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Die geplante Kürzung der Rentenanrechnungszeiten

Das ist schon seltsam, welche Koalition von Kämpfern für die gute Sache, sprich die Bildung, sich zusammentut, wenn es um ein so ein sperriges Thema, wie die Anrechung der Studienzeiten geht. Gewerkschaftler, Hochschulrektoren-Konferenz und Jungsozialisten stimmen gemeinsam Moll-Töne an. Und auch CSU-Gutmensch Horst Seehofer sieht die bildungspolitische Glaubwürdigkeit gefährdet.

Patrick Honecker |
    Dabei kann man doch nicht ernsthaft behaupten, junge Menschen würden auf das Studium verzichten, weil möglicherweise ihre Rente um 50 Euro gekürzt wird. Eine Rente, deren Höhe heute ohnehin völlig unklar ist.
    Hämmert man nicht den Jungen sowieso dauernd ein, dass ohne private Vorsorge das Alter die Wahl zwischen Parkbank und Obdachlosenasyl bietet?

    Diese Geisterdebatte lenkt vom eigentlichen Thema ab.
    Die Entscheidung, ob jemand ein Studium beginnt, wird in Zukunft von ganz anderen Faktoren bestimmt werden.
    Es ist zum Beispiel vollkommen klar, dass in einigen Jahren Studiengebühren in Deutschland die Regel sein werden.
    Vielen Eltern scheint noch nicht bewusst zu sein, dass Ausbildungskosten über Tausende von Euro auf sie zukommen werden. Selbst Stipendien und andere Unterstützungs-Systeme werden die angehenden Akademiker nicht vor Mehr-Kosten bewahren.

    Wie aber kann man mehr Menschen zum Studium bewegen,
    wenn die Zugangsbarrieren finanzieller Art wachsen? Auf den Staat wird kein Verlass mehr sein.

    Es ist bitter, aber unumgänglich. Eltern müssen heute schon tüchtig Geld zurücklegen und in Ausbildungsversicherungen oder andere Ansparmodelle investieren. Nur so kann die Zukunft der Jungen garantiert werden, die Rente ist da erst einmal zweitranig.

    DeutschlandRadio Aktuell:

    Beiträge Aktuell - Widerstand gegen Aberkennung von Ausbildungszeiten