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Die Krimi-Kolumne

Besprochene Bücher:

    Jakob Arjouni, Kismet, Diogenes

    John Douglas, Mark Olshaker, Anatomie des Mörders, Goldmann TB 15096

    Horst Ehmke, Himmelsfackeln, Eichborn

    Wolf Haas, Wie die Tiere, Rowohlt

    Jörg Juretzka, Der Willy ist weg, Rotbuch Krimi118

    Donna Leon, Feine Freunde, Diogenes

    John D. MacDonald, Leidenschaft in Rot, Rotbuch Krimi 1121

    * Musik:Deodato "2001", darüber *

    F: Fast schon haben wir es vergessen: Das neue Jahrtausend ist immer noch da und die Freuden und die Leiden sind so wie eh und je: Wir warten auf Sommer, Sonne, Blut und Mörder. Reisen, Wonnen, Verbrechen und Ermittler. Bestseller und Schund und alles in einer guten Viertelstunde ... das ist:

    M1: Die Krimikolumne: Heute schon mit den besten, raffiniertesten und klügsten Krimis, die das Jahr bieten wird ... mit Allzubekanntem, mit kommenden Sensationen und richtig wahren Prominenten und vor allem mit jenen Büchern, die in den nächsten Monaten so oft verkauft und gelesen werden, daß man sie gelesen haben muß, um den Sommer überstehen zu können.

    AA: Es reicht allerdings auch, die Krimikolumne zu hören.

    F: Meint unser heute ausnehmend gut gelaunte Rezensent.

    AA: Also wohlan.

    M2: Die Krimikolumne. Seit 10 Jahren im aussichtslosen Kampf um poetische Gerechtigkeit begriffen. Diesmal unter dem Motto: Die gute alte Donna und ihre bösen jungenWidersacher.

    * Zusspielung vom Band: John Zorn, James Bond Theme, darüber beim Schuß *

    M1: Wir beginnen mit der derzeit herrschenden Lady of Crime, Donna Criminale: Der Schauplatz natürlich Venedig... und auch Nicht-Krimi-Freunde ahnen es bereits: Donna Leon hat sich ihr jährliches Buch ausgedacht.

    M2: Erstverkaufstag war der 25. Mai. Die Erstauflage ist wahrscheinlich inzwischen verkauft. Und Henning Mankell, der ...

    AA: - wie in der letzten Krimikolumne prophezeiht -

    M2: ... Harry Potter von den Spitzenplätzen der Bestseller verdrängt hatte, wird seine turnusgemäße Nachfolgerin finden:

    F: "Feine Freunde"

    M1: Wie bitte?

    F: "Feine Freunde" heißt der neueste, der neunte, der sicherlich nicht letzte und nicht der schlechteste von allen im Diogenes-Verlag erschienenen Fällen des allseits geliebten, und trotzdem immer noch nicht abgenudelten ...

    AA: Es reicht mit Adjektiven!

    F: ... Commissario Brunetti.

    M1: Die Brunettis wohnen bekannterweise in Venedig. Und um genau diese Wohnung geht es anfangs im neuesten Fall der Donna Leon: Der Commissario liegt daheim auf dem Sofa, liest - so wie jeder seiner Leser - gerade ein Buch, und herein kommt ein kleines Männlein von irgendeiner Behörde und behauptet, die Wohnung der Brunettis sei ohne Baugenehmigung gebaut und müßte deshalb - er könne nichts dafür, aber Sie wissen ja, die Vorschriften - eventuell abgerissen werden.

    F: Ein feiner Anfang für einen Krimi, so ganz ohne Leiche, so beiläufig italienisch wie ein Glas Rotwein am Mittag:

    M1: Und weiter?

    M2: Italien korrupt, kleines Männlein bald tot, Brunetti erst in der Arbeit, dann wieder zu Hause bei liebevoller, immer kochbereiten Akademikerfrau und netten Kindern. Derweil sterben in Venedig die Menschen an Heroin und selbst der Sohn des Vice-Questore hat ein Drogenproblem in seiner Tasche.

    AA: Das sollte für einen schönen Fall reichen ...

