"Hermann Josef Abs, Bankier. Fritz Berg, erster Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Friedrich Flick, lange Jahre reichster Mann der Bundesrepublik Deutschland. Josef Neckermann, Versandunternehmer und erfolgreicher Reitsportler. Karl Winnacker, Aufsichtsratsvorsitzender der Farbwerke Hoechst..."
Namen, die jeder kennt. Namen, die für das so genannte Wirtschaftswunder in Deutschland stehen. Namen, über die man trotzdem nicht allzu viel weiß. Nina Grunenberg, ehemalige Redakteurin der ZEIT, hat über diese Macher des Wirtschaftswunders ein Buch geschrieben. Es ist eine Collage verschiedener Biografien geworden, die sich immer wieder berühren - ein echtes Netzwerk eben. Nina Grunenberg schreibt:
"Die Schlüsselfiguren des Wirtschaftswunders sind unbesungene Helden, die in den Geschichtsbüchern der Bundesrepublik keine Rolle spielen. Dabei verdanken ihnen die Deutschen, dass Ludwig Erhards großes Versprechen "Wohlstand für alle" schon zehn Jahre nach dem Krieg für viele in greifbare Nähe rückte."
"Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Wer die "Wundertäter" beschreiben will, kommt um die erste Hälfte ihrer Geschichte nicht herum. Sie hatten schon eine Karriere gemacht, bevor sie sich besinnungslos in den Wiederaufbau stürzten. Die konzeptionelle Vorbereitung des Wirtschaftswunders reicht in die Jahre vor 1945 zurück und gründet in Traditionen, die von der "Stunde null" nicht zerschnitten, sondern höchstens überdeckt wurden."
Vor allem eine Tradition benennt Nina Grunenberg: Die Liebe zum Geld, gepaart mit dem unbedingten Willen, erfolgreich zu sein - unter welchen politischen Rahmenbedingungen auch immer. Diese Einstellung zeichnete die Wirtschafts-Wunder-Täter aus, diese Einstellung machte sie erfolgreich, diese Einstellung hält ihnen das Buch aber auch vor. Ein Beispiel: Hermann Josef Abs, 1901 in Bonn geboren, in den 50er und 60er Jahren Chef der Deutschen Bank. Ein Mann, dem es ganz gewiss nicht an Selbstbewusstsein mangelte: "A wie Abs, B wie Abs, S wie Abs" - so pflegte er sich vorzustellen.
"Ich kann mich nicht eines einzigen Falles erinnern - es gibt wohl auch keine -, wo ich mich selbst um eine bestimmte Position bemüht hätte. Unabhängigkeit ist mein wichtigstes Lebensziel. Und das behalte ich sechs Sekunden über den letzten Atemzug hinaus."
Nach Schule und abgebrochenem Studium hatte Abs zunächst in Bonn bei einem jüdischen Bankhaus eine Lehre absolviert; in den 20er Jahren legte er dann mit zahlreichen Auslandsreisen den Grundstein für seine Karriere.
"Damit verfügte ich über eine Auslandserfahrung in Holland, in England, in Frankreich, in Dänemark, in Nord- und Südamerika, in Übersee, und das war ne Seltenheit. Die Schwierigkeit nach dem ersten Weltkrieg für junge Deutsche, ins Ausland zu kommen, war außergewöhnlich; gelang eigentlich kaum. Wem es gelang, der brachte Erfahrung mit, die zuhause nicht zu gewinnen war."
1929 wird Hermann Josef Abs Prokurist einer Berliner Privatbank, steigt schnell auf und wechselt 1938, gerade 36 Jahre alt, in den Vorstand der Deutschen Bank. Als Leiter der Auslandsabteilung vertritt er die nationalsozialistische Finanzpolitik und übernimmt nach Kriegsbeginn etliche Posten in den von Deutschland besetzten Ländern. Abs hat.
"...die militärischen Eroberungen des "Dritten Reichs" ungeniert dazu genutzt, den Einflussbereich seiner Banken nach Osten und Südosteuropa auszudehnen."
