Der freundliche Bankangestellte erklärt der kleinen Kundin wie das liebe Geld von Papa für die Rente gut angelegt wird. Ein Fernseh-Werbespot der Ceska Sporitlena – der größten Bank in Tschechien. Doch der Alltag klingt anders – die Kunden schimpfen lauthals über die Gebühren ihrer Banken:
"Die Gebühren sind extrem hoch. Das ist eine Schweinerei. Wenn man das mit dem Ausland vergleicht, sieht man erst, wie teuer die Kontoführung bei uns ist."
Tatsächlich sind die Bankgebühren in Tschechien europaweit mit an der Spitze. Trotz der großen Auswahl von über 40 verschiedenen Geldinstituten gibt es kaum brancheninternen Wettbewerb bei der Preisgestaltung. Auf seiner Internetseite Bankgebühren.dot.com führt Patrick Nacher seit sechs Jahren einen einsamen Kampf gegen die geballte Bankenmacht in Tschechien:
"Im Unterschied zu Deutschland oder Frankreich verlangen die tschechischen Banken Gebühren für die einfachsten Dienstleistungen. Sie kassieren im Schnitt rund 50 Prozent mehr als die Banken in unseren Nachbarländern Deutschland oder Österreich."
Der tschechische Bankenverband quittiert diese Vorwürfe mit einem Schulterzucken. Die Umfragen sind eindeutig, erklärt Sprecher Jan Matouschek. Die Kunden sind zufrieden.. Wichtiger als die Gebühren ist für die Tschechen das Vertrauen in ihre Bank:
"Es beschwert sich kaum jemand, deshalb gibt es auch keinen Grund die Gebühren zu senken. Unsere Kunden sind sehr loyal. Nur vier Prozent haben im letzten Jahr ihre Bank gewechselt."
Eine Tatsache, die Patrick Nacher verzweifeln lässt. Es gebe kaum offenen Widerstand gegen die Banken.. Die Mentalität der Verbraucher in Tschechen sei anders als in Deutschland..
"Viele sind einfach apathisch und denken man kann sowieso nichts ändern. Sie schimpfen nur in den Kneipen. Die Tschechen müssen erst lernen wie mächtig die Kunden in einer Marktwirtschaft gegenüber den Banken eigentlich auftreten können - wenn sie es nur wollen."
Doch der tschechische Bankenverband betrachtet seine Gebühren als den eigentlichen Dienst am Kunden. Dank der hohen Einnahmen sei man gut durch die Wirtschaftskrise gekommen. Ratschläge aus dem Ausland braucht es deshalb nicht, so Sprecher Matouschek:
"Es ist doch komisch, uns die westeuropäischen Banken als Vorbild zu geben. Sie hatten in den letzten Jahren große Probleme und brauchten Staatshilfen."
"Kommen sie zu unserer Bank. Dann finden wir eine Lösung, wie es ihnen in Zukunft besser gehen wird" - so heißt es im Fernsehwerbespot der Ceska Sporitelna. Solange die Verbraucher in Tschechien stillhalten, rechnet der Bankenverband mit weiter steigenden Gebühren in den kommenden Jahren.
"Die Gebühren sind extrem hoch. Das ist eine Schweinerei. Wenn man das mit dem Ausland vergleicht, sieht man erst, wie teuer die Kontoführung bei uns ist."
Tatsächlich sind die Bankgebühren in Tschechien europaweit mit an der Spitze. Trotz der großen Auswahl von über 40 verschiedenen Geldinstituten gibt es kaum brancheninternen Wettbewerb bei der Preisgestaltung. Auf seiner Internetseite Bankgebühren.dot.com führt Patrick Nacher seit sechs Jahren einen einsamen Kampf gegen die geballte Bankenmacht in Tschechien:
"Im Unterschied zu Deutschland oder Frankreich verlangen die tschechischen Banken Gebühren für die einfachsten Dienstleistungen. Sie kassieren im Schnitt rund 50 Prozent mehr als die Banken in unseren Nachbarländern Deutschland oder Österreich."
Der tschechische Bankenverband quittiert diese Vorwürfe mit einem Schulterzucken. Die Umfragen sind eindeutig, erklärt Sprecher Jan Matouschek. Die Kunden sind zufrieden.. Wichtiger als die Gebühren ist für die Tschechen das Vertrauen in ihre Bank:
"Es beschwert sich kaum jemand, deshalb gibt es auch keinen Grund die Gebühren zu senken. Unsere Kunden sind sehr loyal. Nur vier Prozent haben im letzten Jahr ihre Bank gewechselt."
Eine Tatsache, die Patrick Nacher verzweifeln lässt. Es gebe kaum offenen Widerstand gegen die Banken.. Die Mentalität der Verbraucher in Tschechen sei anders als in Deutschland..
"Viele sind einfach apathisch und denken man kann sowieso nichts ändern. Sie schimpfen nur in den Kneipen. Die Tschechen müssen erst lernen wie mächtig die Kunden in einer Marktwirtschaft gegenüber den Banken eigentlich auftreten können - wenn sie es nur wollen."
Doch der tschechische Bankenverband betrachtet seine Gebühren als den eigentlichen Dienst am Kunden. Dank der hohen Einnahmen sei man gut durch die Wirtschaftskrise gekommen. Ratschläge aus dem Ausland braucht es deshalb nicht, so Sprecher Matouschek:
"Es ist doch komisch, uns die westeuropäischen Banken als Vorbild zu geben. Sie hatten in den letzten Jahren große Probleme und brauchten Staatshilfen."
"Kommen sie zu unserer Bank. Dann finden wir eine Lösung, wie es ihnen in Zukunft besser gehen wird" - so heißt es im Fernsehwerbespot der Ceska Sporitelna. Solange die Verbraucher in Tschechien stillhalten, rechnet der Bankenverband mit weiter steigenden Gebühren in den kommenden Jahren.