Im Studienkolleg in Münster heute morgen: Noch läuft der Unterricht wie immer, aber die Stimmung ist gereizt: Keiner der rund 200 ausländischen Studenten hier kann verstehen, warum diese Einrichtung geschlossen werden soll.
"Das Studienkolleg ist gut, es bietet uns die Gelegenheit in Deutschland zu studieren.
Wir aus den Entwicklungsländern, wir können uns kein teures Studium in unserem Land leisten. "
Es betrifft nicht nur Ausländer sondern auch Deutsche:
"Ich bin hier zu Schule gegangen und habe mein Abitur in Amerika gemacht und das wird hier nicht anerkannt und dann könnte ich hier nicht studieren."
Sie kommen aus Nepal, Mazedonien oder Marokko, sie haben alle schon das Abitur gemacht, aber : In Deutschland wird es nicht anerkannt. Ohne Studienkolleg würde niemand von ihnen den Zugang zu einer deutschen Uni schaffen. Deshalb kann auch niemand von ihnen verstehen, dass alle sieben Studienkollegs in Nordrhein-Westfalen geschlossen werden. Schließlich habe man doch die Studienkollegs in den Sechszigerjahren gegründet, um Studenten aus dem Ausland besser auf das Studium in Deutschland vorzubereiten.
Rund 1100 Studenten, meist aus Entwicklungsländern werden derzeit noch in den NRW-Studienkollegs auf Uni-Niveau gebracht. Demnächst sollen private Schulen diese Studienkollegs ersetzen, so die Entscheidung der Landesregierung. In Aachen gibt es einen ersten Vorschlag dazu: 1500 Euro im Monat soll das sogenannte All-inclusive-Paket an einem privaten Kolleg kosten. Von den ausländischen Studenten in Münster könnte aber niemand dieses Geld bezahlen:
"Es wäre schwerer weil sich nicht alle private Studienkolleg erlauben können. Das wäre schwer für uns."
Gerade mal 400 Absolventen der nordrhein-westfälischen Studienkollegs, also nicht einmal jeder zweite, lande nach dem Abschluss an einer Hochschule in NRW: So hatte die Landesregierung begründet, warum sie die Studienkollegs schließen will. Der Einsatz von fast 100 Vollzeit-Lehrern sei völlig übertrieben, so der damalige Bericht des Landesrechnungshofs. Lothar Jansen, Leiter des Studienkollegs in Münster, hält dieses Zahlenwerk allerdings für falsch:
"Die Rückfrage beim Landesamt ergab, das sind falsche Statistiken, die man geliefert hat, aber man kann nichts mehr ändern. Leider hat die Landesregierung das nicht zum Anlass genommen, ihren eigenen Beschluss zu überdenken, obwohl das dringend nötig wäre."
Das Aus für die Studienkollegs werde vor allem auf Kosten der Studenten aus Entwicklungsländern gehen, so Jansen. Im Dezember hat er den letzten Jahrgang in seiner Schule aufgenommen, jetzt darf er keine Neuanmeldungen mehr annehmen. In manchen Fällen fällt es dem Schulleiter sehr schwer:
"Zum Beispiel eine Iranerin mit drei Kindern, die ich nicht mehr aufnehmen darf, obwohl ich den Platz habe und das Ganze kein Geld mehr kosten würde, die Fronten sind sehr verhärtet."
Trotz der scheinbar hoffnungslosen Lage: Ganz abgeschrieben hat er den Kampf um den Erhalt der Kollegs noch nicht. Morgen wird im Wissenschaftsausschuss erneut über die Zukunft der Studienkollegs beraten: Mit einem Antrag will die SPD doch noch das Ruder herumreißen.
Viel Hoffnung, dass die Landesregierung ihre Pläne kippt, gibt es nicht.
Studienkollegleiter Lothar Jansen will den Kampf um den Erhalt aber trotzdem nicht aufgeben:
"Die Regierung macht in dieser Frage so einen schlechten Eindruck. Sie ist erkennbar nicht in der Lage, ein vernünftiges Konzept vorzulegen und sie hat niemandem, der sie gut berät. Die Situation ist so schlecht, dass man Hoffnung haben kann."
