![Zerstörung in der Lake Avenue nördlich der Altadena Avenue, wo kein Wasser zur Verfügung steht, außer dem, was die Feuerwehr mit ihren Tanklöschfahrzeugen heranbringt. Zerstörung in der Lake Avenue nördlich der Altadena Avenue, wo kein Wasser zur Verfügung steht, außer dem, was die Feuerwehr mit ihren Tanklöschfahrzeugen heranbringt.](https://bilder.deutschlandfunk.de/11/26/c0/19/1126c019-ca24-489f-98f3-9529b9061419/waldbraende-feuer-kalifornien-los-angeles-zerstoerung-wasser-haeuser-feuerwehr-100-1920x1080.jpg)
Die THE PRESS DEMOCRAT aus dem kalifornischen Santa Rosa appelliert mit Blick auf die Brände: "Wenn sich eine solche Katastrophe ereignet, ist es an der Zeit, sich zu versammeln, über Trennendes hinwegzusehen und Unterstützung zu koordinieren. Menschen, die ihr Zuhause verloren haben und durch das Feuer vertrieben wurden, interessiert es nicht, ob Lebensmittel, Kleidung und Hilfe bei der Unterbringung von einem Demokraten oder einem Republikaner kommen. Leider aber erweisen sich in dieser Ära zu viele Menschen als unfähig, die Einigkeit zu suchen. Sie machen aus der Katastrophe ein vermeintliches Versagen des anderen", beklagt die US-Zeitung THE PRESS DEMOCRAT.
Die spanische Zeitung LA VANGUARDIA nimmt in diesem Zusammenhang Äußerungen des künftigen Präsidenten Trump in den Blick: "Er verdreht die Tatsachen, um die katastrophalen Brände in und um Los Angeles als politische Waffe gegen den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom einzusetzen. Das ist kein Zufall: Newsom gehört zu den Mitgliedern der Demokratischen Partei mit großen Chancen auf Bundesebene. Auch Trumps Aussagen zu den Gründen der Wasserknappheit sind von zweifelhaftem Gehalt. Aber er hat es schon jetzt geschafft, Zweifel in der öffentlichen Meinung zu säen. Mit seiner Polemik verfolgt Trump das Ziel, von dem wahren Grund für die katastrophalen Brände abzulenken, und das ist der Klimawandel", analysiert LA VANGUARDIA aus Barcelona.
Die pakistanische Zeitung THE NATION schreibt: "Die gewaltige Feuersbrunst ist ein Armutszeugnis für die globale Politik und ihre nachlässige Haltung gegenüber dem Klimawandel. Die Vereinigten Staaten sind zwar in der Lage, fortschrittliche militärische Ausrüstung im Wert von Milliarden von Dollar herzustellen und in Konflikten auf der ganzen Welt einzusetzen. Sie haben es aber versäumt, im Inland angemessen in eine robuste Infrastruktur zur Brandbekämpfung zu investieren. Das Fehlen einer ausreichenden Anzahl von Feuerwehrfahrzeugen, Ausrüstung und Luftressourcen zur Bekämpfung einer vorhersehbaren und wiederkehrenden Bedrohung in Kalifornien offenbart die falschen Prioritäten und die systematische Nachlässigkeit des Landes", meint THE NATION aus Lahore.
Auch der TRINIDAD AND TOBAGO GUARDIAN befasst sich mit den Folgen des Klimawandels, allerdings aus einem anderen Blickwinkel: "Die Entwicklungsländer, die mit der Klimakrise konfrontiert sind, müssen eines erkennen: Die großspurigen Versprechen der Industrieländer, ihre Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels quantitativ, qualitativ und zeitlich zu unterstützen, werden nicht eingehalten."
Zum nächsten Thema, den Äußerungen des künftigen US-Präsidenten Trump, unter anderem Grönland und Kanada unter US-Kontrolle zu bringen. Die dänische Zeitung KRISTELIGT DAGBLAD bemerkt: "Trump hat den Einsatz militärischer Mittel gegen Dänemark nicht ausgeschlossen, und das hat Auswirkungen weit über die konkrete Politik hinaus. Wir müssen uns darauf einrichten, dass Trump meint, was er sagt. In der seit fast80 Jahre bestehenden Nachkriegsordnung waren die USA der wesentliche Fixpunkt für die westliche Wahrnehmung der Welt. Diese Haltung werden wir womöglich überdenken müssen. Die Vorstellung von einem Westen als einer Art Zuhause mit einer festgelegten Ordnung und dem Willen zum Zusammenhalt ist zutiefst erschüttert. Nun haben wir es zwar mit einem US-Präsidenten zu tun, der für seine absurden Äußerungen bekannt ist und dem offenbar mal wieder sein Ego durchgegangen ist. Aber es ist ein Paradigmenwechsel, wenn der Präsident des mächtigsten NATO-Landes von der Möglichkeit spricht, ein anderes NATO-Mitglied zu überfallen", ist das KRISTELIGT DAGBLAD aus Kopenhagen überzeugt.
