"Der Nivea-Konzern bleibt in deutscher Hand, und tausende von Beiersdorf-Beschäftigten in Deutschland können aufatmen. Ihre Arbeitsplätze sind gesichert. Der amerikanische Konzern Procter and Gamble, der in den Verhandlungen mit der Allianz bis zuletzt hart am Ball geblieben war, hätte sich vermutlich unverzüglich ans Rationalisieren gemacht.
Das HANDELSBLATT kritisiert das Engagement der öffentlichen Hand:
"Hamburg braucht nicht mehr, sondern weniger Staatsbeteiligungen. Leider gibt es genügend Beispiele dafür, wie es der Deutschland AG, jenem eigenartigen Geflecht aus Industrie und Politik, gelungen ist, ausländische Konzerne von deutschen Unternehmen fern zu halten. Offiziell sollen immer die industrielle Basis und die Steuereinnahmen gesichert werden. Doch inoffiziell geht es um politische Einflussmöglichkeiten."
Die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND teilt die Bedenken, findet aber auch:
"In der Übernahmeschlacht ging es um eine strategische Weichenstellung: Wird der Markenartikler zur Dependance einer internationalen Gruppe oder bleiben die zentralen wertschöpfenden Funktionen an der Elbe und sichern der Stadt damit Steuereinnahmen und andere Vorteile für das Gemeinwesen."
Zu den Motiven des Senats auch die BÖRSEN-ZEITUNG:
"Die Metropole Hamburg hat ohne Zweifel industriepolitisch einen gewaltigen Aderlass zu verkraften. Stichworte sind Hapag-Lloyd oder HEW. Und über große Teile der Mineralöl- und Versicherungsindustrie wird sowieso andernorts entschieden. Das gilt auch für Philips und Unilever."
Zur aufgeschobenen Entscheidung der Bahn, ob und wann sie an die Börse geht, schreibt die Zeitung DIE WELT unter dem Titel "Fahrt nach nirgendwo":
"Die mehr als 200.000 Beschäftigten mögen aufatmen. Ihnen bleibt der rasche Einstieg eines Anteilseigners, der Gewinne sehen will und die Kosten drücken muss, vorerst erspart. Vater Staat zahlt ja, wenn das Geld nicht reicht. Den Bremsern der Privatisierung hilft, dass Schiene und Betrieb bei der Bahn bislang nicht getrennt wurden. Aus Furcht vor unliebsamen Wettbewerbern hat die Bahnspitze dies stets verhindert. Mit dem maroden Netz dürfte die Bahn aber selbst als Quasi-Monopolist kaum ein Börsenstar werden, es sei denn, der Bund würde weiterhin Milliarden für das Netz zuschießen. Das aber wäre eine absurde Vorstellung".
Das HANDELSBLATT kritisiert das Engagement der öffentlichen Hand:
"Hamburg braucht nicht mehr, sondern weniger Staatsbeteiligungen. Leider gibt es genügend Beispiele dafür, wie es der Deutschland AG, jenem eigenartigen Geflecht aus Industrie und Politik, gelungen ist, ausländische Konzerne von deutschen Unternehmen fern zu halten. Offiziell sollen immer die industrielle Basis und die Steuereinnahmen gesichert werden. Doch inoffiziell geht es um politische Einflussmöglichkeiten."
Die FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND teilt die Bedenken, findet aber auch:
"In der Übernahmeschlacht ging es um eine strategische Weichenstellung: Wird der Markenartikler zur Dependance einer internationalen Gruppe oder bleiben die zentralen wertschöpfenden Funktionen an der Elbe und sichern der Stadt damit Steuereinnahmen und andere Vorteile für das Gemeinwesen."
Zu den Motiven des Senats auch die BÖRSEN-ZEITUNG:
"Die Metropole Hamburg hat ohne Zweifel industriepolitisch einen gewaltigen Aderlass zu verkraften. Stichworte sind Hapag-Lloyd oder HEW. Und über große Teile der Mineralöl- und Versicherungsindustrie wird sowieso andernorts entschieden. Das gilt auch für Philips und Unilever."
Zur aufgeschobenen Entscheidung der Bahn, ob und wann sie an die Börse geht, schreibt die Zeitung DIE WELT unter dem Titel "Fahrt nach nirgendwo":
"Die mehr als 200.000 Beschäftigten mögen aufatmen. Ihnen bleibt der rasche Einstieg eines Anteilseigners, der Gewinne sehen will und die Kosten drücken muss, vorerst erspart. Vater Staat zahlt ja, wenn das Geld nicht reicht. Den Bremsern der Privatisierung hilft, dass Schiene und Betrieb bei der Bahn bislang nicht getrennt wurden. Aus Furcht vor unliebsamen Wettbewerbern hat die Bahnspitze dies stets verhindert. Mit dem maroden Netz dürfte die Bahn aber selbst als Quasi-Monopolist kaum ein Börsenstar werden, es sei denn, der Bund würde weiterhin Milliarden für das Netz zuschießen. Das aber wäre eine absurde Vorstellung".