Es grunzt, es muht und es wiehert auf dem Gut Rothenhausen im Süden Schleswig-Holsteins. Seit Neustem gesellen sich zu diesen Lauten noch besonders lebendige Kinderstimmen. Die Pädagogin Marie-Luise Balks-Thömmes verdeutlicht Impressionen aus dem Schweinestall.
Diese Schweine! Als die geboren wurden, da waren wir bei der Geburt dabei. Die Kinder mussten dahin. Wir haben einen Tipp bekommen: Die Sau ferkelt! Wir haben unser ganzes Programm umgeworfen und auch gesehen wie eins nach dem anderen geboren wurde. Dann haben wir die Schweine, die kleinen Ferkel täglich besucht und auch gesehen, dass die sich nicht ganz gleich entwickelten. Es waren Mickerlinge dabei, die blieben schmächtig und andere haben gleich zugelegt und waren in ein paar Tagen ganz dick geworden.
Das Konzept in Rothenhausen geht über das bloße Naturerleben hinaus. Die Kinder begleiten das Geschehen auf dem Hof und die Folge der Jahreszeiten.
Seit September letzten Jahres ist die kleine Kinderfarm Wirklichkeit geworden. 15 Mädchen und Jungen wandern seit dem jeden Vormittag über den Hof, durch die Stallungen und über die Weiden des seit 25 Jahren anthroposophisch orientierten landwirtschaftlichen Betriebes.
Als Unterschlupf dient ein acht Meter langer Bauwagen. Gefrühstückt wird dann schon mal bei den Kälbchen im Stall. Die meiste Zeit des Vormittages ist die Gruppe aber draußen. Bei Wind und Wetter - trotzdem nehmen die lieben Kleinen keinen Schaden, erklärt Kristina Heck, die Waldorferzieherin
Die Kinder sind da ganz robust. Wir Erwachsenen haben es an so trüben, kalten Tagen etwas schwer, aber an sich ist das Wetter für uns kein Thema mehr. Wir leben darin und damit.
Die Verbindung von Waldorfpädagogik mit einem Naturkindergartenkonzept auf dem Bauernhof ist in Schleswig-Holstein in dieser Form selten, wenn nicht gar einmalig. Und gerade bei den Prinzipien der Waldorfpädagogik muss man alles nach draußen denken. Abgeschaut hat man sich diesen Ansatz bei einer Initiative in Kopenhagen.
Ganz praktische landwirtschaftliche Tätigkeiten werden ausprobiert. Natürlich sind die Kinder keine Hilfe, aber sie lernen so, warum manche Pflanzen pikiert werden, wie man die Kühe im Stall füttert oder woher die Milch kommt und das daraus Käse und Butter gemacht wird.
Die Kinderschar auf dem Hof bringt einen neuen Aspekt in das Leben und Arbeiten der Hofgemeinschaft, sagt Stephan Funke.
Wir sind sehr froh, dass sich inzwischen engagierte Eltern gefunden haben, die dieses Projekt vorangetragen und verwirklicht haben, weil uns die pädagogischen Aspekte auf diesem Hof immer sehr wichtig waren und bislang in Form von Schulpraktika gelebt wurden. Und wir finden das sehr schön, dass jetzt auch die kleinen Kinder durch unseren Hof angesprochen werden und die Landwirtschaft als eines der Urelemente des menschlichen Lebens erleben.
Die Elterninitiative hat dabei Beachtliches geleistet. Nachdem das Grundkonzept fertig und die Pädagoginnen gefunden waren, mussten innerhalb eines halben Jahres sämtliche Formalien abgehandelt werden. Dazu gehörte eine Sondersitzung des örtlichen Gemeinderates und die Anträge beim Kreisjugendamt oder dem Bauamt. Warum das alles? Frau Drews, eine Mutter aus dem Initiativkreis:
Erstens vermittelt das den Kindern einen ganz hohen Wert, den dieser Kindergarten hat und es gibt mir persönlich auch ein Zuhause. Ich kaufe natürlich gerne auf dem Hof ein und gehe mit den Kindern zu den Tieren.
