Am vergangenen Wochenende hat sich ein neuer Bundesverband von Studierendenschaften gegründet, dessen Mitglieder derzeit vor allem Asten sind, die aus dem ''freien zusammenschluss von studentinnenschaften'' fzs ausgeschieden sind. Noch ist der neue Bundesverband eher eine virtuelle Angelegenheit: Er hat zwar eine Homepage im Internet, doch dahinter verbirgt sich noch kein Inhalt. Im November soll es eine erste Mitgliederversammlung geben, wo dann andere Asten die Gründer Kiel, Bremen, Göttingen, Duisburg und Köln verstärken werden, so hofft Lars Kasüschke vom Kölner AStA, Sprecher der Initiative. Der Kölner AStA wird von studentischen Christdemokraten aus dem RCDS geführt, ebenso wie die meisten der anderen vier Gründungsasten. In Kiel und Duisburg sind aber auch Juso-Hochschulgruppen an der Studierendenvertretung und damit am neuen Bundesverband beteiligt.
Seit sieben Jahren gibt es den in Bonn residierenden fzs. Rund 60 von bundesweit 300 Studentenvertretungen sind ihm angeschlossen. Dass es nicht mehr sind, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen ist der fsz bei politisch konservativen Asten wegen seiner Positionen nicht sehr beliebt. Die Sprecherin des fzs, Kerry Sailer, sieht den fzs zwar nicht als einen Richtungsverband, "aber als Verband mit linken Positionen, weil die Mitglieder das vertreten haben wollen." Andere Studentenvertetungen, besonders die von größeren Unis führen organisatorische Gründe an, warum sie dem freien zusammenschluss nie beigetreten sind. Lars Kasüschke vom Kölner Asta dazu: "Unter anderem spielen formale Gründe eine Rolle, warum wir uns nicht im fzs beheimatet sehen. Aus finanziellen Erwägungen und auch wegen der Stimmstaffelung, aber hauptsächlich war es die mangelnde Präsenz und die allgemeinpolitische Ausrichtung dieses Verbandes." Im fzs gilt das konsequent basisdemokratische Prinzip - eine Hochschule hat auch eine Stimme. Formal hat also der AStA der Fachhochschule Neuendettelsau mit 153 Studierenden genau so viel zu sagen wie der Kölner oder Düsseldorfer AStA mit 300 mal mehr Studenten. Der AStA Düsseldorf und in dieser Woche auch die Münsteraner Studierendenvertretung verließen den fzs daher wieder - auf Beschluss des Studentenparlaments und gegen den Willen des AStA übrigens. Der fzs ist jedenfalls in einer handfesten Krise. Die Kritik, dass er sich mehr um Castro und Castor kümmere als um Hochschulrahmengesetz und Dienstrechtsreform wird auch von den Juso-Hochschulgruppen geteilt. Die sind sich zwar einig in der Kritik, verhalten sich aber unterschiedlich in der Praxis. Die einen steigen mit dem RCDS in das neue Boot des BVS, die anderen sehen in der Neugründung eine Totgeburt. Sie sei zwar eine Folge der Krise des fzs, aber nicht deren Lösung, erklärt Daniel Schule aus dem Koordinierungsausschuss der Juso-Hochschulgruppen. Eine Reform des fzs oder ein Neuaufbau stehe an, aber ausdrücklich unter Einschluss des gesamten politischen Spektrums, auch des fzs.
Eine Verbreiterung der Basis, nicht nur in einer Bundesvertretung, sondern an der Basis, hätten die Asten dringend nötig. Denn mittlerweile soll es ihnen nicht nur in Bayern und Baden-Württemberg an den Kragen gehen, sondern auch der niedersächsische Wissenschaftsminister Thomas Oppermann will in seinem Hochschulgesetz die verfasste Studentenschaft nicht mehr verankern.
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Noch ziemlich leer: Die Internetseite des neuen "Bundesverbandes der Studierendenschaften"
Der Austritt der Asten von Düsseldorf und Münster aus dem freien zusammenschluss von studentinnenschaften trifft den fzs nicht nur personell, auch der fzs-Haushalt für das nächste Jahr wird wegen fehlender Mitgliedsbeiträge wohl deutlich schmaler ausfallen.
Anders als an dieser Stelle zunächst fälschlich berichtet, ist der AStA der Uni Bonn keineswegs aus dem fzs ausgetreten, sondern hat sich für einen Verbleib im Dachverband entschieden. Wir bitten unseren Fehler zu entschuldigen.
Seit sieben Jahren gibt es den in Bonn residierenden fzs. Rund 60 von bundesweit 300 Studentenvertretungen sind ihm angeschlossen. Dass es nicht mehr sind, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen ist der fsz bei politisch konservativen Asten wegen seiner Positionen nicht sehr beliebt. Die Sprecherin des fzs, Kerry Sailer, sieht den fzs zwar nicht als einen Richtungsverband, "aber als Verband mit linken Positionen, weil die Mitglieder das vertreten haben wollen." Andere Studentenvertetungen, besonders die von größeren Unis führen organisatorische Gründe an, warum sie dem freien zusammenschluss nie beigetreten sind. Lars Kasüschke vom Kölner Asta dazu: "Unter anderem spielen formale Gründe eine Rolle, warum wir uns nicht im fzs beheimatet sehen. Aus finanziellen Erwägungen und auch wegen der Stimmstaffelung, aber hauptsächlich war es die mangelnde Präsenz und die allgemeinpolitische Ausrichtung dieses Verbandes." Im fzs gilt das konsequent basisdemokratische Prinzip - eine Hochschule hat auch eine Stimme. Formal hat also der AStA der Fachhochschule Neuendettelsau mit 153 Studierenden genau so viel zu sagen wie der Kölner oder Düsseldorfer AStA mit 300 mal mehr Studenten. Der AStA Düsseldorf und in dieser Woche auch die Münsteraner Studierendenvertretung verließen den fzs daher wieder - auf Beschluss des Studentenparlaments und gegen den Willen des AStA übrigens. Der fzs ist jedenfalls in einer handfesten Krise. Die Kritik, dass er sich mehr um Castro und Castor kümmere als um Hochschulrahmengesetz und Dienstrechtsreform wird auch von den Juso-Hochschulgruppen geteilt. Die sind sich zwar einig in der Kritik, verhalten sich aber unterschiedlich in der Praxis. Die einen steigen mit dem RCDS in das neue Boot des BVS, die anderen sehen in der Neugründung eine Totgeburt. Sie sei zwar eine Folge der Krise des fzs, aber nicht deren Lösung, erklärt Daniel Schule aus dem Koordinierungsausschuss der Juso-Hochschulgruppen. Eine Reform des fzs oder ein Neuaufbau stehe an, aber ausdrücklich unter Einschluss des gesamten politischen Spektrums, auch des fzs.
Eine Verbreiterung der Basis, nicht nur in einer Bundesvertretung, sondern an der Basis, hätten die Asten dringend nötig. Denn mittlerweile soll es ihnen nicht nur in Bayern und Baden-Württemberg an den Kragen gehen, sondern auch der niedersächsische Wissenschaftsminister Thomas Oppermann will in seinem Hochschulgesetz die verfasste Studentenschaft nicht mehr verankern.
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Anders als an dieser Stelle zunächst fälschlich berichtet, ist der AStA der Uni Bonn keineswegs aus dem fzs ausgetreten, sondern hat sich für einen Verbleib im Dachverband entschieden. Wir bitten unseren Fehler zu entschuldigen.