Vor der Beantwortung dieser Frage muss man eines vorwegschicken. Die heute vorgestellte Liste der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, kurz DSW, über die 50 größten Kapitalvernichter in Deutschland umfasst allesamt seriöse Unternehmen - Unternehmen, die zumindest Quartalsberichte vorlegen müssen, es sind da auch Vertreter aus dem Dax dabei, ebenso aus dem M-Dax oder dem TecDax. Es geht hier also nicht um die berüchtigten und zwielichtigen Vertreter des sogenannten grauen Kapitalmarkts. Und es wurden auch keine Ergebnisse von ausländischen Unternehmen vorgestellt - obwohl natürlich ein großer Teil des angelegten Geldes auch aus Deutschland eher in den internationalen Markt geht. Es sind derzeit für die Mehrzahl der Unternehmen rabenschwarze Zeiten - und Aktionäre, die hier investiert haben, mussten doch deutliche Verluste ihrer Anlage hinnehmen. Ulrich Hocker ist Hauptgeschäftsführer der DSW.
"Der deutsche Index ist im letzten Jahr nahezu um 50 Prozent gefallen - der Dax-Index. Wir sehen aber, dass vor allem kleinere Werte tendenziell noch stärker gefallen sind als die großen. Und erstmals seit ein paar Jahren sind nun auch Unternehmen der Indizes Dax, M-Dax oder auch TecDax in dieser Aufstellung mit dabei."
Zumindest waren Dax-Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht in den Top-Ten dieser Liste vertreten. Diesmal ist es beispielsweise Infineon aus dem Dax oder auch die inzwischen recht berüchtigte Hypo Real Estate aus dem Mittelstands-Dax. Ganz oben auf der Liste stehen die Unternehmen Tria IT und Travel24.
"Das sind ja relativ junge Unternehmen - ein Software-Unternehmen und ein Dotcom-Unternehmen aus der Reisebranche. Hier sind die Fehler letztendlich in den vergangenen Jahren auch erkannt worden, doch man bleibt bei der gleichen Geschäftsidee und ändert daran nichts. Man verbrennt Geld über die Jahre hinweg, das hat sich leider bis heute nicht geändert."
Der Performance-Verlust liegt bei diesen beiden Unternehmen bei jeweils über 80 Prozent. In vielen Fällen habe also das Management versagt, auch die Aufsichtsräte, weil sie eben strategisch nicht gegengesteuert hätten. Die Aktionäre konnten auf Hauptversammlungen auch nichts - gewollt oder ungewollt - an der Ausrichtung des Unternehmens ändern. Und hinzu komme vielleicht auch, dass die jeweiligen Bankberater diese Unternehmen falsch eingeschätzt hätten. Zum Nachteil der Aktionäre. Positive Ausnahmen gibt es aber auch - aber es seien derzeit nur wenige, sagt Ulrich Hocker.
"Ich erinnere an Volkswagen, die peu a peu von Porsche aufgekauft worden sind. Porsche hat dadurch die Kurse zum Steigen gebracht - manchmal sogar auch zu unerträglichen Höhen. So erfreulich das auch für die verbleibenden VW-Aktionäre sein mag. Es gibt zudem einige wenige Unternehmen im Wissenschaftsbereich - Unternehmen der Bio-Tech-Branche etwa. Die können von ihren spezifischen guten Entwicklungen profitieren."
Insgesamt hätten wohl Millionen deutscher Anleger in den vergangenen Monaten mehrere Milliarden Euro verloren. Zu einer konkreteren Einschätzung konnte sich die DSW allerdings nicht durchringen. Wie geht es nun weiter an den Märkten? Die Aussichten von Ulrich Hocker bleiben eher skeptisch.
"Zweifelsohne steigen die Risiken im deutschen Aktienmarkt. Die Frage ist derzeit, ob die Risiken schon jetzt in den niedrigen Kursen enthalten sind oder fällt etwa der Dax weiter? Es gibt ja schon erste Stimmen, die sagen, die Risiken wären in den gegenwärtigen Kursen schon abgebildet. Ich wage daran zu zweifeln."