Anfang 1940 sitzt Hermann Josef Abs in Aufsichtsgremien von mehr als 40 Banken und Unternehmen, darunter die Deutsche Reichsbank und die IG Farben. Zwar kommt er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs für drei Monate in Haft. Doch schon 1949 wird er zum Leiter der neu gegründeten Kreditanstalt für Wiederaufbau ernannt. Die vergibt Hilfskredite aus den USA an deutsche Firmen - eine Idee von Abs. 1951 übernimmt er die Leitung der deutschen Delegation bei den Verhandlungen zum Londoner Schuldenabkommen, wo es um die Kreditwürdigkeit Deutschlands und der deutschen Firmen geht. Nach dem erfolgreichen Abschluss 1953 kehrt er bald zur Deutschen Bank zurück. Der SPIEGEL nennt ihn in dieser Zeit den "Erzengel des bundesrepublikanischen Großkapitals". Sein Einfluss ist so groß, dass die Bundesregierung 1965 eine Reform des Aktiengesetzes beschließt, die die Zahl der zulässigen Aufsichtsratsmandate pro Person auf zehn beschränkt. Lex Abs wird das Gesetz intern genannt; für Hermann Josef Abs jedoch gilt eine Sonderregelung: Er darf seine 24 Mandate behalten. Der Einfluss von Abs scheint unbegrenzt zu sein - dank guter Kontakte, wie sie der verstorbene Soziologe Erwin K. Scheuch untersucht hat. In seinem letzten Interview mit dem Deutschlandfunk erklärte er:
"Die Netzwerke, in denen wir leben, haben zwei unterschiedliche Charaktere. Entweder sind es Netzwerke diffuser Freundschaften, oder aber hoch spezialisierte Themen. Letztere heißen in der Literatur weak ties, schwache Netze, die anderen werden als starke Netze bezeichnet. Die starken Netze sind normalerweise Netzwerke zwischen Leuten, die eben dauernd miteinander umgehen, und da kann man sich auf ein einziges Thema natürlich nicht festlegen."
Dauernd miteinander zu tun - das hatten die Männer der deutschen Wirtschaft schon als Manager in der NS-Zeit, als Lagerinsassen nach Kriegsende und dann wieder als neue, alte Bosse in den 50er und 60er Jahren. Sie gingen zusammen zur Jagd, und sie überlegten gemeinsam, wer welchen Posten übernehmen sollte. Erwin K. Scheuch:
"Qualifiziert für einen Vorstandsjob sind eine Reihe von Leuten, und ich wähle denjenigen, mit dem ich in der Vergangenheit auf Berge geklettert bin, oder mit dem ich einmal einen schwierigen Auftrag durchzog - verständlicherweise, weil ich hier sicher sein kann, dass zur sachlichen Leistung auch eine für mich vorhersagbare menschliche Reaktion erfolgen wird."
Netzwerke, Seilschaften, Nepotismus - solche Kontakte überdauern auch große politische Umbrüche, zeigt Nina Grunenberg. So wie bei Friedrich Flick, den sie
"... das Genie der Geräuschlosigkeit ..."
... nennt. Flick, geboren 1883, schaffte es sowohl nach dem Ersten als auch nach dem Zweiten Weltkrieg, zum jeweils reichsten Deutschen aufzusteigen. Zwar wurde er 1947 in Nürnberg wegen der Beteiligung an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu sieben Jahren Haft verurteilt. Doch nachdem er 1950 begnadigt worden war, fing Flick wieder an. Und er hatte, zeigt Nina Grunenberg, dafür eine durchaus ansehnliche Basis, auch wenn zwei Drittel seines früheren Besitzes nunmehr jenseits des Eisernen Vorhangs lagen.
