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Die ganze Welt der Unterhaltungselektronik

Elektronik. - In Berlin öffnet am Samstag die Internationale Funkausstellung IFA ihre Pforten. Vom 25. August bis zum 2. September zeigen über 900 Aussteller aus 40 Ländern auf der weltweit bedeutendsten Messe für Produkte der Unterhaltungs-, Informations- und Kommunikationselektronik ihre Neuentwicklungen.

    Alles wird neu - auch Altes wird neu - vielleicht kann man so den Trend umschreiben, den die internationale Funkausstellung den Besuchern offenbaren wird. So wird in Berlin ein Nachfolger für den digitalen Audio-Kompressionsstandard MP3 präsentiert: MP3pro verspricht eine noch größere Platzersparnis, sagt Emmanuel Funk-Moreu, vom französischen Konzern Thomson: "MP3pro ist ganz einfach: Auf der selben Speicherkapazität habe ich damit doppelt so viel Musik. Wir bringen zur IFA zwei Geräte, die MP3pro-fähig sind. Diese Geräte können bis zu 300 Stunden Musik abspielen." Also fast zwei Wochen Musik, die aber auch aufgenommen werden will. Diese Aufgabe sollen intelligente Aufnahmesysteme übernehmen, die den Musikgeschmack des Besitzers kennen und beispielsweise Daten auswerten, die Internetradios parallel zu der gesendeten Musik ausstrahlen. Der Besitzer liest dann alle aufgenommenen Titel, kann kurz hereinhören. Die Musik, die ihm gefällt, behält er, der Rest wird gelöscht.

    Ähnliche Entwicklungen gibt es im Videobereich. Videorekorder, die statt des Videobandes eine Computer-Festplatte als Speichermedium nutzen, können gleich mehrere Filme parallel aufzeichnen. Sehr intelligente Systeme könnten Werbeblöcke löschen, den Film nahtlos aneinander schneiden und dann auf eine DVD - den CD-Nachfolger mit dem hohen Speicherplatz - überspielen. Myriam Hoffmann vom Hersteller Sony sieht in solchen Kombigeräten einen Markt: "Festplatten in Videorekordern sind mit Sicherheit eine interessante Sache, das Problem ist nur: Irgendwann ist auch die größte Festplatte voll." Dann muss der Benutzer seine Filme auf ein anderes Medium übertragen, und dafür ist nun einmal die beschreibbare DVD am besten geeignet."

    Große Dateien können auch über das Internet geliefert werden, allerdings braucht man dafür einen schnellen Zugang, wie ihn die DSL-Technik bietet. Allerdings sind DSL-Angebote wie das T-DSL der Telekom noch nicht landesweit verfügbar, es fehlen schlicht die geeigneten Leitungen. Die Deutsche Telekom bietet nun auch eine Satelliten gestützte DSL-Variante an, das so genannte Sky-DSL. Die Anfragen des Nutzers - meist ja nur eine Internetadresse - kommen dabei über die Telefonleitung, die großen Dateien werden über die Satellitenantenne empfangen.

    [Quelle: Wolfgang Noelke]