Seine Malerei bestand in einer eigenwilligen Mischung aus Stilen und Themen seiner Zeit, die man in Deutschland so vorher nicht kannte, und die auch aus heutiger Sicht noch ungewöhnlich wirkt für das 19. Jahrhundert. Fritz von Uhdes ganz eigene malerische Handschrift, die seine Bilder zu Lebzeiten ungemein populär werden ließ, bestand aus einer Kombination von Realismus und Impressionismus, die er während seiner frühen Jahre in Paris kennengelernt und in der Freundschaft mit Max Liebermann um die Lichtmalerei ergänzt hatte.
In seinen Studien der 1870er und frühen 80er-Jahre lässt sich gut erkennen, wie er zunächst tastend, dann immer sicherer in der Vereinigung dieser Elemente seinen Ausdruck sucht. Zugleich ist der 1848 unweit von Zwickau geborene Uhde aber noch ein später Adept der Deutschen Romantik, vor allem von Philipp-Otto Runges geradezu wissenschaftlich betriebener Erforschung des Lichts als Zeichen der Göttlichkeit im Bild.
Irgendwann in den 1880er-Jahren wendet sich Uhde im krassen Widerspruch zu den Impressionisten biblischen Motiven zu, wendet auf sie jedoch die damals revolutionären Maltechniken an. Exemplarisch dafür steht in der Zwickauer Ausstellung das damals außerordentlich populäre, zehntausendfach als Postkartendruck im Kleinbürgertum vertriebene Gemälde "Lasset die Kinder zu mir kommen": Christus als profane Erscheinung sitzt in einer ärmlichen grauen Hütte unter lauter Kindern, die die unterste Gesellschaftsschicht repräsentieren, denn sie tragen einfachste Kleider und habe nicht einmal Schuhe an den Füßen. Uhde lässt die Tristesse der Szenerie jedoch durch herrlich inszeniertes Tageslicht aufleben, das durch die Fenster in den kahlen Raum fällt und zugleich die Anwesenheit Jesu symbolisiert. Die virtuose Lichtmischung der Impressionisten und der soziale Klartext der Realisten in diesem Bild missfielen den Vertretern der Kirchen, auch Kunsthistoriker wie Richard Muther sahen in Uhdes Bildern zuerst eine Malerei des Hässlichen, die nur durch die Lichtmalerei wieder ins Schöne und Edle umgebogen werde. Uhdes wahre Fans aber waren im mittellosen Kleinbürgertum zu finden.
Zugleich wurde er von fortschrittlichen Kunstmuseen als einer der ersten Impressionistenvertreter Deutschlands gekauft. Noch heute lassen sich in großen öffentlichen Sammlungen in München oder Hamburg die exzellenten und prachtvollen Großformate aus Uhdes Hauptwerk bewundern, die aufgrund ihrer Qualität stets in den Museen verblieben, auch als Uhdes Popularität nach seinem Tod 1911 schnell verblasste und sein Werk offenkundig von den Wogen der revolutionären Moderne überrollt wurde.
Die Zwickauer Schau muss wegen des knappen Budgets der Kunstsammlungen auf solche Prachtbilder verzichten, deren Verleihkosten zu hoch waren. Aus der Not hat man jedoch eine Tugend gemacht und stattdessen meist kleinformatige, oft eher skizzenhafte Werke aus Privatsammlungen ausgeliehen, von denen sich ohne Übertreibung sagen lässt, dass sie noch nie öffentlich zu sehen waren. Sie ermöglichen zugleich einen intimen Einblick in die Entwicklung von Uhdes Stil, die Selbsterfindung eines Künstlers, der den Impressionismus eigentlich nur als Formalismus verstand.
Wegen Wetterschäden am Dach des der Kunstsammlungen hatte die Eröffnung der Ausstellung zweimal verschoben werden müssen. Mit ihr wird nach einem Jahr Bauzeit das Haus neu eröffnet, und in gewisser Weise verweist die Uhde- Ausstellung zugleich auf den Anspruch, dass von den Kunstsammlungen Zwickau eine gloriose Epoche deutscher Kunst repräsentiert wird. Unter ihrem kongenial fortschrittlichen Direktor Hildebrand Gurlitt waren sie in den 1920er-Jahren, ähnlich wie das benachbarte Chemnitz oder auch die Moritzburg in Halle an der Saale, das progressives Kunstzentrum des Spätimpressionismus und Expressionismus. Das spiegelt sich bis heute in den Sammlungen.