"Das verbliebene westliche Drittel seines Vermögens wurde von Treuhändern verwaltet, die Flick nach eigenem Ermessen auswählen durfte. Er hatte nicht lange überlegen müssen, um dafür noch aus dem Gefängnis heraus die beiden einflussreichsten Bankiers zu benennen, die überhaupt denkbar waren: Hermann Josef Abs und Robert Pferdmenges - angehender Chef der Kreditanstalt für Wiederaufbau der eine, Freund und Berater des kommenden Bundeskanzlers der andere. Eine bessere Wahl hätte er nicht treffen können."
Man kannte sich, man vertraute sich, man half sich. Und so wurde Flick bald der größte Aktionär bei Daimler und hielt Beteiligungen an der Feldmühle, Dynamit Nobel, Krauss-Maffai und Buderus. Als er 1972 starb, hinterließ er einen Konzern mit weit über 300 Einzelfirmen, 300.000 Angestellten und einem Jahresumsatz von knapp zehn Milliarden Euro.
"Ich hatte die Wundertäter im zeitgeschichtlichen Rahmen der 50er und 60er Jahre gesehen. In Wirklichkeit gehörten sie in die 30er und 40er Jahre, und einige von ihnen hatten geistig noch nicht einmal den Ersten Weltkrieg verdaut. Es war eine braune Mannschaft, die ich zum Gruppenportrait versammelte. Nirgendwo war die Kontinuität so ungebrochen wie in der Wirtschaft."
Nina Grunenbergs Fazit über die Männer, die das Wirtschaftswunder möglich gemacht haben, fällt deshalb höchst ambivalent aus.
"Nach dem Krieg brauchten wir unsere "Helden". Andere als sie waren nicht da. Unglücklich sind wir nicht mit ihnen geworden. Was von ihnen in der Erinnerung bleibt? Der Respekt vor einer enormen Aufbauleistung - und das Erschrecken über ihre völlige moralische Unempfindlichkeit."
Und dieses Erschrecken klingt auch dann noch lange nach, wenn man dieses eindrückliche Buch längst zu Ende gelesen hat.
Nina Grunenberg schreibt über "Die Wundertäter. Netzwerker der deutschen Wirtschaft 1942 bis 1966." erschienen beim Münchner Siedler Verlag, der Preis des Buches beträgt 22,95 Euro.
Namen, die jeder kennt. Namen, die für das so genannte Wirtschaftswunder in Deutschland stehen. Namen, über die man trotzdem nicht allzu viel weiß. Nina Grunenberg, ehemalige Redakteurin der ZEIT, hat über diese Macher des Wirtschaftswunders ein Buch geschrieben. Es ist eine Collage verschiedener Biografien geworden, die sich immer wieder berühren - ein echtes Netzwerk eben. Nina Grunenberg schreibt:
"Die Schlüsselfiguren des Wirtschaftswunders sind unbesungene Helden, die in den Geschichtsbüchern der Bundesrepublik keine Rolle spielen. Dabei verdanken ihnen die Deutschen, dass Ludwig Erhards großes Versprechen "Wohlstand für alle" schon zehn Jahre nach dem Krieg für viele in greifbare Nähe rückte."
"Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Wer die "Wundertäter" beschreiben will, kommt um die erste Hälfte ihrer Geschichte nicht herum. Sie hatten schon eine Karriere gemacht, bevor sie sich besinnungslos in den Wiederaufbau stürzten. Die konzeptionelle Vorbereitung des Wirtschaftswunders reicht in die Jahre vor 1945 zurück und gründet in Traditionen, die von der "Stunde null" nicht zerschnitten, sondern höchstens überdeckt wurden."
Vor allem eine Tradition benennt Nina Grunenberg: Die Liebe zum Geld, gepaart mit dem unbedingten Willen, erfolgreich zu sein - unter welchen politischen Rahmenbedingungen auch immer. Diese Einstellung zeichnete die Wirtschafts-Wunder-Täter aus, diese Einstellung machte sie erfolgreich, diese Einstellung hält ihnen das Buch aber auch vor. Ein Beispiel: Hermann Josef Abs, 1901 in Bonn geboren, in den 50er und 60er Jahren Chef der Deutschen Bank. Ein Mann, dem es ganz gewiss nicht an Selbstbewusstsein mangelte: "A wie Abs, B wie Abs, S wie Abs" - so pflegte er sich vorzustellen.
