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Die Keplerschen Gesetze

Das Jahr 2009 ist bekanntlich von den Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr der Astronomie proklamiert worden. Grund dafür sind die ersten Fernrohrbeobachtungen des Himmels durch Galilei und andere Naturforscher vor 400 Jahren: Sie markieren den Beginn der modernen Astronomie.

Von Hermann-Michael Hahn |
    1609 wurde aber nicht nur die beobachtende Astronomie revolutioniert, sondern auch die theoretische Durchdringung unseres Weltbildes. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte man in Anlehnung an die griechischen Naturphilosophen angenommen, die Erde stehe im Mittelpunkt der Welt, und alle Himmelskörper - also Fixsterne und Planeten - würden sie auf Kreisbahnen umrunden. In den Augen der antiken Griechen galten Kreise - ebenso wie Kugeln - als geometrisch vollkommene Objekte, die allein als den Himmelskörpern angemessen angesehen wurden.

    Andererseits konnte man auch mit bloßem Auge erkennen, dass die Helligkeiten der Planeten nicht konstant waren, sondern gelegentlich zunahmen und dann wieder zurückgingen. Da man dies nur mit wechselnden Abständen erklären konnte, hatte man ein komplexes System von einander überlagernden Kreisbahnen entwickelt, so genannten Epizykeln. Doch es blieben Abweichungen zwischen den daraus vorausberechneten und den beobachteten Planetenpositionen.

    Johannes Kepler konnte vor 400 Jahren diese Abweichungen ebenso wie die Helligkeitsschwankungen mit einem radikal neuen Ansatz ausräumen: In seinem 1609 erschienenen Buch "Die neue Astronomie" schrieb er, dass sich die Planeten auf Ellipsenbahnen um die Sonne bewegen und dabei in Sonnennähe schneller wandern als in Sonnenferne.

    Die Planetenbewegung nach Aristoteles und Kepler

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