Für die älteren gelernten DDR-Bürger und natürlich vor allem für die Dresdner hat der Name Deutsche Werkstätten Hellerau bis heute einen exquisiten Klang.
"Wunderschöne Möbel, also ich bin ja aus der DDR und wir hatten schon zu DDR-Zeiten da für DDR-Verhältnisse sehr schöne Möbel dort. "
"Also früher war es vor allen Dingen eine Möbelproduktion, die eigentlich ja weggefallen ist, Möbelproduktion spielt heute in den Deutschen Werkstätten Hellerau keine Rolle mehr, aber sie haben ein neues Segment gefunden, wo sie alte Traditionen fortleben lassen."
"Qualität! Qualitätsmöbel, Qualitätsarbeit."
Das Unternehmen hat bewegte Zeiten hinter sich. Gegründet 1888 aus einer kleinen innovativen Möbeltischlerei, setzte die Firma des visionären Gründers und gelernten Tischlers Karl Schmidt von Anfang an auf neue Ideen. Die Spanplatte wurde hier erfunden, zudem entstanden die ersten in Deutschland maschinell hergestellten Einrichtungsgegenstände zu erschwinglichen Preisen.
Doch Schmidt wollte mehr, er beauftragte um 1910 namhafte, avantgardistische Architekten seiner Zeit mit dem Bau einer luftigen und hellen Arbeitersiedlung für 2500 Menschen rund um sein Werksgelände in Hellerau, im Norden von Dresden:
"Er ist halt nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer gewesen, der durchaus revolutionäre Entwicklungen eingeleitet hat, aber er hat darüber hinaus als reformbewusster Unternehmer Dinge getan, die man sich heute in der Wirtschaft gar nicht mehr vorstellen kann."
Heute führt Fritz Straub, der ursprünglich aus Köln stammt, als einer von zwei Partnern die Geschäfte in den Deutschen Werkstätten Hellerau. Auch Fritz Straub ist ein Pionier. Der Kölner Marketingexperte stammt eigentlich aus der Pharmaindustrie. Nach der Wende zog es ihn gemeinsam mit drei Freunden an die Elbe nach Dresden. Dort erfuhren sie über die Treuhand von der zum Verkauf stehenden, seit Kriegsende volkseigenen Möbel-Traditionsfabrik. Es war ein Tag im Mai, als Fritz Straub erstmalig im Hof des traditionsreichen Werksgelände, der so genannten Schraubzwinge stand:
"Dieser Hof hat mich hierher gebracht, das war der Anlass warum ich mich in diese Sache verliebt habe, strahlend blauer Himmel, Kastanien blühten, der wilde Wein rankte sich an dem alten Gemäuer herum, da war der Hauch der Geschichte zu spüren, und da hat man sich in die Sache verliebt."
Was dann kam, war kein Zuckerschlecken. Die Gebäude waren seit ihrer Erbauung nicht mehr saniert worden, von den bis zur Wende 1000 Beschäftigten waren noch 300 übrig, und diese hatten den nächsten Sozialplan schon nahezu in der Hand. Für die neuen Eigentümer war der Auftakt ein Himmelfahrtskommando, vor allem auch deshalb, weil man beschloss, mangels Marktschancen die Möbelfertigung einzustellen und sich auf qualitativ hochwertigen Innenausbau zu spezialisieren:
"Einmal sind wir in einen sehr besetzten Markt hineingegangen, wir waren eine vielleicht gehobene Tischlerfirma, die sich auf einmal anmaßte in den hochwertigen Innenausbau, der in Deutschland hart umkämpft ist, in dem es auch viele gute Konkurrenten gibt, auch dort Fuß zu fassen, Und hat keiner den Weg dann geebnet, hat gesagt, bitte die Werkstätten, endlich sind sie wieder da jetzt Platz für die.
Wir waren alle nicht darauf vorbereitet, diesen Konkurrenzkampf aufzunehmen, die Mitarbeiter die hier gearbeitet haben, kamen aus einer Planwirtschaft, und der Sprung in eine Wettbewerbswirtschaft, den haben nur wenige hier im Osten geschafft."
