Die Möglichkeiten der Hochschulen, selbst ihre Studenten auszuwählen, und die Arbeitsbedingungen von Professoren waren einige der Themen auf der 188. Plenarsitzung der Hochschulrektorenkonferenz am 5. Juli in Bonn. Auf der abschließenden Pressekonferenz kritisierte der Präsident der Konferenz, Professor Klaus Landfried, die zu lange Qualifizierungsphase des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland. Die Zeit von der Promotion bis zur Berufung als Professor sei mit acht bis zehn Jahren im internationalen Vergleich viel zu lang. Nachwuchsakademiker sollten "früher einen Abschluß machen und früher promovieren", so Landfried. Die Rektorenkonferenz empfiehlt nach dem Vorbild des "assistant professor" in den USA eine Qualifizierungsprofessur, in der sich Nachwuchswissenschaftler auch ohne abgeschlossene Habilitation bewähren können. Landfried bekräftigte auch die Forderung nach einem schärferen Disziplinarrecht für Professoren. Die jüngst in Nordrhein-Westfalen vorgeschlagene Anwesenheitspflicht für Professoren sei ein Schritt in die richtige Richtung. Beim Reizthema Studiengebühren müsse zunächst eine BAföG-Reform und ein verbessertes Stipendiensystem sicherstellen, daß auch Kinder aus einkommensschwachen Familien sich das Studieren leisten können. Vorerst bleibe die Hochschulrektorenkonferenz aber bei ihrer Position: "Keine Studiengebühren, solange nicht eine Studienfinanzierung für diejenigen, die gegenwärtig benachteiligt sind, zufriedenstellend geregelt ist", so Landfried.
Related Links
Hochschulrektorenkonferenz
Related Links
Hochschulrektorenkonferenz