Mittwoch, 24. April 2024


Die lyrix-Gewinner im Januar

In den Januar sind wir mit dem fantasievollen Leitmotiv "Tagträume". gestartet. Wir wollten von euch wissen, in welche Parallelwelten ihr am Tage abtaucht.

17.02.2009
    Eure Antworten auf die Frage, wovon ihr tagsüber träumt, waren vielfältig. In euren Gedichten gingen die Träume und Wünsche um Reichtum und Sonnenschein, um eine bessere Welt, um Frieden, um Sehnsucht und Liebe. Ihr habt von surrealen Zauberwelten geschrieben mit rosa Giraffen, sprechenden Pinguinen und von Rittern, die gegen Drachen kämpfen.

    Hier sind die Namen der Januar-Gewinner und -Gewinnerinnen aus dem Inland und dem Ausland, deren Gedicht die Jury am meisten überzeugt und verzaubert hat. Vielen Dank und herzlichen Glückwunsch!

    Das Februar-Leitmotiv lautet übrigens "Wie die Zeit vergeht?" .

    Die lyrix-Gewinner aus dem Inland

    Weiterträumen

    Pendeln zwischen gestern, morgen
    Innehalten, zögern, steh´n
    Frierend um die Zukunft sorgen
    Hoffen, wünschen, Chancen seh´n

    Sprung nach vorn, ein Schritt zurück
    Hüpfspiel ohne Ende
    Wer weist mir den Weg zum Glück?
    Macht in meine Hände!

    Stärken finden, Schwächen decken
    Ziele setzen, triumphier´n
    Stürzen, weinen, Wunden lecken
    Herzen flicken, Seelen schmier´n

    Weiter, weiter, komme schon
    Laufen, rennen, hasten
    Und wo bitte bleibt der Lohn?
    Blind vor allen Lasten

    Endlich mal die Augen schließen
    Träumen, wünschen, weit, weit weg
    Stille, leere Zeit genießen
    Kapitän am eigenen Deck

    Fahren mit dem Luxusdampfer
    Richtung heller Horizont
    Wilder Wein statt Sauerampfer
    Eine Insel, unbewohnt?

    Fliegend neu die Welt entdecken
    Wasser, Meer, Unendlichkeit
    Keine Grenzen, Zäune, Hecken
    Sonne für die Ewigkeit?

    Harte Landung dann zu Hause
    Hier und jetzt und auf die Knie
    Zuversicht nach kurzer Pause:
    Wahre Träume enden nie.


    Ricarda Brieke aus Iserlohn, Walramgymnasium Menden, Jahrgangsstufe 10, Muttersprache Deutsch


    Schön wär´s

    Der Mensch ist gern ein Träumender, bei Nacht und auch am Tag; im Traum besitzt er immer das, was er am liebsten mag.

    Bei Regen will er Sonnenschein, trotz Reichtum dringend Geld, im Traum soll es beschaffen sein, wie´s Leben ihm gefällt.

    Die Arbeit und der Schulbetrieb, sie laden dazu ein, ein jeder gibt sich Träumen hin und fällt auf sie herein.

    Ich träum´ von Kuchen und Gebäck, von Käse und von Wein, und wenn es grad` am besten schmeckt, holt mich der Alltag ein.

    Du träumst vom Lotteriegewinn, von Freiheit und von Glück, doch leider holt das Leben dich bald unverhofft zurück.

    So schafft ein Traum zwar nicht herbei, was man so sehr vermisst, doch nur wer täglich träumen kann ist echter Realist!


    Johannes Denzel aus Vörstetten, Erasmus Gymnasium Denzlingen, Jahrgangsstufe 13, Muttersprache Deutsch


    Sonnentot

    Ein Seidenspiel.
    Wie Zuckerwatte der Himmel,
    himmelblau und süß.
    Die Schmetterlinge zart und lieblich
    bunten Träumen entschlüpft.
    Unerschrocken frohlocken.
    Bäche aus süßem Wein
    blutrot, knietief und warm.
    Rosa Giraffen schlecken mein Gesicht
    bis der goldene Glutball versunken ist.


    Lena Fillies aus Hamm, Marie-Curie-Gymnasium, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache Deutsch


    Karos Sehnsucht

    Du schönster aller Engel,
    reich mir deine Hand.
    Zeige mir den Weg
    ins gelobte, freie Land.

    Wo onyx-schwarze Pferde
    durch weite Täler ziehn.
    Fernab vom Dunst der Städte,
    lass uns von hier fliehn.

    Des Schicksals kalte Grausamkeit
    werden wir verstehen,
    wenn wir uns am Rand der Zeit
    zum ersten Mal als Menschen sehen.

    Mein Herz ist voller Sehnsucht,
    so schwer ist mein Verstand.
    Ja, es gibt noch Wunder,
    im gelobten, freien Land.


