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Die Last tragen die Ärmsten

Afrika leidet unter der Finanzkrise. Immer noch sind viele Länder von Weltmarktpreisen abhängig, ihre Wirtschaften sind anfällig gegenüber externen Schocks.

Von Marc Dugge | 08.08.2009
    An Katastrophen-Bildern ist diese Finanzkrise nicht arm. Mal wird sie mit einem Strudel verglichen. Mal mit einer Lawine, einem Erdbeben - und ein anderes Mal mit einem Sturm, der die ganze Welt erfasst. Von dem manch ein Afrikaner am Anfang dachte, er würde ihn unberührt lassen. Auf diesem Kontinent, der von der Wallstreet und deren Regeln soweit entfernt ist wie der malische Ziegenhirte vom New Yorker Finanzbroker. Essimi Menye, kamerunischer Finanzminister im Oktober:

    "Dieser Sturm wird weit über unsere Köpfen hinwegfegen. Weil unsere Banken nicht in der Welt der Hochfinanz mitmischen. Wir leben in einer Mikrofinanzwelt - und die investiert nicht in New York oder London."

    Das war das Bemerkenswerteste an dieser Krise in Afrika. Noch im vergangenen Sommer hatten sich Afrikas Wirtschaftsexperten darüber beklagt, dass der Kontinent von den globalen Finanzströmen so abgeschnitten ist. Im Herbst wurde dann die Isolation auf einmal als Stärke verkauft, aus der Not eine Tugend gemacht. Auch in Ghana, das 2007 mehr als sechs Prozent Wirtschaftswachstum verzeichnen konnte. Ekow Afedzi von der ghananischen Börse im September:

    "Unsere Märkte reagieren nicht so schnell auf diese Entwicklungen, der Finanzmarkt ist eher klein und die Geldanlagen nicht so umfangreich. Außerdem wird unser Markt nicht von ausländischen Investoren beherrscht."

    Das stimmt. Banken in Afrika finanzieren Kredite vor allem mit den Einlagen ihrer Kunden - und selten mit Finanzgeschäften im Ausland. Dadurch hat die Krise Afrika zunächst kaum getroffen. Aber - um im Bild zu bleiben: Nach dem Beben kommt der Tsunami. Afrikas Wirtschaft wird 2009 einen brutalen Einbruch erleben - hat kürzlich die Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung verkündet, die OECD. Das afrikanische Bruttoinlandsprodukt werde sich 2009 halbieren - und erst 2010 wieder leicht erholen. Nigeria zum Beispiel stellt sich auf magere Zeiten ein. Mansur Muhtar, der Finanzminister des Landes:

    "Wenn das Wachstum in den Industrieländern einbricht - dann bricht auch die Nachfrage nach unseren Gütern ein, unsere Exporte gehen zurück - und damit auch unsere Staatseinnahmen."

    Die Einnahmen von Nigeria decken sich zu mehr als 80 Prozent aus dem Verkauf von Erdöl. In Zeiten der Krise aber nimmt der Energiehunger ab. Und so ist der Ölpreis seit dem vergangenen Sommer zeitweise um rund 70 Prozent eingebrochen. Das bedeutet, dass etliche Milliarden Dollar weniger in den Staatshaushalt Nigerias fließen. Ausländische Investoren legen ihre Projekte auf Eis. Banken werden vorsichtig. Dadurch wird es für ein Entwicklungsland wie Nigeria schwierig, an Kredite zu kommen.

    Die Aktien von nigerianischen Banken sind wegen der schlechten Prognosen gefallen. Wie in Europa hat die Regierung des Landes angeschlagene Banken gestützt und versucht, Ruhe in den aufgeregten Finanzsektor zu bringen. Finanzexperten meinen: Mit Erfolg. Außerdem hat die Zentralbank die nigerianische Währung, den Naira, entwertet - um das Land für Investoren attraktiv zu halten. Damit hat sie in Kauf genommen, dass Importe teuer geworden sind - und dass die Händler fluchen. Zum Beispiel Ibrahim Oyerogba. Der Nigerianer handelt mit Gebrauchtwagen. Er kauft Autos im Hafen von Cotonou, im Nachbarland Benin, um sie dann nach Nigeria zu fahren.

