Donnerstag, 02. Mai 2024

Die Funkopern der 1950er Jahre
Musikdramatisches Experimentierfeld

Nach 1945 boomte die Funkoper und bot für Boris Blacher, Bernd Alois Zimmermann oder Hans Werner Henze ein interessantes musikdramatisches Experimentierfeld, die hier vorgestellt werden.

Am Mikrofon: Klaus Gehrke | 19.10.2023
Blick auf ein historisches Radio, das in einem altmodischen Regal steht.
Die Bearbeiter und Komponisten von Funkopern mussten bei der Stimmbesetzung darauf achten, dass diese gut auseinander zu halten waren. (Pexels / Mehmet Turgut Kirkgoz )
Am 24. Dezember 1929 erlebten die Zuhörenden an ihren Rundfunkgeräten eine Premiere: An diesem Tag wurde mit Gustav Kneips Kinderoper „Christkinds Erdenreise“ op. 19 von der Westdeutschen Rundfunk AG die erste Funkoper gesendet.
In der Folgezeit erlebten speziell für das neue Medium Rundfunk komponierte und inszenierte Stücke eine Blüte, bevor im Zweiten Weltkrieg die Sendekapazitäten für Anderes benötigt wurden.

Rückkehr zum Opernstoff

Nach 1945 wurde der Funkoper erneut Sendeplatz eingeräumt. Für Boris Blacher, Bernd Alois Zimmermann oder Hans Werner Henze wurden diese Sendestrecken zu einem interessanten musikdramatischen Experimentierfeld.
Seine Opern „Ein Landarzt“ nach Kafka und „Das Ende einer Welt“ nach Hildesheimer bearbeitete Henze auch für die Bühne. Im Laufe der 60er-Jahre nahm das Interesse an der Funkoper wieder ab.