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Die Geminiden

Einige astronomische Fragen sind große Rätsel – Fragen über Riesengalaxien, explodierende Sterne sowie Größe und Schicksal des Universums. Andere Rätsel sind nicht so gewaltig, doch immer noch bemerkenswert.

Von Damond Benningfield |
    Zwei der kleinen Rätsel stehen in Verbindung mit dem Sternschnuppenstrom der Geminiden, der in den frühen Morgenstunden sein Maximum erreicht. Der helle Mond stört – so werden Sie nur die hellsten Exemplare sehen können.

    Das erste Rätsel dieses Sternschnuppenstroms ist: was ist sein Ursprung? Die Geminiden tauchten zuerst in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts auf. Viele andere Meteorströme kannte man bereits seit Jahrhunderten. Ein neuer war also ungewöhnlich. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte wurde der Strom immer stärker. Doch konnte man den Geminiden keinen Kometen zuordnen.

    Erst 1983 entdeckten Astronomen ein Objekt, das wie ein steiniger Asteroid erschien – aber nicht wie ein eisiger Komet. Seine Umlaufbahn passte zu dem Meteorstrom der Geminiden. Hier musste die Quelle für die Sternschnuppen sein.

    Das führte zu einer zweiten Frage: ist das Objekt (3200) Phaeton wirklich ein Asteroid? Es wäre möglich, dass es der "ausgebrannte" Kern eines Kometen ist, der sein Eis verloren hat. Wenn das stimmt, könnten auch andere Asteroiden ehemalige Kometen sein – ein weiteres Rätsel, über das Astronomen brüten können.