Selbst 30 km Entfernung hält Eltern nicht von diesem Kindergarten ab. Und es sind vor allem Stadtkinder, der nahegelegenen Hansestadt Lübeck, die hier ein ganz eigenes Verhältnis zu den Tieren entwickeln. Das Schwein "Sybille" kennt hier jedenfalls jeder.
Diese Schweine! Als die geboren wurden, da waren wir bei der Geburt dabei. Die Kinder mussten dahin. Wir haben einen Tipp bekommen: Die Sau ferkelt! Wir haben unser ganzes Programm umgeworfen und auch gesehen wie eins nach dem anderen geboren wurde. Dann haben wir die Schweine, die kleinen Ferkel täglich besucht und auch gesehen, dass die sich nicht ganz gleich entwickelten. Es waren Mickerlinge dabei, die blieben schmächtig und andere haben gleich zugelegt und waren in ein paar Tagen ganz dick geworden.
Das Konzept in Rothenhausen geht über das bloße Naturerleben hinaus. Die Kinder begleiten das Geschehen auf dem Hof und die Folge der Jahreszeiten.
Seit September letzten Jahres ist die kleine Kinderfarm Wirklichkeit geworden. 15 Mädchen und Jungen wandern seit dem jeden Vormittag über den Hof, durch die Stallungen und über die Weiden des seit 25 Jahren anthroposophisch orientierten landwirtschaftlichen Betriebes.
Als Unterschlupf dient ein acht Meter langer Bauwagen. Gefrühstückt wird dann schon mal bei den Kälbchen im Stall. Die meiste Zeit des Vormittages ist die Gruppe aber draußen. Bei Wind und Wetter - trotzdem nehmen die lieben Kleinen keinen Schaden, erklärt Kristina Heck, die Waldorferzieherin
Die Kinder sind da ganz robust. Wir Erwachsenen haben es an so trüben, kalten Tagen etwas schwer, aber an sich ist das Wetter für uns kein Thema mehr. Wir leben darin und damit.
Die Verbindung von Waldorfpädagogik mit einem Naturkindergartenkonzept auf dem Bauernhof ist in Schleswig-Holstein in dieser Form selten, wenn nicht gar einmalig. Und gerade bei den Prinzipien der Waldorfpädagogik muss man alles nach draußen denken. Abgeschaut hat man sich diesen Ansatz bei einer Initiative in Kopenhagen.
Ganz praktische landwirtschaftliche Tätigkeiten werden ausprobiert. Natürlich sind die Kinder keine Hilfe, aber sie lernen so, warum manche Pflanzen pikiert werden, wie man die Kühe im Stall füttert oder woher die Milch kommt und das daraus Käse und Butter gemacht wird.
Die Kinderschar auf dem Hof bringt einen neuen Aspekt in das Leben und Arbeiten der Hofgemeinschaft, sagt Stephan Funke.
Wir sind sehr froh, dass sich inzwischen engagierte Eltern gefunden haben, die dieses Projekt vorangetragen und verwirklicht haben, weil uns die pädagogischen Aspekte auf diesem Hof immer sehr wichtig waren und bislang in Form von Schulpraktika gelebt wurden. Und wir finden das sehr schön, dass jetzt auch die kleinen Kinder durch unseren Hof angesprochen werden und die Landwirtschaft als eines der Urelemente des menschlichen Lebens erleben.
Die Elterninitiative hat dabei Beachtliches geleistet. Nachdem das Grundkonzept fertig und die Pädagoginnen gefunden waren, mussten innerhalb eines halben Jahres sämtliche Formalien abgehandelt werden. Dazu gehörte eine Sondersitzung des örtlichen Gemeinderates und die Anträge beim Kreisjugendamt oder dem Bauamt. Warum das alles? Frau Drews, eine Mutter aus dem Initiativkreis:
Erstens vermittelt das den Kindern einen ganz hohen Wert, den dieser Kindergarten hat und es gibt mir persönlich auch ein Zuhause. Ich kaufe natürlich gerne auf dem Hof ein und gehe mit den Kindern zu den Tieren.
Selbst 30 km Entfernung hält Eltern nicht von diesem Kindergarten ab. Und es sind vor allem Stadtkinder, der nahegelegenen Hansestadt Lübeck, die hier ein ganz eigenes Verhältnis zu den Tieren entwickeln. Das Schwein "Sybille" kennt hier jedenfalls jeder.