"Das Studienkolleg ist gut, es bietet uns die Gelegenheit in Deutschland zu studieren.
Wir aus den Entwicklungsländern, wir können uns kein teures Studium in unserem Land leisten. "
Es betrifft nicht nur Ausländer sondern auch Deutsche:
"Ich bin hier zu Schule gegangen und habe mein Abitur in Amerika gemacht und das wird hier nicht anerkannt und dann könnte ich hier nicht studieren."
Sie kommen aus Nepal, Mazedonien oder Marokko, sie haben alle schon das Abitur gemacht, aber : In Deutschland wird es nicht anerkannt. Ohne Studienkolleg würde niemand von ihnen den Zugang zu einer deutschen Uni schaffen. Deshalb kann auch niemand von ihnen verstehen, dass alle sieben Studienkollegs in Nordrhein-Westfalen geschlossen werden. Schließlich habe man doch die Studienkollegs in den Sechszigerjahren gegründet, um Studenten aus dem Ausland besser auf das Studium in Deutschland vorzubereiten.
Rund 1100 Studenten, meist aus Entwicklungsländern werden derzeit noch in den NRW-Studienkollegs auf Uni-Niveau gebracht. Demnächst sollen private Schulen diese Studienkollegs ersetzen, so die Entscheidung der Landesregierung. In Aachen gibt es einen ersten Vorschlag dazu: 1500 Euro im Monat soll das sogenannte All-inclusive-Paket an einem privaten Kolleg kosten. Von den ausländischen Studenten in Münster könnte aber niemand dieses Geld bezahlen:
"Es wäre schwerer weil sich nicht alle private Studienkolleg erlauben können. Das wäre schwer für uns."
Gerade mal 400 Absolventen der nordrhein-westfälischen Studienkollegs, also nicht einmal jeder zweite, lande nach dem Abschluss an einer Hochschule in NRW: So hatte die Landesregierung begründet, warum sie die Studienkollegs schließen will. Der Einsatz von fast 100 Vollzeit-Lehrern sei völlig übertrieben, so der damalige Bericht des Landesrechnungshofs. Lothar Jansen, Leiter des Studienkollegs in Münster, hält dieses Zahlenwerk allerdings für falsch:
"Die Rückfrage beim Landesamt ergab, das sind falsche Statistiken, die man geliefert hat, aber man kann nichts mehr ändern. Leider hat die Landesregierung das nicht zum Anlass genommen, ihren eigenen Beschluss zu überdenken, obwohl das dringend nötig wäre."
Das Aus für die Studienkollegs werde vor allem auf Kosten der Studenten aus Entwicklungsländern gehen, so Jansen. Im Dezember hat er den letzten Jahrgang in seiner Schule aufgenommen, jetzt darf er keine Neuanmeldungen mehr annehmen. In manchen Fällen fällt es dem Schulleiter sehr schwer:
"Zum Beispiel eine Iranerin mit drei Kindern, die ich nicht mehr aufnehmen darf, obwohl ich den Platz habe und das Ganze kein Geld mehr kosten würde, die Fronten sind sehr verhärtet."
Trotz der scheinbar hoffnungslosen Lage: Ganz abgeschrieben hat er den Kampf um den Erhalt der Kollegs noch nicht. Morgen wird im Wissenschaftsausschuss erneut über die Zukunft der Studienkollegs beraten: Mit einem Antrag will die SPD doch noch das Ruder herumreißen.
Viel Hoffnung, dass die Landesregierung ihre Pläne kippt, gibt es nicht.
Studienkollegleiter Lothar Jansen will den Kampf um den Erhalt aber trotzdem nicht aufgeben:
"Die Regierung macht in dieser Frage so einen schlechten Eindruck. Sie ist erkennbar nicht in der Lage, ein vernünftiges Konzept vorzulegen und sie hat niemandem, der sie gut berät. Die Situation ist so schlecht, dass man Hoffnung haben kann."