"Ich kann mich nicht eines einzigen Falles erinnern - es gibt wohl auch keine -, wo ich mich selbst um eine bestimmte Position bemüht hätte. Unabhängigkeit ist mein wichtigstes Lebensziel. Und das behalte ich sechs Sekunden über den letzten Atemzug hinaus."
Nach Schule und abgebrochenem Studium hatte Abs zunächst in Bonn bei einem jüdischen Bankhaus eine Lehre absolviert; in den 20er Jahren legte er dann mit zahlreichen Auslandsreisen den Grundstein für seine Karriere.
"Damit verfügte ich über eine Auslandserfahrung in Holland, in England, in Frankreich, in Dänemark, in Nord- und Südamerika, in Übersee, und das war ne Seltenheit. Die Schwierigkeit nach dem ersten Weltkrieg für junge Deutsche, ins Ausland zu kommen, war außergewöhnlich; gelang eigentlich kaum. Wem es gelang, der brachte Erfahrung mit, die zuhause nicht zu gewinnen war."
1929 wird Hermann Josef Abs Prokurist einer Berliner Privatbank, steigt schnell auf und wechselt 1938, gerade 36 Jahre alt, in den Vorstand der Deutschen Bank. Als Leiter der Auslandsabteilung vertritt er die nationalsozialistische Finanzpolitik und übernimmt nach Kriegsbeginn etliche Posten in den von Deutschland besetzten Ländern. Abs hat.
"...die militärischen Eroberungen des "Dritten Reichs" ungeniert dazu genutzt, den Einflussbereich seiner Banken nach Osten und Südosteuropa auszudehnen."
Anfang 1940 sitzt Hermann Josef Abs in Aufsichtsgremien von mehr als 40 Banken und Unternehmen, darunter die Deutsche Reichsbank und die IG Farben. Zwar kommt er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs für drei Monate in Haft. Doch schon 1949 wird er zum Leiter der neu gegründeten Kreditanstalt für Wiederaufbau ernannt. Die vergibt Hilfskredite aus den USA an deutsche Firmen - eine Idee von Abs. 1951 übernimmt er die Leitung der deutschen Delegation bei den Verhandlungen zum Londoner Schuldenabkommen, wo es um die Kreditwürdigkeit Deutschlands und der deutschen Firmen geht. Nach dem erfolgreichen Abschluss 1953 kehrt er bald zur Deutschen Bank zurück. Der SPIEGEL nennt ihn in dieser Zeit den "Erzengel des bundesrepublikanischen Großkapitals". Sein Einfluss ist so groß, dass die Bundesregierung 1965 eine Reform des Aktiengesetzes beschließt, die die Zahl der zulässigen Aufsichtsratsmandate pro Person auf zehn beschränkt. Lex Abs wird das Gesetz intern genannt; für Hermann Josef Abs jedoch gilt eine Sonderregelung: Er darf seine 24 Mandate behalten. Der Einfluss von Abs scheint unbegrenzt zu sein - dank guter Kontakte, wie sie der verstorbene Soziologe Erwin K. Scheuch untersucht hat. In seinem letzten Interview mit dem Deutschlandfunk erklärte er:
"Die Netzwerke, in denen wir leben, haben zwei unterschiedliche Charaktere. Entweder sind es Netzwerke diffuser Freundschaften, oder aber hoch spezialisierte Themen. Letztere heißen in der Literatur weak ties, schwache Netze, die anderen werden als starke Netze bezeichnet. Die starken Netze sind normalerweise Netzwerke zwischen Leuten, die eben dauernd miteinander umgehen, und da kann man sich auf ein einziges Thema natürlich nicht festlegen."