Während der Nazizeit und auch später in der DDR waren diese Häuser oft jedoch so weit zurückgeworfen worden, dass sie mit der Aktualität heutiger Kunstentwicklung nichts mehr zu tun haben. Eine Neu- und Wiederentdeckung sind diese einzigartigen Kunstorte von damals jedoch allemal wert, ebenso wie das Werk Fritz von Uhdes.
In seinen Studien der 1870er und frühen 80er-Jahre lässt sich gut erkennen, wie er zunächst tastend, dann immer sicherer in der Vereinigung dieser Elemente seinen Ausdruck sucht. Zugleich ist der 1848 unweit von Zwickau geborene Uhde aber noch ein später Adept der Deutschen Romantik, vor allem von Philipp-Otto Runges geradezu wissenschaftlich betriebener Erforschung des Lichts als Zeichen der Göttlichkeit im Bild.
Irgendwann in den 1880er-Jahren wendet sich Uhde im krassen Widerspruch zu den Impressionisten biblischen Motiven zu, wendet auf sie jedoch die damals revolutionären Maltechniken an. Exemplarisch dafür steht in der Zwickauer Ausstellung das damals außerordentlich populäre, zehntausendfach als Postkartendruck im Kleinbürgertum vertriebene Gemälde "Lasset die Kinder zu mir kommen": Christus als profane Erscheinung sitzt in einer ärmlichen grauen Hütte unter lauter Kindern, die die unterste Gesellschaftsschicht repräsentieren, denn sie tragen einfachste Kleider und habe nicht einmal Schuhe an den Füßen. Uhde lässt die Tristesse der Szenerie jedoch durch herrlich inszeniertes Tageslicht aufleben, das durch die Fenster in den kahlen Raum fällt und zugleich die Anwesenheit Jesu symbolisiert. Die virtuose Lichtmischung der Impressionisten und der soziale Klartext der Realisten in diesem Bild missfielen den Vertretern der Kirchen, auch Kunsthistoriker wie Richard Muther sahen in Uhdes Bildern zuerst eine Malerei des Hässlichen, die nur durch die Lichtmalerei wieder ins Schöne und Edle umgebogen werde. Uhdes wahre Fans aber waren im mittellosen Kleinbürgertum zu finden.
Zugleich wurde er von fortschrittlichen Kunstmuseen als einer der ersten Impressionistenvertreter Deutschlands gekauft. Noch heute lassen sich in großen öffentlichen Sammlungen in München oder Hamburg die exzellenten und prachtvollen Großformate aus Uhdes Hauptwerk bewundern, die aufgrund ihrer Qualität stets in den Museen verblieben, auch als Uhdes Popularität nach seinem Tod 1911 schnell verblasste und sein Werk offenkundig von den Wogen der revolutionären Moderne überrollt wurde.
Die Zwickauer Schau muss wegen des knappen Budgets der Kunstsammlungen auf solche Prachtbilder verzichten, deren Verleihkosten zu hoch waren. Aus der Not hat man jedoch eine Tugend gemacht und stattdessen meist kleinformatige, oft eher skizzenhafte Werke aus Privatsammlungen ausgeliehen, von denen sich ohne Übertreibung sagen lässt, dass sie noch nie öffentlich zu sehen waren. Sie ermöglichen zugleich einen intimen Einblick in die Entwicklung von Uhdes Stil, die Selbsterfindung eines Künstlers, der den Impressionismus eigentlich nur als Formalismus verstand.
Wegen Wetterschäden am Dach des der Kunstsammlungen hatte die Eröffnung der Ausstellung zweimal verschoben werden müssen. Mit ihr wird nach einem Jahr Bauzeit das Haus neu eröffnet, und in gewisser Weise verweist die Uhde- Ausstellung zugleich auf den Anspruch, dass von den Kunstsammlungen Zwickau eine gloriose Epoche deutscher Kunst repräsentiert wird. Unter ihrem kongenial fortschrittlichen Direktor Hildebrand Gurlitt waren sie in den 1920er-Jahren, ähnlich wie das benachbarte Chemnitz oder auch die Moritzburg in Halle an der Saale, das progressives Kunstzentrum des Spätimpressionismus und Expressionismus. Das spiegelt sich bis heute in den Sammlungen.
Während der Nazizeit und auch später in der DDR waren diese Häuser oft jedoch so weit zurückgeworfen worden, dass sie mit der Aktualität heutiger Kunstentwicklung nichts mehr zu tun haben. Eine Neu- und Wiederentdeckung sind diese einzigartigen Kunstorte von damals jedoch allemal wert, ebenso wie das Werk Fritz von Uhdes.