Die pakistanische Zeitung THE DAWN schreibt: "Es gibt Anzeichen dafür, dass diese militärische Partnerschaft auf andere Länder ausgeweitet werden könnte. Eine solche Allianz nach dem Vorbild der NATO würde die Sicherheit aller Mitglieder stärken und Feinde davon abhalten, die Souveränität muslimischer und arabischer Länder zu verletzen. In westlichen Medien wird viel darüber spekuliert, dass das Abkommen Saudi-Arabien Zugang zu den pakistanischen Atomwaffen verschaffen würde. Pakistan sollte unmissverständlich klarstellen, dass seine Nuklearwaffen ausschließlich zur Abschreckung gedacht sind. Nichtsdestotrotz sollten Pakistan und die anderen muslimischen Staaten ihre konventionellen Verteidigungsressourcen bündeln. Zahlreiche Länder im Nahen Osten wurden von Israel angegriffen. Ein Verteidigungspakt könnte daher Gegner dazu bringen, sich zweimal zu überlegen, ob sie Angriffe starten", kommentiert THE DAWN aus Karachi.
In einem Gastkommentar der ARAB NEWS heißt es: "Für Saudi-Arabien sind Sicherheit und Stabilität von größter Bedeutung. Dieses Abkommen hebt die militärischen Beziehungen mit Pakistan auf eine ganz neue Ebene. Das sich wandelnde Sicherheitsumfeld in der Region und die geopolitischen Herausforderungen erfordern eine verstärkte Koordinierung der Verteidigung zwischen Riad und Islamabad. Schließlich spiegelt die Vereinbarung auch die Wertschätzung Pakistans für die unerschütterliche Unterstützung Saudi-Arabiens in schwierigen Zeiten wider – sei es durch zinsgünstige Darlehen, aufgeschobene Rechnungen für Öllieferungen oder nachhaltige humanitäre und politische Hilfe", erinnern die ARAB NEWS aus Dschidda.
Der Gastkommentator der chinesischen Zeitung XINJING BAO vermutet: "Anlass für das Sicherheitsabkommen war Israels Luftangriff auf die Hamas in Katar. Vor allem die tatenlose, milde Reaktion Washingtons hat viele arabische Staaten tief verunsichert. Das stellt die Verlässlichkeit der USA infrage. Auch wenn der militärische Schutzschirm der Vereinigten Staaten nicht komplett ersetzbar ist: die Vereinbarung mit der Atommacht Pakistan ist ein Meilenstein im Aufbau eines selbständigen Verteidigungssystems in der Golfregion", betont XINJING BAO aus Peking.
Die Europäische Kommission hat Vorschläge für ein 19. Sanktionspaket gegen Russland vorgelegt. Der KOMMERSANT aus Moskau hält die geplanten Maßnahmen für nicht wirkungsvoll: "Die Beschränkungen werden die Verarbeitung russischen Öls in Raffinerien in Drittländern wie Indien und der Türkei nicht stoppen. Der Gewinn ist so hoch, dass die Raffinerien die Verarbeitung auch bei verschärften Beschränkungen fortsetzen werden. Allerdings könnten die europäischen Maßnahmen chinesische und indische Unternehmen von Geschäften in Europa abschrecken", notiert der KOMMERSANT aus Moskau.
Russland bestreitet, dass drei seiner Kampfflugzeuge in den estnischen Luftraum eingedrungen sind. Die japanische Zeitung NIHON KEIZAI SHIMBUN glaubt der Stellungnahme nicht: "Nach den russischen Drohnen in Polen stellt Moskau die NATO erneut auf die Probe und testet die Reaktion der westlichen Verteidigungsallianz. Ohne harte europäische Reaktion würde Moskau immer so weiter machen. Gegen Russland gibt es nur noch ein Mittel: eine konsequente Unterstützung für die Ukraine durch die NATO. Denkbar wären umfangreiche Waffenlieferungen, finanziert durch russische Gelder, die bei europäischen Banken eingefroren sind. Es gibt immer noch Staaten, die weiterhin russische Energie importieren, wie zum Beispiel Japan. Das muss sofort beendet werden," fordert NIHON KEIZAI SHIMBUN aus Tokio.
Die österreichische Zeitung DER STANDARD aus Wien kommt zu dieser Einschätzung: "Wladimir Putin droht dem Westen mit Drohnen und Raketen, um von seinem Scheitern in der Ukraine abzulenken. Erst die Drohnenflüge tief nach Polen hinein, dann das Sapad-Manöver in Belarus, jüngst die Stationierung von atomwaffenfähigen Iskander-M-Raketen in Kaliningrad – je schlechter es an der Front für Russland läuft, desto lauter rasselt Putin gegenüber dem Westen mit dem Säbel", folgert DER STANDARD.
