer kosmischen Heimat rekonstruieren.
Silvia Catalan ist an der englischen Universität Hertfordshire als Astronomin tätig, sieht sich aber auch als Archäologin. So wie alte Fundstücke und Versteinerungen etwas über die Geschichte der Erde erzählen, so verraten Weiße Zwerge etwas über die Frühzeit unserer Milchstraße. Diese Objekte sind geschrumpfte Überbleibsel früherer Sterne, erklärt Catalans Kollege Ralf Napiwotzki. Er ist ebenfalls an der Universität Hertfordshire tätig:
"Ein Weißer Zwerg ist im Grunde ein Stern mit der Masse der Sonne, aber komprimiert auf die Größe der Erde. Wenn man da so eine Streichholzschachtel Materie heraus nimmt, sind das etliche Tonnen."
Haben Sterne von der Art unserer Sonne ihren Brennstoff verbraucht, stoßen sie ihre äußeren Schichten ins All und der Rest der Materie stürzt zu kleinen kompakten Kugeln zusammen, zu Weißen Zwergen. Sie erzeugen keine Energie mehr, sondern strahlen nur noch die Hitze ab, die sie vom erloschenen Stern übernommen haben.
""Nachdem sie entstanden sind, haben sie so etwas wie 100.000 Grad, also enorme Temperaturen. Wenn sie so zehn Milliarden Jahre gekühlt haben, dann kommt man in den Bereich von so 3000 bis 4000 Grad, was man sich vielleicht besser vorstellen kann. Andersrum: Wenn wir einen Weißen Zwerg sehen, der 3000 Grad heiß ist, wissen wir, dieser Weiße Zwerg ist mindestens zehn Milliarden Jahre alt."
Weiße Zwerge sind kosmische Uhren. Ihre Temperatur verrät ihr Alter – so wie man aus der Temperatur von Kaffee in einer Tasse ableiten kann, wann der Kaffee eingeschenkt wurde. Silvia Catalan ist nun auf der Suche nach den kühlsten, also ältesten Weißen Zwergen in unserer Milchstraße:
"Diese Sterne verraten uns, wie alt unsere Heimatgalaxie ist, wann die ersten Sterne entstanden sind und welche Eigenschaften diese Sterne hatten. Wir hätten kaum eine Chance, irgend etwas über die ersten Sterne im Universum zu lernen, gäbe es nicht die Weißen Zwerge. Sie liefern uns Informationen über die Anfänge unserer Milchstraße."
Damit testen Silvia Catalan und Ralf Napiwotzki die Theorien der Kollegen, die mit Großteleskopen zehn Milliarden Lichtjahre und mehr hinaus in den Kosmos blicken. Dort sind noch heute die ersten Galaxien zu beobachten, allerdings sind wegen der großen Entfernung kaum Details zu erkennen. Doch auch die kalten und damit sehr alten Weißen Zwerge machen es den Astronomen nicht leicht:
"Weil Weiße Zwerge so klein sind, sind sie auch ziemlich finster. Deswegen muss man also sehr tiefe Beobachtungen machen, sehr schwache Sterne beobachten. Wir haben bisher 50 von dem Typ gefunden, die uns interessieren. Also das sind Weiße Zwerge, die dann in der Gegend von zehn Milliarden Jahren alt sind."
Die "Ausgrabungen" im All gehen weiter und zwar mit Beobachtungen auf den spanischen Observatorien Calar Alto und La Palma sowie auf der Europäischen Südsternwarte in Chile. Die Astronomen wollen in den kommenden Jahren mindestens 100 weitere sehr alte Weiße Zwerge finden – und so, Stück für Stück, die Anfänge unserer kosmischen Heimat rekonstruieren.