Jule Reimer: Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu. Unter anderem in Sachsen, Thüringen und Niedersachsen ging heute die Schule wieder los. Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland folgen kommenden Montag. Für Tausende von Schulanfängern gibt es Schultüten und Eltern, die sich die Frage stellen: Wie kommt mein Kind sicher zur Schule und zurück. Am Telefon in Berlin bin ich mit Anja Hänel vom Verkehrsclub Deutschland verabredet. Frau Hänel, der VCD plädiert dafür, dass Kinder, sogar Schulanfänger zur Schule laufen sollten. Warum?
Anja Hänel: Ja. Erst mal hallo! – Es ist ganz wichtig, dass Kinder möglichst viele Wege alleine zurücklegen – einmal, weil das enorm die Selbstständigkeit fördert und auch das Selbstbewusstsein und auch die sozialen Kontakte. Nur wenn man alleine unterwegs ist, dann weiß man eben auch, wie sein Weg aussieht und was da ist. Ansonsten ist es auch so, dass Kinder sich halt zunehmend weniger bewegen, und so ein täglicher Weg einfach die Motorik, und damit auch die Entwicklung der Kinder enorm fördert, und mit dem Schulweg zu Fuß wird halt auch die Verkehrssicherheit gefördert. Die Kinder müssen lernen, im Verkehr klarzukommen, denn irgendwann werden sie die Wege alleine gehen.
Reimer: Aber das Verkehrsaufkommen wächst. Es gibt immer mehr Autos und gerade die Kleinen sind gefährdet, es ist unübersichtlich. Wie bereite ich die Kinder auf den Schulweg vor? Ab wann lasse ich sie alleine laufen?
Hänel: Das kommt natürlich sehr darauf an, was es für ein Schulweg ist. Wenn der Schulweg halt einigermaßen übersichtlich und nicht so kompliziert ist, es gute, sichere Querungsstellen gibt, dann können die Kinder halt relativ bald schon alleine gehen. Wichtig ist aber, dass Eltern mit Kindern den Schulweg erst mal selber üben, dass man sich einen guten Schulweg heraussucht. Da helfen zum Beispiel die Schulwegpläne, die bei vielen Schulen schon vorliegen. Da kann man gucken, wo gibt es auf meinem Einzugsgebiet halt Wege mit sicheren Querungen. Dann ist es wichtig, nicht den kürzesten Weg auszusuchen, sondern wirklich den sichersten, vor allen Dingen eben zu schauen, dass man mit Ampeln gesicherte Überquerungen hat, oder auf jeden Fall Stellen heraussucht, wo die Kinder gesehen werden und wo sie auch selber Einblick auf die Straße nehmen können.
Reimer: Haben Sie eine Empfehlung, wie viele Kinder zusammen laufen sollten?
Hänel: Ja. Gut ist natürlich, wenn mehrere Kinder zusammen laufen. Das wäre so das Modell des Laufbusses. Das kommt immer ein bisschen darauf an, wie gut die Eltern sich organisieren können. Wenn Kinder in der Gruppe laufen, werden sie halt besser wahrgenommen.
Reimer: Aber sie machen auch mehr Quatsch.
Hänel: Sie machen auch mehr Quatsch, aber man muss ja sagen, dass gerade die Erstklässler eigentlich doch auch Kinder sind, die noch sehr gut Regeln akzeptieren und auf Regeln hören. Man muss natürlich mit den Kindern diese Regeln durchsprechen, dass man als Gruppe halt wirklich ordentlich läuft, dass man an den Haltepunkten, an den Querungen, an den Straßenecken stehen bleibt und wartet, bis die Betreuer auch da sind, dass die Kinder nicht vorrennen. Solche Regeln muss man mit den Kindern üben.
Reimer: Manchmal geht es nicht anders, dann werden Kinder mit dem Auto gebracht. Haben Sie dafür Empfehlungen?
Hänel: Natürlich ist es so, dass nicht alle Wege zu Fuß zurückgelegt werden, weil wir ja nicht mehr so die örtlichen Schulen haben und manche weitere Schulwege haben. Für den sicheren Schulweg wäre es ganz toll, wenn viele Eltern die Kinder nicht direkt bis vor die Schultür bringen, weil da haben wir vor vielen Schulen so ein Chaos, wo auch die Lehrer sagen, das ist halt einfach nicht mehr sicher. Dort einfach Haltepunkte ein bisschen von der Schule entfernt einrichten, wo gut geparkt werden kann, und dann kann man eben solche Haltepunkte einrichten und von dort laufen die Kinder dann die letzten Meter zur Schule. Das ist für alle sicherer.
Reimer: Sie rufen gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk Ende September zur Aktionswoche "zu Fuß zur Schule" auf. Warum erst so spät?
Hänel: Diese Aktionswoche ist im Rahmen der europäischen Woche der Mobilität entstanden, und die ist halt vom 16. September bis zum 22. September. Das war mal so der Ursprung. Es handelt sich ja auch um eine bundesweite Kampagne. Das heißt, viele Bundesländer haben erst kurz vor dieser Aktionswoche dann Schulferien-Ende und die Eltern brauchen normal auch ein bisschen Zeit, um sich zu organisieren.