    F: ... und auch für viele Anmerkungen über die Verlotterung der italienischen Gesellschaft und die bei der Leon immer zahlreicher werdenden Schilderungen des idyllischen Lebens und Essens zu Hause bei den Brunettis in ihrer abrißbedrohten Wohnung.

    M1: Auffallend ist, daß Commisssario Brunetti angesichts des ihn umgebenden Gemenges aus Touristen, Drogen, Korruption und Wucher immer ohnmächtiger wird. Je unwirklicher es dem Leser erscheint, wie man überhaupt noch in Italien leben kann, um so idyllischer werden die Schilderungen der heiligen Familie Brunetti.

    M2: Noch auffallender ist, daß sich Donna Leon immer noch strikt weigert, ihre Erfolgskrimis ins Italienische übersetzen zu lassen. Glaubt Sie zu sehr ins Innere der italienischen Korruption zu blicken? Hat sie Angst in Venedig, in der Stadt in der sie als Gast lebt, als Netzbeschmutzerin dazustehen? Oder traut sie selbst ihren gefühlvollen Milieuschilderungen nicht? Weiß sie, daß ihr immer weniger einfällt? Will sie sich daheim nicht blamieren?

    F: Wer weiß?

    M1: Aber wen interessierts, wenn sich das Buch gut liest?

    M2: Liest es sich denn gut, Herr Rezensent?

    AA: Besser als die mißglückten Brunetti-Fälle 7 und 8. Schlechter als 2 bis 4.

    F: Geht es konkreter und schneller, geehrter Rezensent? Es warten noch andere, noch bessere Bücher auf ihr geneigtes Urteil. ... Was sagen sie Kraft ihres Amtes zum neuen Bestseller "Feine Freunde" von Donna Leon, soeben erschienen im Diogenes-Verlag?

    AA: Mit Donna Leon ist es wie mit dem Leben im Frühling ...

    M2: Und wie ist das Leben im Frühling? AA. Man fühlt sich plötzlich wohl, weiß nicht so recht wieso, und plötzlich geht der Regen wieder los.

    M1: Mit diesem Orakel zum nächsten Buch.

    * Musikschnitt au

    F: Leroy Holmes, James Bond Theme, CD 8 darüber*

    M1: Bei Donna Leon ist der Kommissar mittelalt, gebildet, zweifacher Vater und ein rührendes Familienoberhaupt. So sehen die Helden für das 21. Jahrhundert aus. Früher war das alles anders.

    F: Zum Beispiel bei John D. MacDonald, der zwischen 1950 bis zu seinem Tod 1986 über 70 Krimis schrieb. John D. MacDonalds Held Travis McGee lebt auf einem Hausboot in Florida, arbeitet ungern und wenig, wenn dann aus Überzeugung und wenn ihn eine Frau mit seiner bronzefarbenen Haut sieht, ist sie ihm auch schon verfallen. Travis McGee kriegt sie alle

    AA: Auch die, die er gar nicht will.

    M2: "Leidenschaft in Rot" heißt der aktuelle bei Rotbuch veröffentlichte Band um Travis McGee. Diesmal engagiert ihn eine Julia-Roberts-artige Filmdiva

    F: ... die zuallererst mit Travis schlafen will ...

    M2: Die Filmdiva schickt aber erst ihre persönliche Assitentin,

    F: ... mit der Travis alsbald schlafen wird ...

    M2: ... auf das Boot von Travis, wo der gerade mit einer seiner Freundinnen haust

    F: ... mit der er früher geschlafen hat.

    M2: Die Julia-Roberts-artige Frau wird mit Fotos erpresst, die sie dabei zeigen wie sie ... na?

    F: Nein, nicht mit Travis, auch nicht mit einem, sondern wie sie sich mit einen halben Dutzend Männern und Frauen gleichzeitig sexuell betätigt.

    AA: Und was sollen wir davon halten?

    M1: Mehr jedenfalls als uns diese etwas einseitige Zusammenfassung glauben machen will. Denn "Leidenschaft in Rot" stammt immerhin bereits aus dem Jahre 1964, als selbst die sinnenfreudigste Musik noch so klang ...