    "Seit vier, fünf Monaten ist der Markt total eingebrochen. Wir können froh sein, überhaupt noch im Geschäft zu sein. Hier in Cotonou wird mit harten Währungen bezahlt: Mit Dollar, CFA, Euro. Und gegenüber diesen Währungen ist der nigerianische Naira gefallen. Der Wechselkurs ist zu hoch. Viel zu hoch."

    Unter der Finanzkrise leidet auch Robert Peingetol, Autoverkäufer in Cotonou. Er ist Ende 50 und handelt seit 20 Jahren mit Autos aus Deutschland. Denn dort findet man alles, sagt er: Opel, VW Golf, Jetta. Normalerweise reist Peingetol fünf, sechs Mal pro Jahr nach Bremen, um dort einzukaufen. Jetzt nicht mehr:

    "Die Finanzkrise ist überall. Seit fünf Monaten war ich nicht mehr fort. Denn ich habe hier immer noch rund 150 unverkaufte Autos stehen. Das ist ein Riesenverlust für mich. Ich weiß nicht, wovon ich leben soll."

    Die Regierung von Nigeria versucht, ähnlich wie in Europa, die Wirtschaft zu beleben und das Land vor den schlimmsten Auswirkungen der Krise zu schützen. Nigeria muss daher Abschied nehmen von den rosigen Zukunftsszenarien, die einige Politiker hier entworfen hatten.

    Der Optimismus hatte einen Grund: In den vergangenen Jahren war mit dem steigenden Ölpreis auch das Bruttoinlandsprodukt gewachsen - um zuletzt 6,6 Prozent. Deswegen hatte die Regierung dem Land ein großes Modernisierungsprogramm versprochen. Neue Straßen wollte sie bauen und die schlechte Stromversorgung verbessern. Heute hört man von diesen großen Tönen nicht mehr viel.

    Ähnlich in Algerien, das ebenfalls fast komplett von Öl und Gas lebt. Auch Algerien will sich modernisieren, neue Straßen und Schienen bauen. Der algerische Finanzminister hat bereits angekündigt, sein Investitionsprogramm zu prüfen, sollten die Ölpreise weiterhin im Keller bleiben. Andreas Hergenröther von der deutschen Außenhandelskammer in Algier:

    "Durch die niedrigen Preise wird Algerien natürlich schon stark getroffen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Algerien in den letzten Jahren hohe Devisenreserven angesammelt hat. Die letzte offizielle Zahl war 135 Milliarden US-Dollar."

    Die hohen Ölpreise des vergangenen Jahres haben die Kasse gefüllt In Algerien wie Nigeria. Beide Länder haben die vergangenen Jahre auch dazu genutzt, Schulden abzubauen. Damit stehen sie besser da als Anfang der 80er-Jahre. Als niedrige Weltmarktpreise Afrika in eine große Krise gestürzt haben. Dennoch: Nigeria wie Algerien müssen wieder merken: Ölvorkommen bedeuten nicht unbedingt mehr die Lizenz zum Gelddrucken.

    Eine schmerzhafte Erkenntnis auch in Ghana. Dort wird viel vom Öl geredet dieser Tage. Von den Ölfeldern, die vor der Küste entdeckt wurden. Schon ab 2010 könnte Ghana mit der Förderung beginnen. Dann könnte das schwarze Gold aus den Rohren sprudeln. Und in Form von Geld wieder über dem Land niederprasseln. Könnte, könnte, könnte, sagt Kwabena Anaman, Wirtschaftswissenschaftler in der Hauptstadt Accra. Acht Jahre lang hat er in Brunei gearbeitet. Er weiß, wie sinkende Ölpreise die Staatsfinanzen beuteln können.