    Dino Gooss aus Erkrath, Gymnasium am Neandertal, Jahrgangsstufe 13, Muttersprache Deutsch


    An einem Regentag…

    Ich habe ihn gesehen,
    den Pinguin.
    Er stand vor meiner Tür,
    wo es regnete.

    Er fragte, ob ich einen Schirm hätt´,
    einen roten Schirm.
    Ich hatte keinen roten Schirm.
    Ich hatte Kaffee.

    Hätt´ ich auch Blümchentassen dazu?
    Nein, nur welche mit Punkten.
    Das gefiel ihm wohl nicht.
    Er ging weiter.


    Laura Sophie Luge aus Leipzig, Humboldtschule, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache Deutsch


    Die lyrix-Gewinner aus dem Ausland

    Traum ist wahr

    Ich wollte immer fliegen, über die Welt,
    Und das Atmen von den Vögeln hören.
    Da sind nicht wichtig Ruhm und Geld
    Und niemand kann mich hier ja stören.
    Man kann die süßen Wolken essen,
    Den frischen, kalten Regen trinken,
    Im Winde Lebenssorg` vergessen,
    Gewitterdunkel spielend lenken.
    Ich möcht' den Untergang nah sehen
    Den warmen Hauch der Sonne fühlen,
    Auf Frühlingsregenbogen stehen
    Und mich in warmen Schal still hüllen.
    Ich hielt das früher für unmöglich,
    Doch hatte recht zum Glück ich nicht.
    Du nahmst von mir Lang'weile, tödlich,
    des Alltagslebens... Ich liebe dich!
    Mit dir, mein Lieb`, ist Traum ja wahr.
    Und jeden Tag und jede Stunde
    Flieg` ich mit dir, ich seh` es klar,
    Ich leb` im Traum jede Sekunde.


    Wlada Dubikowa aus Mariupol, Ukraine, Mariupoler städtisches Lyzeum,
    Jahrgang 1993, Muttersprache Russisch

    Ohne Titel

    Ich sterbe nie,
    Ich werde ewig leben,
    Denn habe im Herzen das,
    Was nicht stirbt.

    In meinem Herzen herrscht Liebe.
    Nur ich und meine Seele
    Tragen sie
    Durch Jahrhunderte,
    Durch Zivilisationen
    Und Träume
    Von fernen Galaxien
    In Millionen Lichtjahren.

    In meinem Herzen ist Liebe
    Nur sie wird meine Seele
    Und meine Augen wärmen.
    Auf dem Weg in die Ewigkeit,
    In die Ewigkeit des Lebens,
    In die Ewigkeit der Liebe,
    Die jede Zelle,
    Sogar die kleinste Zelle
    Meines Körpers ergreift.

    Jedes Neuron
    Meines Hirnes
    Ist durch diese Kraft erobert?
    die Kraft der Liebe.

    So werde ich ewig leben,
    Denn ewig lebt
    Der größte Traum
    Meines Lebens?
    Die Liebe!


    Olexander Holovko aus Tscherkassy, Ukraine, Gymnasium, Jahrgang 1992, Muttersprache Ukrainisch


    Ohne Titel

    Wäre ich ein Millionär
    hätte ich einen Chauffeur

    Würde ich einen Hummer fahren
    und Kleider von Versace tragen

    Läge ich am Strand von Ibiza
    hätte ich tolle Partys da

    Blumen und Vögel wären überall
    Rosen, Tulpen, Nachtigall

    Träume wären doch so schön,
    würden sie in Erfüllung gehn.


    Rafaella Michael aus Kalavasos, Zypern, Schule: Likio Agiou Nikolaou, Jahrgang 1992, Muttersprache Griechisch


    Wenn ich träume

    Ich bin ein Spiegel,
    der Wahrheit sagt.
    Ich bin Regen,
    der trockene Wüste zum Leben bringt.
    Ich bin eine Schneeflocke,
    die ohne andere nichts ist.
    Ich bin ein graues Bild,
    das Farben braucht.

    Ich bin ein roter Luftballon,
    der frei über dir schwebt.
    Ich bin ein geheimnisvoller Mond
    und erleuchte deinen Weg.
    Ich bin eine Nachtigall
    und erfreue deine Tage.
    Ich bin eine Träne,
    die von deinem Auge fällt
    und streichle dein Gesicht.


    Veronika Mihálová aus Nová Baòa, Slowakei, František-Švantner-Gymnázium, Jahrgang 1993, Muttersprache Slowakisch


    Ich träume

    Ich träume
    Ich denke nach
    Meine Traumwelt ist gut.
    Ohne Probleme
    wäre unsere besser.
    Es träumt mir
    von Friede und Liebe,
    zwei wertvolle Zustände.
    Aber,
    sind das wirklich nur Träume?
    Könnten sie nicht mehr sein?
    Ich denke nach
    Ich träume


    Felícia Moreira Marques aus Ramada Odivelas, Portugal, Deutsche Schule Lissabon, Jahrgang 1994, Muttersprache Portugiesisch