Beim Thema Studiengebühren zeigt sich die Situation in Nordrhein-Westfalen sehr unterschiedlich. Während man in Dortmund auf eine Anfrage im Rektorat der Universität nur die Antwort bekommt "Was soll der Rektor denn jetzt schon genaues zum Thema Studiengebühren sagen?", ist man an der Uni Düsseldorf deutlich auskunftsfreudiger. Der Senat der Heinrich-Heine-Universität hat am Gesetzentwurf zu den Studiengebühren in seiner Stellungnahme gegenüber dem NRW-Wissenschaftsministerium kaum etwas zu bemängeln. Rektor Alfons Labisch.
" Der wesentliche Punkt lässt sich in einem Satz sagen: Wir begrüßen es, dass wir selber darüber entscheiden können, ob wir Studiengebühren - oder Studienbeiträge muss man ja sagen - ob wir Studienbeiträge erheben oder nicht. Das ist eine Frage, die wir für uns wichtig halten und auch selbst entscheiden wollen."
In Düsseldorf scheint sich aber ein Trend für eine Einführung von Gebühren für alle Studierenden von 500 Euro ohne zusätzliche Staffelung nach Fächern abzuzeichnen. Auch wenn an der Heinrich-Heine-Universität noch keine endgültige Entscheidung in dieser Hinsicht getroffen worden ist, zeigt schon die Einführung der Gebühren für Langzeitstudierende eine deutlich positive Wirkung. Labisch:
" Ein Beispiel: Wir können unsere Universitätsbibliothek jetzt bis 22 Uhr abends offen halten. Mir wäre es recht, wenn die UB bis 24 Uhr, auch die Fachbibliotheken bis 24 Uhr, von mir aus auch Tag und Nacht offen hätten. Das könnten wir uns nur mit erheblichen weiteren Geldern leisten."
Zwölf bis 13 Millionen Euro zusätzlich würden die Gebühren aller Studierenden pro Jahr in die Kassen der Uni Düsseldorf laut Rektor Labisch spülen - eine Verdoppelung der bisherigen freien Finanzmittel wäre die Folge. Denn: Von den 260 Millionen im Haushalt der Heine-Universität hat die Hochschule nur etwa 15 Millionen zur freien Verfügung - der Rest ist fest beispielsweise für Gehälter und sonstige Fixkosten verplant. Das zusätzliche Geld der Studiengebühren würde dann auch ausschließlich den Studierenden zu Gute kommen verspricht Rektor Labisch - in Form von zusätzlichen Lern- und Lesesälen oder durch zusätzliches Lehrpersonal.
Ähnlich zeigt sich die Situation auch an der Universität Köln. Entgegen anders lautender bisheriger Meldungen gibt es auch hier noch keine endgültige Entscheidung zum Thema Studiengebühren. Rektor Axel Freimuth:
" Die Universität zu Köln wird eine Stellungnahme der Universität abgeben. Und die fußt auf einer Stellungnahme des Senates. Und bevor die nicht herbeigeführt ist, kann ich die Meinung der Universität zu Köln nicht sagen. Allerdings meine persönliche Einschätzung ist die, dass wir über kurz oder lang in Nordrhein-Westfalen an den Universitäten nicht um Studiengebühren umhinkommen."
Wie in Düsseldorf würde es auch in Köln nach der möglichen Einführung von Studiengebühren vermutlich keine Staffelung nach Studienfächern geben - sozial verträglich soll das ganze dann in beiden Universitäten über Stipendien und Ausnahmeregelungen beispielsweise für Studierende mit Kindern ausgestaltet werden.
Es gibt in der NRW-Hochschullandschaft aber auch ein gallisches Dorf, in dem eine Hochschule sich gegen die Übermacht der Befürworter von Studiengebühren zu stemmen scheint. Der Senat der Universität Münster hat sich in seiner Stellungnahme gegenüber dem Wissenschaftsministerium für ein gebührenfreies Studium ausgesprochen. Man sei momentan nicht in der Lage, ein abschließendes Urteil über den Gesetzentwurf zu fällen heißt es offiziell aus Westfalen.