    * Zuspielung Beach Boys "Surfer Girl" (CD*

    M1: ... weshalb man sich nicht allzuviel offenherzig Schlüpfriges von dem MacDonald erwarten soll. Aber für die Gemüter, denen Donna Leon zu harmlos und feinsinnig, Henning Mankell zu ausufernd dunkel und die gesamte aktuelle Krimilandschaft zu intellektuell verkommen ist, AA. All denen sei Travis McGee als reinigendes Gegengift empfohlen.

    F: Unser Rezensent empfiehlt "Leidenschaft in Rot" von John D. Macdonald, erschienen im Rotbuch-Verlag, allen rechtschaffenen Krimi-Lesern, die nicht vergessen wollen, daß ein guter Krimi früher noch etwas mit Schundliteratur und Einfachheit zu tun hatte ...

    M2: Manchmal wird man belohnt, wenn man nichts besonderes erwartet.

    * Musikschnitt au

    F: JT Bukem, James Bond Theme, darüber nach einer Weile Ende Wolf Haas CD: "Jetzt ist schon wieder etwas passiert." / Musik bleibt darunter liegen*

    F: Jetzt ist schon wieder etwas passiert. Mit diesen 6 Worten beginnen - mit der Ausnahme seines Erstlings - alle Brenner-Krimis des Österreichers Wolf Haas.

    M1: Wolf Haas, Ex-Werbetexter, Preisträger des Deutschen Krimi-Preises, erklärter Liebling unseres Rezensenten, früher, in den guten alten Zeiten des letzten Jahrtausends, erschienen in der verdienstvollen Reihe rororo-thriller.

    M2: Das heißt: Die Krimis von Wolf Haas waren bislang konsequent in der 9.90-Preiskategorie angesiedelt: im Format definitiv arschtaschenkompatibel, der Autor ein armer Hund.

    F: Damit ist es jetzt vorbei.

    M1: "Wie die Tiere" heißt der neueste, der erste fest gebundene Brenner-Thriller von Wolf Haas. Und weil nur dessen eigene Worte beschreiben können, was das einzigartige am Stil des Wolf Haas ist, hat nunmehr statt des Rezensenten der Autor selbst das Wort und darf der Republik ein paar Sekunden lang aus seinem Roman vorlesen.

    * Zuspielung Wolf Haas, "Wie die Tiere": "Jetzt ist schon wieder was passiert ... ca. freut es wieder nicht." ca. 29""

    AA: Der Mann kann besser schreiben als lesen.

    F: Unser Rezensent kann beides nicht.

    AA: Allerdings ist bei Haas jeder Absatz zitierfähig.

    M1: Was für unseren Rezensenten nicht gerade gilt.

    AA: Aber:

    M2: Haas muß man in diesem Sommer gelesen haben und wer ihn gelesen hat, wird davon schwärmen, was diesem Autor alles einfällt an erzählerischen Schlenkern, an wunderbaren Absurditäten, sprachlichen Kostbarkeiten, verdrehten Philosophemen und widersinnigen Todesarten, sprich an wahrer Leselust. Soviel wie Wolf Haas bringt derzeit niemand auf die poetische Waage. Sein Fall:

    F: Im Wiener Augarten werden mit Stecknadeln präparierte Hundekekse ausgelegt. Bürgerkriegsähnliche Zustände erschüttern die Idylle und Privatdetektiv Brenner ermittelt im Auftrag vom Zuhälter Schmalzl erst die Attentate auf die Hunde, dann solche auf noch höher entwickelte Wesen.

    * Zuspielung Wolf Haas, "Wie die Tiere" : "Heute bin ich ein bißchen nachdenklich ... Meinung ist es, die uns vom Tier unterscheidet (0:29 bis 1:21)" *

    M1: Ihre Meinung bitte, Herr Rezensent!

    AA: Tierisch gut.

    F: Meint - wenig originell und etwas kalauernd - unser Rezensent zu: "Wie die Tiere" von Wolf Haas, das als Hardcover mit furchtbarem Einband nächsten Monat bei Rowohlt erscheinen wird.

