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Die kosmische Hintergrundstrahlung

Das Universum in seiner heutigen Form nahm seinen Ursprung vor etwa 14 Milliarden Jahren in einem gewaltigen Energieblitz, dem Urknall. Seither dehnt es sich aus und kühlt dabei immer weiter ab. Als die Temperatur nach 380 000 Jahren auf rund 3000 Grad gesunken war, konnten die ersten Atome entstehen. Damit wurde der Weltraum für Licht und andere Strahlung durchlässig.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Damals entstand eine Art Schnappschuss des Kosmos, die noch heute als Drei-Kelvin-Hintergrundstrahlung zu beobachten ist. 1990 entdeckte die amerikanische Raumsonde CoBE winzige Unregelmäßigkeiten in der Drei-Kelvin-Hintergrundstrahlung. Diese verweisen auf geringfügige Dichteunterschiede der Materie 380 000 Jahre nach dem Urknall.

    Sie machen deutlich, dass die herkömmliche Materie aus Protonen, Neutronen und Elektronen nicht allein im Kosmos sein kann. Daneben muss eine noch unbekannte Materieform existieren, die etwa fünfmal häufiger ist als die "normale" Materie, aus der Sterne, Planeten und wir selbst bestehen.

    Doch damit nicht genug. Neben dieser dunklen Materie gibt es offenbar auch noch eine unbekannte Energie. Sie sorgt dafür, dass sich die Expansion des Weltalls seit einigen Jahrmilliarden beschleunigt. Da auch hier die Drei-Kelvin-Hintergrundstrahlung mehr verraten kann, soll sie mit einem neuen europäischen Satelliten namens Planck noch genauer erkundet werden.

    Eine Ariane-Rakete soll demnächst den Planck-Satelliten ins All tragen. Er wird die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft des Kosmos schlagen.

    Mehr zur kosmischen Hintergrundstrahlung

    Mehr über die Raumsonde Planck (englisch)