Darin habe ich von vorneherein eine Andeutung gesehen, die ich auch begrüßt habe, dass man nämlich von dem festgeprägten Begriffs eines aufragenden Mals weg will zu Zeichen, die nicht so auftreten, sondern mehr einladend, vielleicht zum Lesen auch einladend, sind.
Wer künftig über den Rosa-Luxemburg-Platz geht, dem soll an rund 100 Stellen das geistige Werk der Kommunistin buchstäblich zu Füßen liegen.
Es handelt sich um relativ kurze Zitate, die aus verschiedenen Ebenen von Rosa Luxemburgs schriftlicher Hinterlassenschaft gewonnen worden sind.
Und die in den Boden eingelassen sind. Sieben Meter lange Betonstreifen mit Messingbuchstaben, quer zu Fahrbahn und Bürgersteig. Zu lesen gibt es Zitate aus Luxemburgs Briefen, Schriften, Reden, Artikeln. Wie dieses, vorgetragen von Hans Haacke, dem Gewinner des Wettbewerbs.
Unser herrschender Marxismus fürchtet leider jeden Gedankenflug wie ein alter Gichtonkel. Von 1913.
Es soll ein Nebeneinander entstehen aus politischen und persönlichen Äußerungen, auch die Liebesbriefe werden nicht ausgespart und mancher Seufzer einer Frau, die Privates und Politisches absichtlich nicht trennen wollte.
Es stimmt: Ich habe verfluchte Lust, glücklich zu sein und bin bereit, Tag für Tag um mein Portiönchen mit dumpfem Eigensinn zu feilschen.
All diese Zitate, wie willkürlich über den Platz verteilt, sollen die Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit der Person Rosa Luxemburg deutlich machen. Und auch ihre wohl bekannteste Äußerung ist dabei.
Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für die Mitglieder einer Partei, mögen sie noch so zahlreich sein, ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.
Der deutsch-amerikanische Konzeptkünstler Hans Haacke ist in Deutschland auch für seine Installation "Der Bevölkerung" im Reichstag bekannt. Mit der Arbeit auf dem Rosa-Luxemburg-Platz will er, wie er sagt, Anlass geben, sich mit der Geschichte und den Zerwürfnissen der deutschen Arbeiterbewegung auseinanderzusetzen - so lange man sich noch an sie erinnert.
Es ist wahrscheinlich so, dass eine große Zahl der jüngeren Leute mit dem Namen Rosa Luxemburg nichts verbinden, dass sogar die Gefahr besteht, in einiger Zeit, dass aufgrund besonderer Platzierung an der Volksbühne, im Babylon, Rosa Luxemburg als eine verehrte, nicht mehr lebende Schauspielerin angesehen wird.
Dem kann nun entgegengesteuert werden. Thomas Flierl, PDS-Kultursenator Berlins und Schirmherr dieses Denkzeichen-Projektes, ist zufrieden. Er hat sich in der Vergangenheit immer wieder dem Vorwurf aussetzen müssen, die Kommunistin einseitig und kritiklos glorifizieren zu lassen. Die Regierenden Parteien, SPD und PDS, so hieß es aus der Opposition, genehmigten sich gegenseitig die Ehrung ihre Partei-Ikonen.
Ich glaube, es ist überzeugend gelungen, eine Entpathetisierung, also nicht ein affirmatives Mal zu setzen. Der von mancher Seite erhobene Vorwurf, hier wurde quasi auf dem Koalitionstisch eine Gabe gegeben an die Koalitionsvereinbarung oder es würde hier ein geschichtlicher Tausch stattfinden, der unterschiedlichen Traditionen der beiden Koalitionsparteien hat sich glaube ich als haltloser Vorwurf erwiesen.
Bis Herbst 2006 soll das Projekt realisiert sein.
Wer künftig über den Rosa-Luxemburg-Platz geht, dem soll an rund 100 Stellen das geistige Werk der Kommunistin buchstäblich zu Füßen liegen.
Es handelt sich um relativ kurze Zitate, die aus verschiedenen Ebenen von Rosa Luxemburgs schriftlicher Hinterlassenschaft gewonnen worden sind.
Und die in den Boden eingelassen sind. Sieben Meter lange Betonstreifen mit Messingbuchstaben, quer zu Fahrbahn und Bürgersteig. Zu lesen gibt es Zitate aus Luxemburgs Briefen, Schriften, Reden, Artikeln. Wie dieses, vorgetragen von Hans Haacke, dem Gewinner des Wettbewerbs.
Unser herrschender Marxismus fürchtet leider jeden Gedankenflug wie ein alter Gichtonkel. Von 1913.
Es soll ein Nebeneinander entstehen aus politischen und persönlichen Äußerungen, auch die Liebesbriefe werden nicht ausgespart und mancher Seufzer einer Frau, die Privates und Politisches absichtlich nicht trennen wollte.
Es stimmt: Ich habe verfluchte Lust, glücklich zu sein und bin bereit, Tag für Tag um mein Portiönchen mit dumpfem Eigensinn zu feilschen.
All diese Zitate, wie willkürlich über den Platz verteilt, sollen die Vielschichtigkeit und Widersprüchlichkeit der Person Rosa Luxemburg deutlich machen. Und auch ihre wohl bekannteste Äußerung ist dabei.
Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für die Mitglieder einer Partei, mögen sie noch so zahlreich sein, ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.
Der deutsch-amerikanische Konzeptkünstler Hans Haacke ist in Deutschland auch für seine Installation "Der Bevölkerung" im Reichstag bekannt. Mit der Arbeit auf dem Rosa-Luxemburg-Platz will er, wie er sagt, Anlass geben, sich mit der Geschichte und den Zerwürfnissen der deutschen Arbeiterbewegung auseinanderzusetzen - so lange man sich noch an sie erinnert.
Es ist wahrscheinlich so, dass eine große Zahl der jüngeren Leute mit dem Namen Rosa Luxemburg nichts verbinden, dass sogar die Gefahr besteht, in einiger Zeit, dass aufgrund besonderer Platzierung an der Volksbühne, im Babylon, Rosa Luxemburg als eine verehrte, nicht mehr lebende Schauspielerin angesehen wird.
Dem kann nun entgegengesteuert werden. Thomas Flierl, PDS-Kultursenator Berlins und Schirmherr dieses Denkzeichen-Projektes, ist zufrieden. Er hat sich in der Vergangenheit immer wieder dem Vorwurf aussetzen müssen, die Kommunistin einseitig und kritiklos glorifizieren zu lassen. Die Regierenden Parteien, SPD und PDS, so hieß es aus der Opposition, genehmigten sich gegenseitig die Ehrung ihre Partei-Ikonen.
Ich glaube, es ist überzeugend gelungen, eine Entpathetisierung, also nicht ein affirmatives Mal zu setzen. Der von mancher Seite erhobene Vorwurf, hier wurde quasi auf dem Koalitionstisch eine Gabe gegeben an die Koalitionsvereinbarung oder es würde hier ein geschichtlicher Tausch stattfinden, der unterschiedlichen Traditionen der beiden Koalitionsparteien hat sich glaube ich als haltloser Vorwurf erwiesen.
Bis Herbst 2006 soll das Projekt realisiert sein.