Heute, im 16. Jahr nach diesem Neubeginn und schwierigen Zeiten zwischendrin, arbeiten im Unternehmen 110 Beschäftigte in einem neuen Produktionsgebäude vis-a-vis der alten Schraubzwinge. Der Umsatz ist von damals 1,5 Millionen D-Mark auf 17 Millionen Euro angestiegen. Das Erfolgsrezept?
"Wir setzen die Träume von Architekten um","
sagt Ulrich Künhold, der zweite Geschäftsführer im Unternehmen. Zum Erfolg führte die Rezeptur des Firmengründers: Tradition und Innovation, Qualität und vor allem höchste Präzision in der Verarbeitung der verschiedenen, manchmal exotischen Materialien. Im Bereich der Lackierung sind die Werkstätten in Hellerau führend, wie Geschäftsführer Künhold betont:
""Wir sind jetzt in der Oberflächentechnik in der Nähe der Reinraumtechnik. Wir sind jetzt auch in der Lage, in Zukunft, alle Lackarten, die momentan technologisch für Holz geeignet sind, auch zu verarbeiten, so dass wir technologisch uns auch dort an der Spitze der Unternehmen bewegen können."
Produziert werden hochwertige Unikate, Innenausstattungen für luxuriöse Vorstandsetagen großer Konzerne etwa oder für den sächsischen Landtag, Portale, wie eines für die Dresdner Frauenkirche. Alles wird maßgeschneidert. Fritz Straub zum aktuellen Schwerpunkt:
"Das größte Marktsegment ist für uns der Luxussegelyacht-Ausbau, also Privatyachten, die bei etwa 70 Metern anfangen und mittlerweile bis 160 Meter gebaut werden. Und das ist das Äußerste, was man sich als Innen-Ausbauer vorstellen kann an Leistung, die zu bringen sind."
Neue betuchte Kundschaft kommt aus Russland. In Moskau statten die Deutschen Werkstätten Hellerau derzeit gleich mehrere private Villen aus.
"Wunderschöne Möbel, also ich bin ja aus der DDR und wir hatten schon zu DDR-Zeiten da für DDR-Verhältnisse sehr schöne Möbel dort. "
"Also früher war es vor allen Dingen eine Möbelproduktion, die eigentlich ja weggefallen ist, Möbelproduktion spielt heute in den Deutschen Werkstätten Hellerau keine Rolle mehr, aber sie haben ein neues Segment gefunden, wo sie alte Traditionen fortleben lassen."
"Qualität! Qualitätsmöbel, Qualitätsarbeit."
Das Unternehmen hat bewegte Zeiten hinter sich. Gegründet 1888 aus einer kleinen innovativen Möbeltischlerei, setzte die Firma des visionären Gründers und gelernten Tischlers Karl Schmidt von Anfang an auf neue Ideen. Die Spanplatte wurde hier erfunden, zudem entstanden die ersten in Deutschland maschinell hergestellten Einrichtungsgegenstände zu erschwinglichen Preisen.
Doch Schmidt wollte mehr, er beauftragte um 1910 namhafte, avantgardistische Architekten seiner Zeit mit dem Bau einer luftigen und hellen Arbeitersiedlung für 2500 Menschen rund um sein Werksgelände in Hellerau, im Norden von Dresden:
"Er ist halt nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer gewesen, der durchaus revolutionäre Entwicklungen eingeleitet hat, aber er hat darüber hinaus als reformbewusster Unternehmer Dinge getan, die man sich heute in der Wirtschaft gar nicht mehr vorstellen kann."