    M2: Wir sind in der Zukunft angekommen.

    * Musikschnitt au

    F: LT Nukem, James Bond Theme, (bei ca. 5:27) *

    M1: Wenn es Gerechtigkeit gibt, wird ganz Krimi-Deutschland ab nächstem Monat in allen Strandbädern und an allen Mittelmeerstränden Wolf Haas zu Füßen liegen.

    M2: Doch bis dahin soll nach dem Willen unseres Rezensenten ein anderer Jungstar die Krimiszene regieren:

    AA: Jörg Juretzka

    F: Jörg Juretzka, wie Wolf Haas schon Krimipreisträger, hat mit "Der Willy ist weg" bei Rotbuch gerade seinen dritten Krimi vorgelegt. Bis zum Erscheinen von Wolf Haas Tierbuch ist "Der Willy ist weg" derzeit so ziemlich das Beste, was man in der Bahnhofsbuchhandlung für Geld erstehen kann.

    F: "Der Willy ist weg"

    M1: Der Willy ist der verweichlichte Millionenerbe und das menschliche Maskottchen einer Mühlheimer Rockergang und - der Titel läßt es bereits vermuten ...

    F: "Der Willy ist weg".

    M2: ... und Kristof Kryszinski, das notorisch kaputte und einschlägig vorbestrafte Mitglied der Rockergang muß nicht nur den Willy wieder besorgen, sondern auch eine heroinabhängige Tochter aus gutem Haus und im Brotberuf nebenher die örtliche MacDonalds-Finale vor angeblichen Übergriffen wütender Attentäter schützen. Obendrein wird in seiner Rockergang ständig gefeiert und gängigen Drogen zugesprochen, keiner blickt mehr durch, die Handlung schraubt sich in immer abstrusere Höhen und die Sprache von Jörg Juretzka schraubt sich mit ... in sprachliche Höhen und Tiefen.

    F: "Der Willy ist weg" und am Ende ist der Willy natürlich wieder da, die Nazis sind die Bösen und die MacDonalds-Finale entpuppt sich als eine ABM-Maßnahme für arbeitslose Detektive und zugedröhnte Rockergangs ...

    AA: Seit dem letzten Pynchon-Roman habe ich nicht mehr so ein schräges Zeug gelesen.

    F: Meint unser Rezensent zu "Der Willy ist weg" von Jörg Juretzka, erschienen im Rotbuch Verlag, der Krimi-Reihe seines Vertrauens.

    M2: Alles schön und gut in diesem Frühling also. Was macht die wahre Welt?

    * Musikschnitt au

    F:John Zorn , James Bond Theme, (vom Band); ausblenden *

    F: Die wahre Welt wird erforscht. Zum Beispiel mit: "Anatomie eines Mörders. Der Top-Agent des FBI enthüllt die Motive von Gewaltverbrechen".

    M2: Der Top-Agent des FBI heißt John Douglas und hat mit Hilfe des Autors Mark Olshaker das Verhalten von Serienmördern untersucht und in langjähriger Forschungsarbeit die Rätsel des Verbrechens gelöst.

    F: Zum Beispiel:

    * Musik unter dem Zitat schnell zu und wegblenden *

    M2: "Tatsache ist, daß Frauen ihre leidvollen Erfahrungen und ihre emotionalen Verletzungen nicht in agressiver Art und Weise nach außen tragen."

    F: Klasse. Die Folge davon?

    * Musik unter dem Zitat schnell zu und wegblenden *

    M2: "Frauen neigen viel eher dazu, ein selbstzerstörerisches Verhalten an den Tag zu legen, indem sie beispielsweise zu Drogen und Alkohol greifen, eine Beziehung mit einem gewalttätigen Mann eingehen oder sie wenden sich der Prostitution zu"

    F: Gut zu wissen. Noch ‚ne Weisheit:

    * Musik unter dem Zitat schnell zu und wegblenden *

    M2: "Grundsätzlich kann man sagen, daß sämtliche Personen, mit denen wir uns in dieser Forschungsarbeit beschäftigen, ..."

    F: ... das Buch handelt von Massenmördern ...