Reimer: Wie kommen Erstklässler sicher zur Schule? - Empfehlungen von Anja Hänel vom Verkehrsclub Deutschland. Vielen Dank!
Hänel: Ja! Herzlichen Dank!
Verkehrsclub Deutschland Schulweg-Tipps
Anja Hänel: Ja. Erst mal hallo! – Es ist ganz wichtig, dass Kinder möglichst viele Wege alleine zurücklegen – einmal, weil das enorm die Selbstständigkeit fördert und auch das Selbstbewusstsein und auch die sozialen Kontakte. Nur wenn man alleine unterwegs ist, dann weiß man eben auch, wie sein Weg aussieht und was da ist. Ansonsten ist es auch so, dass Kinder sich halt zunehmend weniger bewegen, und so ein täglicher Weg einfach die Motorik, und damit auch die Entwicklung der Kinder enorm fördert, und mit dem Schulweg zu Fuß wird halt auch die Verkehrssicherheit gefördert. Die Kinder müssen lernen, im Verkehr klarzukommen, denn irgendwann werden sie die Wege alleine gehen.
Reimer: Aber das Verkehrsaufkommen wächst. Es gibt immer mehr Autos und gerade die Kleinen sind gefährdet, es ist unübersichtlich. Wie bereite ich die Kinder auf den Schulweg vor? Ab wann lasse ich sie alleine laufen?
Hänel: Das kommt natürlich sehr darauf an, was es für ein Schulweg ist. Wenn der Schulweg halt einigermaßen übersichtlich und nicht so kompliziert ist, es gute, sichere Querungsstellen gibt, dann können die Kinder halt relativ bald schon alleine gehen. Wichtig ist aber, dass Eltern mit Kindern den Schulweg erst mal selber üben, dass man sich einen guten Schulweg heraussucht. Da helfen zum Beispiel die Schulwegpläne, die bei vielen Schulen schon vorliegen. Da kann man gucken, wo gibt es auf meinem Einzugsgebiet halt Wege mit sicheren Querungen. Dann ist es wichtig, nicht den kürzesten Weg auszusuchen, sondern wirklich den sichersten, vor allen Dingen eben zu schauen, dass man mit Ampeln gesicherte Überquerungen hat, oder auf jeden Fall Stellen heraussucht, wo die Kinder gesehen werden und wo sie auch selber Einblick auf die Straße nehmen können.
Reimer: Haben Sie eine Empfehlung, wie viele Kinder zusammen laufen sollten?
Hänel: Ja. Gut ist natürlich, wenn mehrere Kinder zusammen laufen. Das wäre so das Modell des Laufbusses. Das kommt immer ein bisschen darauf an, wie gut die Eltern sich organisieren können. Wenn Kinder in der Gruppe laufen, werden sie halt besser wahrgenommen.
Reimer: Aber sie machen auch mehr Quatsch.
Hänel: Sie machen auch mehr Quatsch, aber man muss ja sagen, dass gerade die Erstklässler eigentlich doch auch Kinder sind, die noch sehr gut Regeln akzeptieren und auf Regeln hören. Man muss natürlich mit den Kindern diese Regeln durchsprechen, dass man als Gruppe halt wirklich ordentlich läuft, dass man an den Haltepunkten, an den Querungen, an den Straßenecken stehen bleibt und wartet, bis die Betreuer auch da sind, dass die Kinder nicht vorrennen. Solche Regeln muss man mit den Kindern üben.
Reimer: Manchmal geht es nicht anders, dann werden Kinder mit dem Auto gebracht. Haben Sie dafür Empfehlungen?
Hänel: Natürlich ist es so, dass nicht alle Wege zu Fuß zurückgelegt werden, weil wir ja nicht mehr so die örtlichen Schulen haben und manche weitere Schulwege haben. Für den sicheren Schulweg wäre es ganz toll, wenn viele Eltern die Kinder nicht direkt bis vor die Schultür bringen, weil da haben wir vor vielen Schulen so ein Chaos, wo auch die Lehrer sagen, das ist halt einfach nicht mehr sicher. Dort einfach Haltepunkte ein bisschen von der Schule entfernt einrichten, wo gut geparkt werden kann, und dann kann man eben solche Haltepunkte einrichten und von dort laufen die Kinder dann die letzten Meter zur Schule. Das ist für alle sicherer.
Reimer: Sie rufen gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk Ende September zur Aktionswoche "zu Fuß zur Schule" auf. Warum erst so spät?
Hänel: Diese Aktionswoche ist im Rahmen der europäischen Woche der Mobilität entstanden, und die ist halt vom 16. September bis zum 22. September. Das war mal so der Ursprung. Es handelt sich ja auch um eine bundesweite Kampagne. Das heißt, viele Bundesländer haben erst kurz vor dieser Aktionswoche dann Schulferien-Ende und die Eltern brauchen normal auch ein bisschen Zeit, um sich zu organisieren.
Reimer: Wie kommen Erstklässler sicher zur Schule? - Empfehlungen von Anja Hänel vom Verkehrsclub Deutschland. Vielen Dank!
Hänel: Ja! Herzlichen Dank!
Verkehrsclub Deutschland Schulweg-Tipps