    "Wenn die Ölpreise weiter sinken, besteht die Gefahr, dass keine neuen Ölfelder mehr erschlossen werden, dass einige Unternehmen wieder abziehen. Wir müssen das in Betracht ziehen. Alle Planungen müssen auf wenig optimistischen Ölpreisen beruhen."

    Die "Organisation Erdölexportierender Staaten", die OPEC, hat in den vergangenen Monaten die Fördermenge verknappt - um den Preis wieder nach oben zu treiben. Experten bezweifeln aber, dass die vereinbarten Maßnahmen Wirkung zeigen. Und helfen können, die Armut zu verringern.

    Praktische Armutsbekämpfung leisten derweil oft die Verwandten von Afrikanern. Jene, die in den Industrienationen leben. Die mit ihren Überweisungen in die Heimat der Familie ein wichtiges Zubrot bescheren.

    Beispiel Senegal: Dorthin haben Auslands-Senegalesen im vergangenen Jahr rund 850 Millionen Euro geschickt. Einer der Empfänger ist Moussa Ndiaye. Moussa ist 37 Jahre alt und wohnt mit seiner Familie in einem Vorort der Hauptstadt Dakar. Er hat zwei Verwandte in den USA, die ihm monatlich Geld schicken - umgerechnet rund 150 Euro. Hätte er dieses Geld nicht, wäre das eine Katastrophe:

    "Wir können uns nichts leisten. Meine Schwester ist krank und benötigt allein 38 Euro im Monat, um ihre Medikamente zu bezahlen. Der Rest wird zwischen meinem Vater und meinen kleinen Brüdern aufgeteilt, die an der Universität studieren."

    Senegals Regierung schätzt, dass rund zwei bis drei Millionen Landsleute in den USA und in Europa leben - teilweise illegal. Einen Teil ihres Einkommens schicken die Migranten zu ihren Familien nach Hause. Die holen sich das Geld beim örtlichen Bankschalter ab. Oder besser: Das, was nach den teils horrenden Gebühren davon übrig geblieben ist.

    Auch die 64 Jahre alte Fatou Diop aus Dakar bekommt jeden Monat Geld aufs Konto. Sie sagt: "Es ist eine Gnade Gottes, eine Schwester in Frankreich zu haben. Denn ohne sie käme ich kaum über die Runden." Fatou ist 64 Jahre alt und seit zehn Jahren pensioniert. Mit fünf Kindern und Enkelkindern wohnt sie in einem Mittelstands-Viertel in Dakar.

    "Jeden Monat schickt mir meine Schwester zwischen 100 und 150 Euro. Das hilft mir, denn ich habe nur eine kleine Rente von 122 Euro. Damit muss ich Strom, Lebensmittel und die Wasser- und Telefonrechnung bezahlen. Alles geht für die Haushaltskosten drauf. Das Geld wird kommen, trotz der Krise. Meine Schwester will einfach nicht, dass ich in Schwierigkeiten gerate."

    Ohne die Zuschüsse von Familienangehörigen im Ausland wären viel mehr Menschen im Senegal in Schwierigkeiten, so Sogué Diariss, Wirtschaftsexperte im senegalesischen Finanzministerium:

    "Die Überweisungen haben zur Folge, dass die Empfänger durchschnittlich rund 60 Prozent mehr Geld zur Verfügung haben. Eine Studie hat gezeigt: Ein Drittel der Empfängerhaushalte wäre unter der Armutsgrenze, würden sie kein Geld aus dem Ausland bekommen."

    Mit der Finanzkrise ist jedoch der Umfang der Auslandsüberweisungen deutlich eingebrochen. Aus Italien beispielsweise überweisen die Auslandssenegalesen rund 40 Prozent weniger als im vergangenen Jahr, so Aldo Cera, Mikrofinanzexperte des italienischen Entwicklungsdienstes im Senegal:

    "Sie sind deutlich zurückgegangen, weil Auslandssenegalesen beispielsweise ihren Job verloren haben. Deswegen ist hier im Herkunftsland weniger Geld vorhanden. Nicht nur für den Häuserbau, sondern im ganzen Privatsektor."