Zweifel hat die DSW auch an dem von der Bundesregierung beschlossenen Rettungsübernahmegesetz für die Hypo Real Estate. Wenn der Staat tatsächlich Aktionäre enteignen würde, dann werde man die Rechtmäßigkeit dieser Maßnahme vom Verfassungsgericht prüfen lassen. Die Schutzvereinigung befürchtet, dass Aktionäre dann alles verlieren würden - und dies wäre, wie es heute Vormittag hieß, ein "ordnungspolitischer Sündenfall."
"Der deutsche Index ist im letzten Jahr nahezu um 50 Prozent gefallen - der Dax-Index. Wir sehen aber, dass vor allem kleinere Werte tendenziell noch stärker gefallen sind als die großen. Und erstmals seit ein paar Jahren sind nun auch Unternehmen der Indizes Dax, M-Dax oder auch TecDax in dieser Aufstellung mit dabei."
Zumindest waren Dax-Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht in den Top-Ten dieser Liste vertreten. Diesmal ist es beispielsweise Infineon aus dem Dax oder auch die inzwischen recht berüchtigte Hypo Real Estate aus dem Mittelstands-Dax. Ganz oben auf der Liste stehen die Unternehmen Tria IT und Travel24.
"Das sind ja relativ junge Unternehmen - ein Software-Unternehmen und ein Dotcom-Unternehmen aus der Reisebranche. Hier sind die Fehler letztendlich in den vergangenen Jahren auch erkannt worden, doch man bleibt bei der gleichen Geschäftsidee und ändert daran nichts. Man verbrennt Geld über die Jahre hinweg, das hat sich leider bis heute nicht geändert."
Der Performance-Verlust liegt bei diesen beiden Unternehmen bei jeweils über 80 Prozent. In vielen Fällen habe also das Management versagt, auch die Aufsichtsräte, weil sie eben strategisch nicht gegengesteuert hätten. Die Aktionäre konnten auf Hauptversammlungen auch nichts - gewollt oder ungewollt - an der Ausrichtung des Unternehmens ändern. Und hinzu komme vielleicht auch, dass die jeweiligen Bankberater diese Unternehmen falsch eingeschätzt hätten. Zum Nachteil der Aktionäre. Positive Ausnahmen gibt es aber auch - aber es seien derzeit nur wenige, sagt Ulrich Hocker.
"Ich erinnere an Volkswagen, die peu a peu von Porsche aufgekauft worden sind. Porsche hat dadurch die Kurse zum Steigen gebracht - manchmal sogar auch zu unerträglichen Höhen. So erfreulich das auch für die verbleibenden VW-Aktionäre sein mag. Es gibt zudem einige wenige Unternehmen im Wissenschaftsbereich - Unternehmen der Bio-Tech-Branche etwa. Die können von ihren spezifischen guten Entwicklungen profitieren."
Insgesamt hätten wohl Millionen deutscher Anleger in den vergangenen Monaten mehrere Milliarden Euro verloren. Zu einer konkreteren Einschätzung konnte sich die DSW allerdings nicht durchringen. Wie geht es nun weiter an den Märkten? Die Aussichten von Ulrich Hocker bleiben eher skeptisch.
"Zweifelsohne steigen die Risiken im deutschen Aktienmarkt. Die Frage ist derzeit, ob die Risiken schon jetzt in den niedrigen Kursen enthalten sind oder fällt etwa der Dax weiter? Es gibt ja schon erste Stimmen, die sagen, die Risiken wären in den gegenwärtigen Kursen schon abgebildet. Ich wage daran zu zweifeln."
Zweifel hat die DSW auch an dem von der Bundesregierung beschlossenen Rettungsübernahmegesetz für die Hypo Real Estate. Wenn der Staat tatsächlich Aktionäre enteignen würde, dann werde man die Rechtmäßigkeit dieser Maßnahme vom Verfassungsgericht prüfen lassen. Die Schutzvereinigung befürchtet, dass Aktionäre dann alles verlieren würden - und dies wäre, wie es heute Vormittag hieß, ein "ordnungspolitischer Sündenfall."