Dauernd miteinander zu tun - das hatten die Männer der deutschen Wirtschaft schon als Manager in der NS-Zeit, als Lagerinsassen nach Kriegsende und dann wieder als neue, alte Bosse in den 50er und 60er Jahren. Sie gingen zusammen zur Jagd, und sie überlegten gemeinsam, wer welchen Posten übernehmen sollte. Erwin K. Scheuch:
"Qualifiziert für einen Vorstandsjob sind eine Reihe von Leuten, und ich wähle denjenigen, mit dem ich in der Vergangenheit auf Berge geklettert bin, oder mit dem ich einmal einen schwierigen Auftrag durchzog - verständlicherweise, weil ich hier sicher sein kann, dass zur sachlichen Leistung auch eine für mich vorhersagbare menschliche Reaktion erfolgen wird."
Netzwerke, Seilschaften, Nepotismus - solche Kontakte überdauern auch große politische Umbrüche, zeigt Nina Grunenberg. So wie bei Friedrich Flick, den sie
"... das Genie der Geräuschlosigkeit ..."
... nennt. Flick, geboren 1883, schaffte es sowohl nach dem Ersten als auch nach dem Zweiten Weltkrieg, zum jeweils reichsten Deutschen aufzusteigen. Zwar wurde er 1947 in Nürnberg wegen der Beteiligung an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu sieben Jahren Haft verurteilt. Doch nachdem er 1950 begnadigt worden war, fing Flick wieder an. Und er hatte, zeigt Nina Grunenberg, dafür eine durchaus ansehnliche Basis, auch wenn zwei Drittel seines früheren Besitzes nunmehr jenseits des Eisernen Vorhangs lagen.
"Das verbliebene westliche Drittel seines Vermögens wurde von Treuhändern verwaltet, die Flick nach eigenem Ermessen auswählen durfte. Er hatte nicht lange überlegen müssen, um dafür noch aus dem Gefängnis heraus die beiden einflussreichsten Bankiers zu benennen, die überhaupt denkbar waren: Hermann Josef Abs und Robert Pferdmenges - angehender Chef der Kreditanstalt für Wiederaufbau der eine, Freund und Berater des kommenden Bundeskanzlers der andere. Eine bessere Wahl hätte er nicht treffen können."
Man kannte sich, man vertraute sich, man half sich. Und so wurde Flick bald der größte Aktionär bei Daimler und hielt Beteiligungen an der Feldmühle, Dynamit Nobel, Krauss-Maffai und Buderus. Als er 1972 starb, hinterließ er einen Konzern mit weit über 300 Einzelfirmen, 300.000 Angestellten und einem Jahresumsatz von knapp zehn Milliarden Euro.
"Ich hatte die Wundertäter im zeitgeschichtlichen Rahmen der 50er und 60er Jahre gesehen. In Wirklichkeit gehörten sie in die 30er und 40er Jahre, und einige von ihnen hatten geistig noch nicht einmal den Ersten Weltkrieg verdaut. Es war eine braune Mannschaft, die ich zum Gruppenportrait versammelte. Nirgendwo war die Kontinuität so ungebrochen wie in der Wirtschaft."
Nina Grunenbergs Fazit über die Männer, die das Wirtschaftswunder möglich gemacht haben, fällt deshalb höchst ambivalent aus.
"Nach dem Krieg brauchten wir unsere "Helden". Andere als sie waren nicht da. Unglücklich sind wir nicht mit ihnen geworden. Was von ihnen in der Erinnerung bleibt? Der Respekt vor einer enormen Aufbauleistung - und das Erschrecken über ihre völlige moralische Unempfindlichkeit."
Und dieses Erschrecken klingt auch dann noch lange nach, wenn man dieses eindrückliche Buch längst zu Ende gelesen hat.
Nina Grunenberg schreibt über "Die Wundertäter. Netzwerker der deutschen Wirtschaft 1942 bis 1966." erschienen beim Münchner Siedler Verlag, der Preis des Buches beträgt 22,95 Euro.