    Diese Bestandsaufnahme deckt sich mit den Vorhersagen des Internationalen Währungsfonds. Nach seinen Berechnungen könnte das Volumen der Auslandsüberweisungen im Senegal in diesem Jahr um fast ein Drittel einbrechen. Dabei wird das Geld dort dringender gebraucht denn je. 2008 ist das Wirtschaftswachstum des Senegal deutlich zurückgegangen, auf 2,5 Prozent. Und die Vorhersagen für 2009 sind nicht gut.

    Wenn Unternehmen vorsichtig werden, sich auf ihre Kerngeschäfte konzentrieren, sind Jobs in Gefahr. Auch in Afrika. Auch hier könnte die Zahl der Arbeitslosen wieder steigen - so wie in Europa. Allerdings mit umso schlimmeren Konsequenzen Ayodeji Ajayeoba von der Hilfsorganisation OXFAM in Nigeria.

    "Jeder Lohnempfänger sorgt hier im Schnitt für sieben bis zwölf andere Menschen. Dazu kommt, dass es hier keinerlei soziales Sicherungsnetz gibt, es gibt kein Arbeitslosengeld und keine Weiterbildungsangebote für jene, die ihren Job verloren haben. Das trägt dazu bei, dass die Finanzkrise hier besonders große Wirkung entfaltet."

    Auch Nichtregierungs- und Entwicklungshilfeorganisationen wie Oxfam bekommen die Krise zu spüren. Ihre Auftraggeber und Sponsoren werden zurückhaltender, Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs.

    Viele dieser Organisationen sind in den Ländern Afrikas sehr aktiv. Afrikadev zum Beispiel. Die Organisation betreut verschiedene lokale Frauenprojekte im Senegal. Dort bekommen Frauen zum Beispiel eine Berufsausbildung, um Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Das Geld für diese Projekte kommt von europäischen Kreditgebern. Für die fertigt Afrikadev im Gegenzug Studien über die Projekte an. Mouniny Djiman, Berater bei Afrikadev :

    "Seit der Finanzkrise haben die Geldgeber ihre Mittel sehr zurückgeschraubt. Weil sie uns nicht mehr so finanzieren wie früher, sind alle Projekte derzeit in Frage gestellt. Jedes Jahr haben wir zwei, drei Studien angefertigt - das wurde auch zurückgefahren."

    Sorgen macht man sich auch bei der spanischen "Farrah-Stiftung". Sie kümmert sich im Senegal und in Mauretanien unter anderem um Straßenkinder und um die Wasserversorgung von Dörfern. Die Stiftung wird vom spanischen Staat und von Kommunen finanziert. Mitarbeiter Moctar Erebih:

    "Im Moment merken wir noch nichts von der Krise, denn die laufenden Projekte wurden schon vor der Krise gestartet. Bei unseren neuen Vorschlägen warten wir noch auf die Zustimmung der Geldgeber. Dann werden wir sehen, ob durch die Krise die Mittel gekürzt werden."

    Erebih denkt darüber nach, stärker mit dem Privatsektor zusammenzuarbeiten - um dort Kreditgeber zu finden. Aber auch dort sitzt das Geld nicht mehr so locker.

    Sinkende Auslandsüberweisungen und Staatseinnahmen, rückläufige Investitionen, zurückhaltende Banken - in vielen Ländern Afrikas sind die Wachstumsprognosen mäßig. Eine Faustregel unter Entwicklungspolitikern heißt: Fünf Prozent Wirtschaftswachstum bringen substanzielle Fortschritte bei der Armutsbekämpfung. Was darunter ist, hilft kaum. Für Afrikas Länder erwartet der IWF aber teilweise deutlich niedrigere Raten. Heißt: Es könnten sogar wieder mehr Menschen extrem arm werden. Dominique Strauss-Kahn, Chef des IWF, des Internationalen Währungsfonds.