    M2: "... in irgendeiner Form unter psychischen Beeinträchtigungen leiden."

    F: Und diese tragen unsere beiden amerikanischen Forscher zusammen, um Töterprofile wie diese zu erstellen. Zitat:

    * Musik unter dem Zitat schnell zu und wegblenden *

    M2: "Generell kann man sagen, daß Massenmörder aus der weißen Bevölkerungsschicht kommen und zwischen mitte dreißig und Ende vierzig sind."

    F: Also steht der Erfassung der Schuldigen kaum mehr etwas im Weg. Wenn ein Täter trotz solcher Ermittlungen einmal enkommen sollte, dann nur deshalb, weil es ihm gelang ... Zitat

    * Musik unter dem Zitat schnell zu und wegblenden *

    M2: "... sich in ein Land abzusetzen, in dem Fernsehprogramme wie ‚America's Most Wanted' nicht ausgestrahlt wurden."

    * Ende der Musik mit hartem Schnitt *

    AA: Es ist nicht zu fassen.

    M1: ... meint unser Rezensent zu den blasierten Nichtigkeiten, die in dem Goldmann-Taschenbuch "Anatomie des Mörders" auf 500 Seiten als amerikanische Forschungsergebnisse ausgebreitet werden. Und er hätte dieses Buch auch nie in seiner heiligen Kolumne erwähnt, wenn die Autoren Douglas und Olshaker nicht für Bestseller garantieren würden.

    AA: Kein Wort mehr davon.

    * Zuspielung vom Band: John Zorn, James Bond Theme, darüber beim Schuß *

    F: Nur ein paar Worte noch zu zwei empfehlenswerten Bücher voll mit türkischen Freunden:

    M1: Horst Ehmke, ja genau der Horst Bundesjustizminister a. D. Ehmke läßt bei Eichborn seinen dritten Krimi erscheinen: "Himmelsfackeln" heißt er und wie die beiden früheren Ehmke-Krimis ist er für einen Bundesminister erstens beängstigend gut geschrieben, spielt zweitens da, wo er hingehört, nämlich in den höchsten Regierungskreisen einer nahen Zukunft und ist drittens halsbrecherisch genau recherchiert.

    M2: Nur leider will Ehmke alles was er erstens über türkische Fundamentalisten recherchiert hat und er zweitens über das Bundesregieren weiß, drittens auch in seinem Buch loswerden. Das Manko ist:

    AA: Der Mann weiß zuviel,

    M1: ... was die Lesbarkeit und also den Erfolg des Buches "Himmelsfackeln", erschienen im Eichborn-Verlag, wahrscheinlich etwas schmälern wird.

    M2: Der Erfolg war vor gut einem Jahrzehnt das größte Problem für Jakob Arjouni und seinen türkischstämmigen Privatdetektiv Kemal Kayankaya: Irgendwie wollte der junge Arjouni nach 3 überaus erfolgreichen Kayankaya-Romanen plötzlich richtiger Schriftsteller werden,

    AA: ... was allerdings nicht so ganz richtig klappte,

    M1: ... weshalb (Allah sei Dank) Kayankaya nach 10 Jahren wieder zurück im Frankfurter Milieu ist, in einer Kneipe auf zwei Schutzgelderpresser wartet, die sich sogleich auf Tarantino-artige Weise in tote Schutzgelderpresser verwandeln werden, worauf Kayankaya in den Strudel des Jugoslavien-Konfliktes gezogen wird.

    F: Auch das noch. Nein, die Zeit drängt. In aller Kürze: Wie ist das Buch "Kismet" von Jakob Arjouni, erschienen im Diogenes-Verlag?

    AA: Besser als Ehmke, schlechter als Haas und Juretzka.

    M2: Besser als Donna Leon?

    AA: Genauso wenig überraschend.

    F: Noch weniger überraschend ist nur das Ende dieser frühsommerlichen Krimi-Kolumne: Denn für den Fall, daß Sie anderer Meinung sein sollten als unser Rezensent, gilt aber auch diesmal wieder:

    * Zuspielung des akustischen Sketches wie jedesmal *