In der thailändischen Zeitung BANGKOK POST ist zu lesen: "Trump erklärte, die amerikanische Kontrolle über Grönland sei eine 'absolute Notwendigkeit' geworden. Das ist aber eher ein Versuch, Dänemark dazu zu bewegen, mehr für die eigene Verteidigung zu tun. Die Ausgaben liegen dort unter den von der NATO geforderten zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts."
Die australische Zeitung THE AUSTRALIAN betont: "Donald Trumps unnachgiebige Diplomatie mag für Unmut sorgen. Aber das bedeutet nicht, dass er falsch liegt, wenn er dafür plädiert, dass Amerika Grönland kaufen und die Kontrolle über den lebenswichtigen Panamakanal wiedererlangen sollte. Die Empörung in Kopenhagen und Panama-Stadt über die Drohung des designierten US-Präsidenten, Gewalt anzuwenden, wenn er seinen Willen nicht durchsetzen kann, ist verständlich. Aber seine Warnungen über die strategische Bedeutung Grönlands und des Panamakanals für Washington und seine Verbündeten in einer Zeit, in der sich der globale Konflikt mit China und Russland verschärft, verlangen Aufmerksamkeit", unterstreicht THE AUSTRALIAN aus Sydney.
"Der Umfang dieser Pläne und die Konsequenzen ihrer Umsetzung lassen vermuten, dass der künftige US-Präsident schlicht dem Wahnsinn verfallen ist", befüchtet dagegen die polnische GAZETA WYBORCZA: "Es stellt sich Gänsehaut auf, wenn man den Aussagen von Politikern aus dem Umfeld Trumps zuhört, die davon schwärmen, wie gut es den Grönländern in den USA gehen würde. Die Rhetorik erinnert auffallend an russische Propagandabotschaften über die Krim, die vor elf Jahren von Russland annektiert wurde. Wenn Trump öffentlich verkündet, er schließe die Entsendung von Truppen nach Grönland nicht aus, um die Insel von Dänemark abzuspalten und zu annektieren, geht er damit den Weg von Wladimir Putin. Es ist ein Weg, der mit einem Verstoß gegen das Völkerrecht begann und den russischen Diktator zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit führte", erinnert die GAZETA WYBORCZA aus Warschau.
"Für Taiwaner sind Trumps Äußerungen ein Albtraum", hält die Zeitung LIANHE BAO aus Taipeh fest: "Die chinesische Führung könnte ihn nachahmen: Wenn Trump die amerikanischen Truppen nach Grönland schicken darf, warum soll die chinesische Armee Taiwan nicht besetzen dürfen? So eine Welt wird immer gefährlicher."
Zum nächsten Thema. Im Libanon haben die Abgeordneten des Parlaments Armeechef Aoun zum Staatsoberhaupt gewählt. Die Zeitung L'ORIENT-LE JOUR aus Beirut findet: "Die Wahl von Joseph Aoun markiert den Eintritt des Libanon in eine neue Ära. Sie wäre ohne die Niederlage der Hisbollah, den Sturz des syrischen Regimes und den Zusammenbruch der 'Achse des Widerstands' nicht möglich gewesen. Der Libanon ist offiziell nicht mehr eine Provinz von Damaskus und Teheran. Das ist wichtig genug, um alles andere zu überlagern. Es darf uns jedoch nicht vergessen lassen, dass der schwierigste Teil des Weges noch vor uns liegt. Wenn es Aoun gelingt, die Hisbollah zu entwaffnen, ohne sich von der schiitischen Gemeinschaft zu entfremden, hat er seine Amtszeit mehr als erfolgreich abgeschlossen. Das Ziel ist herausfordernd. Aber der General scheint am besten geeignet zu sein, um es zu erreichen. Ausnahmsweise ist Optimismus erlaubt", urteilt die libanesische Zeitung L'ORIENT-LE JOUR.
Die israelische JERUSALEM POST fasst zusammen: "Das vakante Präsidentenamt wurde mit einem General besetzt, der die Zustimmung der USA genießt und der zeigt, dass der Einfluss der vom Iran unterstützten Hisbollah-Gruppe nach dem verheerenden Krieg mit Israel geschwächt ist. Wenn das libanesische Volk mit seinem neuen Präsidenten Frieden will und bereit ist, die Fesseln der Schreckensherrschaft der Hisbollah abzustreifen, sollte Israel zu Gesprächen bereit sein. Wenn die Wahl Aouns jedoch lediglich eine Rückkehr zum Status quo bedeutet - also ein Präsident als Aushängeschild, der die Zügel der Hisbollah nicht unter Kontrolle halten kann -, dann gibt es wenig Anlass zu Optimismus."