    "In Afrika gab es in den letzten Jahren einige Erfolge zu verzeichnen. Das Wirtschaftswachstum war deutlich höher als in früheren Zeiten. Aber all das kann von der Krise zerstört werden. Von einer Krise, für die Afrika nicht verantwortlich ist. Es liegt in der Verantwortung der reichen Länder, dass das, was in den vergangenen Jahren hart erarbeitet wurde, erhalten wird."

    Es liege im Interesse der Industrieländer, Afrika zu helfen, so Strauss-Kahn. Schließlich sei der Kontinent einer der wenigen Orte, wo es noch Wirtschaftswachstum gebe - neben China, Indien oder Brasilien. Afrika sei ein großer Markt der Zukunft, den man heute nicht vernachlässigen dürfe.

    Der IWF wird in der Finanzkrise für Afrikas Regierungschefs zur vielleicht wichtigsten Adresse. Denn gerade haben die 20 führenden Industrienationen beschlossen, Hilfsgelder für wankende Volkswirtschaften aufzustocken - und sie von IWF und Weltbank verteilen zu lassen. Besonders der IWF hat in vielen Entwicklungsländern aber keinen guten Ruf. Denn er hat ihnen in der Vergangenheit schmerzhafte - für Regierungen manchmal zu schmerzhafte - Reformen verordnet. Ghana zum Beispiel musste Wasserzähler installieren, was zu Preiserhöhungen bei der Wasserversorgung geführt hat. Und gefordert, Subventionen für Strom zu streichen - was den Strom drastisch verteuert hätte. Solche Maßnahmen mögen kurzfristig hart, langfristig vielleicht richtig sein. Klar ist nur: Politiker mögen sie nicht, denn solche Entscheidungen sind unpopulär. Außerdem haben viele Afrikaner das Vertrauen in den IWF verloren - erst recht in Zeiten der Finanzkrise. Grégoire Akofodji, Industrieminister von Benin:

    "Mit der großen Unterstützung, die die Industrieländer ihrer Wirtschaft zukommen lassen, stellen sich für uns viele ernste Fragen. Die afrikanischen Länder müssen sich neu zusammenschließen. Und die Auflagen der internationalen Fonds noch einmal unter einem anderen Blickwinkel betrachten."

    Im Klartext: Viele Afrikaner sind fassungslos darüber, dass sie ihre Entscheidungen jahrelang minutiös dem IWF darlegen mussten - während die USA den Finanzjongleuren an der Wallstreet tatenlos zusehen konnten. Dass sie als Afrikaner vom IWF jahrelang zur Haushaltsdisziplin angehalten wurden, während Industriestaaten jetzt Billionen in die eigene Wirtschaft pumpen. Der IWF hat ein Glaubwürdigkeitsproblem.

    Dessen Chef Dominique Strauss-Kahn will das ändern - und den IWF zur globalen Finanzaufsichtsbehörde machen. Außerdem verspricht er, dass sein Haus künftig besser auf die Bedürfnisse der Entwicklungsländer eingehen wird - und nicht länger nur auf neoliberale Rezepte setzt. Beobachter sind aber skeptisch, ob sich im IWF selbst viel ändern wird. Klar ist nur: In diesen Zeiten führt für die Entwicklungsländer kein Weg mehr am IWF vorbei. Denn letztlich ist es an ihm, zu entscheiden, ob ein Land kreditwürdig ist oder nicht. Der IWF kann den Weg zu Krediten ebnen - oder ihn verbauen.

    Daher werden sich viele afrikanische Politiker mit lautstarker Kritik am IWF zurückhalten. Um es sich nicht mit den Schwergewichten zu verderben. Jenen, die es sich leisten können, lauter zu sprechen.

    Afrika leidet unter der Finanzkrise. Immer noch sind viele Länder von Weltmarktpreisen abhängig, ihre Wirtschaften sind anfällig gegenüber externen Schocks. Die Wallstreet ist eben doch nicht so weit weg von Afrika. Im Gegenteil: Sie reicht bis dorthin. Bisher allerdings ist sie eine Einbahnstraße.