Als Vorlage diente euch Bertolt Brechts Gedicht "Rudern, Gespräche", in dem ein abendliches Gespräch zwischen zwei Ruderern beschrieben wird. In euren Gedichten habt ihr von sommerlichen Unterhaltungen in der Stadt und in der Natur erzählt. Eure Texte handeln von Gesprächen unter Freunden und Liebenden, aber auch von Gesprächen mit dem Sommer selbst. Dabei geht aus vielen eurer Werke hervor, dass es eher die besondere Stimmung ist, die ein Sommergespräch ausmacht, und gar nicht so sehr der Inhalt.
Im August lautet unser Leitmotiv: Warten auf das was kommt
Vielen Dank für eure Gedichte! Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern!
Hier die Gedichte der Monatsgewinner:
Puls
Dieses Gefühl von Regen auf Asphalt, lauwarm, dampfend,
Wir haben Staub gefressen, Love,
Wir haben Regen getrunken
Wir haben den Beat vom Kopfsteinpflaster geleckt
Als unsere Füße längst blutige Blasen hatten, als
Unsere Schuhe längst den Landwehrkanal hinunter trieben
Und sich zu größeren Helden
Ins Spreeschlammbett gesellten
Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal
Müde gewesen bin, ich weiß nicht,
Wann ich jemals geschlafen habe
Aber im Morgengrauen
Hatte ich Worte und Glasscherben zwischen den Zähnen
Und ich weiß nicht,
Was wir acht Stunden lang gesprochen haben, aber
Kurz vor der Dämmerung
Habe ich dir zugeflüstert, dass alles möglich ist.
(Josefine Berkholz aus Berlin, Deutschland, Romain Rolland Oberschule, Jahrgangsstufe 10, Muttersprache: deutsch)
Dem Sommer gesagt
Der Wind liest mir die Worte von den Lippen
Der Tag löst sich
Und ich bin glücklich
Dass die Wellen des Sees
Nichts an mich herantragen wollen
Der Laut des Steins der
Ins Wasser eintaucht –
Von sinnleerer Schönheit
Wortlos die Redekunst der Natur
Man möchte ihr Worte geben –
Flaschenpost die keinem Menschen gilt
Liebesbriefe ohne Empfänger
Zurück käme nur ein
Frisches Rauschen der Blätter
Und das lautlose Mund-Öffnen
Mund-Schließen der Fische
synchronisiert
Vom aufkeimenden Verkehrslärm der Stadt
(Jonas Kohnen aus Ludwigshafen, Deutschland, Heinrich-Böll-Gymnasium Ludwigshafen, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache: deutsch)
Sommergespräche
Du, ich und das bunte Blümchenkleid
Wir ertränkten unsre Sorgen in einem stahlblauen Sommersee
Und cremten leicht gebräunte Sätze
Mit Samstag-Nachmittag-Sonnenmilch ein
Ich, du und das bunte Blümchenkleid
Wir stopften unsre Urlaubszeit in die roten Rucksäcke
-die mit dem Reißverschluss-
und spannten haltende Gespräche
zwischen unsere Räder, die sich durch den duftenden Sommer
bewegten
Wir beiden und das bunte Blümchenkleid
Vielleicht haben Bäume am Wegesrand
Unsre Worte eingeatmet
Und vielleicht flüstern sie diese jetzt dem Vöglein zu
Das jeden Morgen auf ihrem Ast ein Lied anstimmt
Und vielleicht singt er dann für
Dich, mich und das bunte Blümchenkleid
(Anna Neocleous aus Rietberg, Deutschland, Gymnasium Nepomucenum Rietberg, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache: deutsch und griechisch)
Funkenmeer
Funken sprühen
Fast bis in mein Gesicht
Knacken, Krachen, Knistern
Höre ich das Feuer
In der lauen Sommernacht
Eng umschlungen sitzen wir alleine hier
Du spiegelst dich in jenen hellen Flammen
Leise schweigst du in die Nacht
Gerne würde ich Worte werfen
In die rote Glut
Jedoch wären sie wie Wasser
Sprudelnder Regen
Der das Funkenmeer ertränkt
Deshalb sehe ich nur stumm zu dir
Schatten malen Märchen
In dein Gesicht
Leise schweigst du in die Nacht
(Benita Salomon aus Schriesheim, Deutschland, Kurpfalzgymnasium Schriesheim, Jahrgangsstufe 10, Muttersprache: deutsch)
wondering if
dein kuss schmeckt
nach mangoeis mit
streuseln, wenn wir rio &
paris zusammenflüstern
den sommerschweiß aus
unserer haut kämmen, wie
verlauste affen im savannenmond
ich schäle kippenschachteln & zähle
die simultanen bässe unserer herzen
du schläfst deinen orgasmus aus,
mein arm verschwindet in deinem haselnusshaar
atem auf atem, schlafe auch ich nun ein
zwischen deinen ausgeklappten lidern.