Der Kölner Rektor Axel Freimuth geht aber davon aus, dass man in Münster auch noch umkippen wird - vor allem angesichts der schwierigen Haushaltslage.
" Weil die Universität das nicht durchhalten kann. Es geht hier um viel Geld. Für den einzelnen sind 500 Euro im Semester nicht so viel, aber wenn sie 40.000 Studenten haben, dann läppert sich das im Jahr eben zu 40 Millionen Euro zusammen. Damit können sie wirklich so viel an der Lehre tun, dass sich auch die Uni Münster sich dem nicht langfristig wird entziehen können. "
Weitere Nachfragen sind in Münster momentan allerdings nicht erwünscht - ähnlich übrigens wie an der Ruhr-Universität in Bochum. Hier will sich das Rektorat erst nach dem Ende einer Umfrage-Aktion Anfang Dezember wieder zum Thema Studiengebühren äußern. Alle 32.000 Bochumer Studierenden haben bis dahin im Internet die Möglichkeit, sich für oder gegen Gebühren an der Ruhr-Uni auszusprechen und detaillierte Angaben zu machen, wozu das Geld im Fall der Fälle verwendet werden soll. Bei den Studierenden der Ruhr-Universität fallen die Meinungen zu dieser Aktion übrigens sehr unterschiedlich aus.
" Ich glaube schon, dass Studiengebühren kommen, aber man kann's ja noch mal probieren.
Hab ich mir eigentlich noch keine Gedanken drüber gemacht. Ich bin mir auch noch nicht sicher ob Studiengebühren was Gutes oder was Schlechtes sind.
Es kann natürlich auch sein, dass sie dann wirklich entscheiden, wenn so viele Studenten dagegen sind, dass es keine Studiengebühren gibt. Aber so lange der Prozess nicht offen gelegt wird, wie es zur Entscheidung kommen kann, was soll ich sagen?
Finde ich ganz in Ordnung. Ich hab aber noch nichts gemacht.
Also man hat uns gesagt, dass wäre voll die Verarsche. Weil diese Umfrage ist vom Rektor, Kanzler oder so. Und der will uns nur reinlegen und darauf hinaus, dass wir Studiengebühren brauchen. Und deswegen machen wir erst gar nicht bei der Umfrage mit. "
" Der wesentliche Punkt lässt sich in einem Satz sagen: Wir begrüßen es, dass wir selber darüber entscheiden können, ob wir Studiengebühren - oder Studienbeiträge muss man ja sagen - ob wir Studienbeiträge erheben oder nicht. Das ist eine Frage, die wir für uns wichtig halten und auch selbst entscheiden wollen."
In Düsseldorf scheint sich aber ein Trend für eine Einführung von Gebühren für alle Studierenden von 500 Euro ohne zusätzliche Staffelung nach Fächern abzuzeichnen. Auch wenn an der Heinrich-Heine-Universität noch keine endgültige Entscheidung in dieser Hinsicht getroffen worden ist, zeigt schon die Einführung der Gebühren für Langzeitstudierende eine deutlich positive Wirkung. Labisch:
" Ein Beispiel: Wir können unsere Universitätsbibliothek jetzt bis 22 Uhr abends offen halten. Mir wäre es recht, wenn die UB bis 24 Uhr, auch die Fachbibliotheken bis 24 Uhr, von mir aus auch Tag und Nacht offen hätten. Das könnten wir uns nur mit erheblichen weiteren Geldern leisten."
Zwölf bis 13 Millionen Euro zusätzlich würden die Gebühren aller Studierenden pro Jahr in die Kassen der Uni Düsseldorf laut Rektor Labisch spülen - eine Verdoppelung der bisherigen freien Finanzmittel wäre die Folge. Denn: Von den 260 Millionen im Haushalt der Heine-Universität hat die Hochschule nur etwa 15 Millionen zur freien Verfügung - der Rest ist fest beispielsweise für Gehälter und sonstige Fixkosten verplant. Das zusätzliche Geld der Studiengebühren würde dann auch ausschließlich den Studierenden zu Gute kommen verspricht Rektor Labisch - in Form von zusätzlichen Lern- und Lesesälen oder durch zusätzliches Lehrpersonal.
