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Die Jagdhunde

Eines der jüngsten der 88 Sternbilder steht jetzt bei Einbruch der Dunkelheit fast senkrecht über uns am Himmel. Die Sterne selbst sind nicht besonders jung und ihre Positionen am Himmel haben sich nicht merklich verändert, seit der Mensch Aufzeichnungen macht. Das Sternbild Jagdhunde wurde jedoch erst mehrere tausend Jahre später als einige seiner prominenteren Nachbarn bestimmt und benannt.

Von Damond Benningfield |
    Der Danziger Astronom Johannes Hevelius bestimmte die Jagdhunde und sechs andere Sternbilder in einem Sternkatalog, der 1690, drei Jahre nach seinem Tod, von seiner Witwe veröffentlicht wurde. Weil es in dieser Himmelsregion keine besonders hellen Sterne gibt, hatte niemand zuvor das Sternbild gezeichnet.

    Die beiden Jagdhunde führt der Bärenhüter an seiner Leine. Suchen Sie also zunächst den hellsten Stern des Bärenhüters - den Stern Arktur. Er ist ein tiefgelber Stern, der bei Einbruch der Dunkelheit am Osthimmel steht. Die Jagdhunde finden Sie ein gutes Stück oberhalb von Arktur. Sie sollten allerdings einen dunklen Beobachtungsort wählen.

    Zwar sind die Sterne der Jagdhunde nicht besonders aufregend, doch beherbergt das Sternbild einen der hellsten Sternhaufen am Nachthimmel der Erde. Oberhalb von Arktur - an der Grenze zwischen Bärenhüter und Jagdhunden - finden Sie den Kugelsternhaufen M3. Bei einem Durchmesser von nur circa 100 Lichtjahren beherbergt er etwa eine halbe Million Sterne. Durch ein Fernglas wirkt M3 wie ein verschwommener Lichtfleck - durch ein Teleskop erkennen Sie einzelne Sterne.