(Viktor Reier aus Bremen, Deutschland, Gymnasium Vegesack, Jahrgangsstufe 13, Muttersprache: deutsch und russisch)
Im August lautet unser Leitmotiv: Warten auf das was kommt
Vielen Dank für eure Gedichte! Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern!
Hier die Gedichte der Monatsgewinner:
Puls
Dieses Gefühl von Regen auf Asphalt, lauwarm, dampfend,
Wir haben Staub gefressen, Love,
Wir haben Regen getrunken
Wir haben den Beat vom Kopfsteinpflaster geleckt
Als unsere Füße längst blutige Blasen hatten, als
Unsere Schuhe längst den Landwehrkanal hinunter trieben
Und sich zu größeren Helden
Ins Spreeschlammbett gesellten
Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal
Müde gewesen bin, ich weiß nicht,
Wann ich jemals geschlafen habe
Aber im Morgengrauen
Hatte ich Worte und Glasscherben zwischen den Zähnen
Und ich weiß nicht,
Was wir acht Stunden lang gesprochen haben, aber
Kurz vor der Dämmerung
Habe ich dir zugeflüstert, dass alles möglich ist.
(Josefine Berkholz aus Berlin, Deutschland, Romain Rolland Oberschule, Jahrgangsstufe 10, Muttersprache: deutsch)
Dem Sommer gesagt
Der Wind liest mir die Worte von den Lippen
Der Tag löst sich
Und ich bin glücklich
Dass die Wellen des Sees
Nichts an mich herantragen wollen
Der Laut des Steins der
Ins Wasser eintaucht –
Von sinnleerer Schönheit
Wortlos die Redekunst der Natur
Man möchte ihr Worte geben –
Flaschenpost die keinem Menschen gilt
Liebesbriefe ohne Empfänger
Zurück käme nur ein
Frisches Rauschen der Blätter
Und das lautlose Mund-Öffnen
Mund-Schließen der Fische
synchronisiert
Vom aufkeimenden Verkehrslärm der Stadt
(Jonas Kohnen aus Ludwigshafen, Deutschland, Heinrich-Böll-Gymnasium Ludwigshafen, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache: deutsch)
Sommergespräche
Du, ich und das bunte Blümchenkleid
Wir ertränkten unsre Sorgen in einem stahlblauen Sommersee
Und cremten leicht gebräunte Sätze
Mit Samstag-Nachmittag-Sonnenmilch ein
Ich, du und das bunte Blümchenkleid
Wir stopften unsre Urlaubszeit in die roten Rucksäcke
-die mit dem Reißverschluss-
und spannten haltende Gespräche
zwischen unsere Räder, die sich durch den duftenden Sommer
bewegten
Wir beiden und das bunte Blümchenkleid
Vielleicht haben Bäume am Wegesrand
Unsre Worte eingeatmet
Und vielleicht flüstern sie diese jetzt dem Vöglein zu
Das jeden Morgen auf ihrem Ast ein Lied anstimmt
Und vielleicht singt er dann für
Dich, mich und das bunte Blümchenkleid
(Anna Neocleous aus Rietberg, Deutschland, Gymnasium Nepomucenum Rietberg, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache: deutsch und griechisch)
Funkenmeer
Funken sprühen
Fast bis in mein Gesicht
Knacken, Krachen, Knistern
Höre ich das Feuer
In der lauen Sommernacht
Eng umschlungen sitzen wir alleine hier
Du spiegelst dich in jenen hellen Flammen
Leise schweigst du in die Nacht
Gerne würde ich Worte werfen
In die rote Glut
Jedoch wären sie wie Wasser
Sprudelnder Regen
Der das Funkenmeer ertränkt
Deshalb sehe ich nur stumm zu dir
Schatten malen Märchen
In dein Gesicht
Leise schweigst du in die Nacht
(Benita Salomon aus Schriesheim, Deutschland, Kurpfalzgymnasium Schriesheim, Jahrgangsstufe 10, Muttersprache: deutsch)
wondering if
dein kuss schmeckt
nach mangoeis mit
streuseln, wenn wir rio &
paris zusammenflüstern
den sommerschweiß aus
unserer haut kämmen, wie
verlauste affen im savannenmond
ich schäle kippenschachteln & zähle
die simultanen bässe unserer herzen
du schläfst deinen orgasmus aus,
mein arm verschwindet in deinem haselnusshaar
atem auf atem, schlafe auch ich nun ein
zwischen deinen ausgeklappten lidern.
(Viktor Reier aus Bremen, Deutschland, Gymnasium Vegesack, Jahrgangsstufe 13, Muttersprache: deutsch und russisch)