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Die Luftunruhe der Atmosphäre
Flackernde Sterne, ruhige Planeten

Am Himmel sind Hunderte oder gar Tausende von Sternen zu sehen - und bis zu fünf Planeten. Sie lassen sich mithilfe von Sternkarten identifizieren, aber auch ihr Aussehen in klarer Nacht verrät ihre Natur.

Von Dirk Lorenzen | 16.12.2015
    Am frühen Morgen zeigen sich ein ruhiger Planet und viele funkelnde Sterne
    Am frühen Morgen zeigen sich ein ruhiger Planet und viele funkelnde Sterne (Stellarium)
    Es gilt die Faustregel: Sterne funkeln, Planeten nicht. Sie lässt sich in den kommenden Nächten wunderbar an Sirius und Jupiter überprüfen.
    Gegen 2 Uhr stehen sie in etwa gleich hoch am Himmel, Sirius im Südwesten, Jupiter im Osten. Beide sind fast gleich hell.
    Sirius funkelt meist sehr markant in verschiedenen Farbtönen. Dies hat allerdings nichts mit dem Stern zu tun. Turbulenzen in der irdischen Lufthülle brechen den Lichtstrahl des Sterns immer wieder anders und führen so zum Funkeln.
    Es fällt bei Sirius besonders auf, weil er so hell ist - und immer recht tief am Himmel steht, wo die Turbulenzen noch intensiver sind als hoch am Firmament.
    Jupiter dagegen leuchtet fast immer in sehr ruhigem Licht. Denn Planeten sind am Himmel keine Punkte, von denen nur ein Strahl zu uns kommt. Sie sind kleine Scheiben, die uns ein ganzes Bündel von Lichtstrahlen schicken - weshalb die Luftunruhe kaum auffällt.
    Natürlich lässt sich Jupiter auch mit jedem anderen Stern vergleichen, etwa mit Regulus und Arktur in seiner Nähe. Das Flackern fällt um so stärker auf, je heller die Sterne sind und je tiefer sie am Himmel stehen.
    Als Planet lassen sich statt Jupiter auch Mars und Venus nehmen. Allerdings gehen die erst gegen 3 beziehungsweise 5 Uhr auf - strahlen dann aber ebenfalls in ganz ruhigem Licht.