Heute führt Fritz Straub, der ursprünglich aus Köln stammt, als einer von zwei Partnern die Geschäfte in den Deutschen Werkstätten Hellerau. Auch Fritz Straub ist ein Pionier. Der Kölner Marketingexperte stammt eigentlich aus der Pharmaindustrie. Nach der Wende zog es ihn gemeinsam mit drei Freunden an die Elbe nach Dresden. Dort erfuhren sie über die Treuhand von der zum Verkauf stehenden, seit Kriegsende volkseigenen Möbel-Traditionsfabrik. Es war ein Tag im Mai, als Fritz Straub erstmalig im Hof des traditionsreichen Werksgelände, der so genannten Schraubzwinge stand:
"Dieser Hof hat mich hierher gebracht, das war der Anlass warum ich mich in diese Sache verliebt habe, strahlend blauer Himmel, Kastanien blühten, der wilde Wein rankte sich an dem alten Gemäuer herum, da war der Hauch der Geschichte zu spüren, und da hat man sich in die Sache verliebt."
Was dann kam, war kein Zuckerschlecken. Die Gebäude waren seit ihrer Erbauung nicht mehr saniert worden, von den bis zur Wende 1000 Beschäftigten waren noch 300 übrig, und diese hatten den nächsten Sozialplan schon nahezu in der Hand. Für die neuen Eigentümer war der Auftakt ein Himmelfahrtskommando, vor allem auch deshalb, weil man beschloss, mangels Marktschancen die Möbelfertigung einzustellen und sich auf qualitativ hochwertigen Innenausbau zu spezialisieren:
"Einmal sind wir in einen sehr besetzten Markt hineingegangen, wir waren eine vielleicht gehobene Tischlerfirma, die sich auf einmal anmaßte in den hochwertigen Innenausbau, der in Deutschland hart umkämpft ist, in dem es auch viele gute Konkurrenten gibt, auch dort Fuß zu fassen, Und hat keiner den Weg dann geebnet, hat gesagt, bitte die Werkstätten, endlich sind sie wieder da jetzt Platz für die.
Wir waren alle nicht darauf vorbereitet, diesen Konkurrenzkampf aufzunehmen, die Mitarbeiter die hier gearbeitet haben, kamen aus einer Planwirtschaft, und der Sprung in eine Wettbewerbswirtschaft, den haben nur wenige hier im Osten geschafft."
Heute, im 16. Jahr nach diesem Neubeginn und schwierigen Zeiten zwischendrin, arbeiten im Unternehmen 110 Beschäftigte in einem neuen Produktionsgebäude vis-a-vis der alten Schraubzwinge. Der Umsatz ist von damals 1,5 Millionen D-Mark auf 17 Millionen Euro angestiegen. Das Erfolgsrezept?
"Wir setzen die Träume von Architekten um","
sagt Ulrich Künhold, der zweite Geschäftsführer im Unternehmen. Zum Erfolg führte die Rezeptur des Firmengründers: Tradition und Innovation, Qualität und vor allem höchste Präzision in der Verarbeitung der verschiedenen, manchmal exotischen Materialien. Im Bereich der Lackierung sind die Werkstätten in Hellerau führend, wie Geschäftsführer Künhold betont:
""Wir sind jetzt in der Oberflächentechnik in der Nähe der Reinraumtechnik. Wir sind jetzt auch in der Lage, in Zukunft, alle Lackarten, die momentan technologisch für Holz geeignet sind, auch zu verarbeiten, so dass wir technologisch uns auch dort an der Spitze der Unternehmen bewegen können."
Produziert werden hochwertige Unikate, Innenausstattungen für luxuriöse Vorstandsetagen großer Konzerne etwa oder für den sächsischen Landtag, Portale, wie eines für die Dresdner Frauenkirche. Alles wird maßgeschneidert. Fritz Straub zum aktuellen Schwerpunkt:
"Das größte Marktsegment ist für uns der Luxussegelyacht-Ausbau, also Privatyachten, die bei etwa 70 Metern anfangen und mittlerweile bis 160 Meter gebaut werden. Und das ist das Äußerste, was man sich als Innen-Ausbauer vorstellen kann an Leistung, die zu bringen sind."
Neue betuchte Kundschaft kommt aus Russland. In Moskau statten die Deutschen Werkstätten Hellerau derzeit gleich mehrere private Villen aus.