Nun in die USA und damit zum Thema Presse- und Meinungsfreiheit. Die SALZBURGER NACHRICHTEN aus Österreich blicken mit Sorge auf die Entwicklung in den Vereinigten Staaten: "Präsident Trump nutzt die aufgeheizte Stimmung nach der Ermordung des rechten Influencers Charlie Kirk dazu, unliebsame Satiriker und Berichterstatter loszuwerden. Wer nicht bereit ist, Kirk als Märtyrer darzustellen, wird entfernt. Er gehe gegen Hatespeech vor, sagt ausgerechnet Trump, den Hass und Hetze mächtig gemacht haben. Die freie Meinungsäußerung, die Trump zugutekam, weil politische Gegner lang nicht wussten und noch immer nicht wissen, wie sie mit so viel Unverfrorenheit, Rassismus und Sexismus umgehen sollen, hat ihn an die Spitze gespült. Jetzt aber soll dieses Recht nur noch für ihn selbst gelten. Wir sind an einem Punkt angekommen, wo es in den USA nicht mehr selbstverständlich ist, zu sagen, was man denkt. Wo das Lachen leiser wird und Kritik zur Andeutung verkommt." Das waren die SALZBURGER NACHRICHTEN.
Zu der morgigen Trauerfeier für den ermordeten rechten Aktivisten Charlie Kirk werden in einem Football-Stadion im US-Bundesstaat Arizona viele prominente Gäste aus dem republikanischem Lager erwartet. Auch Präsident Trump hat zugesagt. Die Zeitung THE BOSTON GLOBE warnt vor einer weiteren Spaltung der Nation: "Während die Welt um Charlie Kirk trauert, braucht sie keine weiteren Provokationen. Sie braucht mehr Brückenbauer – Menschen, die mutig und demütig für die Idee eintreten, dass wir alle miteinander verbunden sind und Respekt und Würde verdienen. Kirks Vermächtnis besteht nicht darin, Gräben zu überbrücken oder Verständnis zu fördern - sondern vielmehr darin, die Polarisierung zu vertiefen und Grausamkeit als politisches Instrument zu normalisieren", unterstreicht THE BOSTON GLOBE.
Die dänische Zeitung KRISTELIGT DAGBLAD hält fest: "Es ist ärgerlich, dass Trump jetzt selbst gegen die Meinungsfreiheit vorgeht und einer unterdrückerischen konservativen Cancel-Kultur freien Lauf lässt. Der schreckliche Mord an dem ultrakonservativen Charlie Kirk hat dazu geführt, dass prominente Stimmen aus dem Trump-Lager eine Verfolgung aller fordern, die sich positiv zu dem Anschlag geäußert haben. Vizepräsident Vance rief beispielsweise dazu auf, im Fall ungebührlicher Äußerungen von Kollegen den Arbeitgeber zu kontaktieren. In einem freien Land wie den USA sollte das kein Thema sein, in das sich die Regierung einmischt. Die amerikanische Rechte war selbst Opfer von Cancel-Kultur und Einschränkungen der Meinungsfreiheit. Dass sie diesen Fehler jetzt wiederholt, ist ein Alarmsignal", wendet das KRISTELIGT DAGBLAD aus Kopenhagen ein.
Die norwegische Zeitung VERDENS GANG aus Oslo bedauert: "Dass Medienhäuser einknicken, statt sich gegen Trump zu erheben, ist bemerkenswert - und deprimierend. Am schlimmsten daran ist, dass Medien dann zur Selbstzensur greifen und gerade die Berichterstattung dämpfen, die sich kritisch mit der Entwicklung in den USA auseinandersetzt."
Ähnlich argumentiert die türkische Zeitung KARAR: "Die US-Medien haben bereits begonnen, sich in Richtung Türkei zu entwickeln. Trump wird noch stärker die Macht des Staates einsetzen, um seine Forderungen durchzusetzen. Medien haben die Aufgabe, die Gesellschaft zusammenzuhalten. Die Türkei hat dieses Fundament bereits verloren. Politikern gefällt diese Entwicklung. Sie glauben, mit der Spaltung der Gesellschaft Wahlen zu gewinnen. Dass derselbe Prozess nun fast identisch in Amerika abläuft, gibt uns allen einen Eindruck von der Zukunft dieses Landes", prophezeit KARAR aus Istanbul.