Ähnlich zeigt sich die Situation auch an der Universität Köln. Entgegen anders lautender bisheriger Meldungen gibt es auch hier noch keine endgültige Entscheidung zum Thema Studiengebühren. Rektor Axel Freimuth:
" Die Universität zu Köln wird eine Stellungnahme der Universität abgeben. Und die fußt auf einer Stellungnahme des Senates. Und bevor die nicht herbeigeführt ist, kann ich die Meinung der Universität zu Köln nicht sagen. Allerdings meine persönliche Einschätzung ist die, dass wir über kurz oder lang in Nordrhein-Westfalen an den Universitäten nicht um Studiengebühren umhinkommen."
Wie in Düsseldorf würde es auch in Köln nach der möglichen Einführung von Studiengebühren vermutlich keine Staffelung nach Studienfächern geben - sozial verträglich soll das ganze dann in beiden Universitäten über Stipendien und Ausnahmeregelungen beispielsweise für Studierende mit Kindern ausgestaltet werden.
Es gibt in der NRW-Hochschullandschaft aber auch ein gallisches Dorf, in dem eine Hochschule sich gegen die Übermacht der Befürworter von Studiengebühren zu stemmen scheint. Der Senat der Universität Münster hat sich in seiner Stellungnahme gegenüber dem Wissenschaftsministerium für ein gebührenfreies Studium ausgesprochen. Man sei momentan nicht in der Lage, ein abschließendes Urteil über den Gesetzentwurf zu fällen heißt es offiziell aus Westfalen.
Der Kölner Rektor Axel Freimuth geht aber davon aus, dass man in Münster auch noch umkippen wird - vor allem angesichts der schwierigen Haushaltslage.
" Weil die Universität das nicht durchhalten kann. Es geht hier um viel Geld. Für den einzelnen sind 500 Euro im Semester nicht so viel, aber wenn sie 40.000 Studenten haben, dann läppert sich das im Jahr eben zu 40 Millionen Euro zusammen. Damit können sie wirklich so viel an der Lehre tun, dass sich auch die Uni Münster sich dem nicht langfristig wird entziehen können. "
Weitere Nachfragen sind in Münster momentan allerdings nicht erwünscht - ähnlich übrigens wie an der Ruhr-Universität in Bochum. Hier will sich das Rektorat erst nach dem Ende einer Umfrage-Aktion Anfang Dezember wieder zum Thema Studiengebühren äußern. Alle 32.000 Bochumer Studierenden haben bis dahin im Internet die Möglichkeit, sich für oder gegen Gebühren an der Ruhr-Uni auszusprechen und detaillierte Angaben zu machen, wozu das Geld im Fall der Fälle verwendet werden soll. Bei den Studierenden der Ruhr-Universität fallen die Meinungen zu dieser Aktion übrigens sehr unterschiedlich aus.
" Ich glaube schon, dass Studiengebühren kommen, aber man kann's ja noch mal probieren.
Hab ich mir eigentlich noch keine Gedanken drüber gemacht. Ich bin mir auch noch nicht sicher ob Studiengebühren was Gutes oder was Schlechtes sind.
Es kann natürlich auch sein, dass sie dann wirklich entscheiden, wenn so viele Studenten dagegen sind, dass es keine Studiengebühren gibt. Aber so lange der Prozess nicht offen gelegt wird, wie es zur Entscheidung kommen kann, was soll ich sagen?
Finde ich ganz in Ordnung. Ich hab aber noch nichts gemacht.
Also man hat uns gesagt, dass wäre voll die Verarsche. Weil diese Umfrage ist vom Rektor, Kanzler oder so. Und der will uns nur reinlegen und darauf hinaus, dass wir Studiengebühren brauchen. Und deswegen machen wir erst gar nicht bei der Umfrage mit. "