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Die H-2A

Ariane, Soyuz, Proton, Atlas, Titan – das sind nur einige Namen berühmter Raketen, die Satelliten oder zum Teil sogar bemannte Kapseln in den Weltraum tragen. Dagegen ist die H-2A relativ unbekannt. Sie ist das Arbeitspferd, das Japan für viele seiner Weltraumunternehmungen verwendet.

Autor: Dirk Lorenzen |
    Die 53 Meter hohe Rakete nutzt flüssigen Wasserstoff und Sauerstoff zum Verbrennen. Das sind die modernsten Treibstoffe, die heute in der Raumfahrt zum Einsatz kommen. Bis zu vier kleine Zusatzraketen, die pulverförmige Substanzen als Treibstoff verbrennen, können den Schub der H-2A erhöhen.

    Maximal sechs Tonnen transportiert so eine Rakete in die geostationäre Umlaufbahn. Startplatz ist das Tanegashima Weltraumzentrum, gut eintausend Kilometer südlich von Tokio. Von dort sind mit einer H-2A auch die Mondsonde Selene und die Venussonde Akatsuki gestartet.

    Japans Transportfahrzeug zur Internationalen Raumstation ISS hat dort ebenfalls abgehoben. Allerdings kam dafür eine H-2B zum Einsatz, eine noch schubstärkere Variante der H-2A.

    Die H-2A gilt als sehr zuverlässig. Von bisher knapp zwanzig Starts ist nur einer misslungen. So etwas kommt in der Raumfahrt immer wieder vor. Im Schnitt hebt die Rakete zweimal im Jahr ab.

    Sie wurde von Japans staatlicher Weltraumagentur Jaxa entwickelt. Der Bau wurde jetzt der privaten Firma Mitsubishi Heavy Industries übertragen.

    Die Anfänge von Japans Raumfahrtprogramm gehen auf Import von Technologie aus den USA zurück. 1986 startete die erste Rakete im Land der aufgehenden Sonne. Seit 1994 nutzt Japan Raketen, die es komplett selbst gebaut hat – heute vor allem die H-2A.

    Informationen der Jaxa zur H-2A

    Das Tanegashima-Weltraumzentrum