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Die Kraft der Sterne

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab das Licht der Sterne noch Rätsel auf. Astronomen wussten schon, dass Sterne riesige Bälle aus heißem Gas sind. Doch war ihnen nicht bekannt, was sie antreibt. Weil man nicht wusste, warum Sterne Licht aussenden, blieb auch die Geburt, die Entwicklung und der Tod von Sternen ein Geheimnis.

Von Damond Benningfield |
    Man begann das Rätsel in den 20er Jahren zu lösen, als man die Struktur von Atomen entschlüsselte und sich die neuen Felder der Relativitätstheorie und Quantenmechanik auftaten.

    Vor 80 Jahren erkannte der englische Astronom Sir Arthur Eddington, dass bei der Verschmelzung von vier Wasserstoffatomen zu einem Heliumatom riesige Mengen von Energie freigesetzt werden. Schon bald darauf wussten Wissenschaftler: etwa 90 Prozent der Atome eines sonnenähnlichen Sterns sind Wasserstoffatome. Und wenige Jahre später hat man erforscht, wie Wasserstoffatome sich zu Helium verbinden.

    Mit diesen Informationen begann man zu berechnen, wie Sterne altern. Die massereichsten Sterne explodieren, die kleinsten verschwinden langsam. Und Sterne mittlerer Größe wie die Sonne blähen sich auf und blasen ihre äußeren Schichten ins All.

    Um zu sehen, wie die Sonne in ferner Zukunft einmal aussehen wird, sollten Sie am Abend zum Osthimmel blicken. Dort finden Sie Aldebaran, das rote Auge des Stiers. Er hat den Wasserstoff in seinem Kern verbraucht und sich auf das mehrfache seiner ursprünglichen Größe aufgebläht. Wenn er seine äußeren Schichten abgestoßen hat, wird man ihn von der Erde aus nicht mehr sehen können und der Stier hat sein rotes Auge verloren.