Besonders weil das nicht eingetreten ist, was entsprechend prognostiziert wurde, dass wir es mit stark wachsenden oder relativ stark wachsenden Märkten zu tun haben.
Bernd Voß von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, AbL, ist selber Milchbauer, und in seiner Funktion als Berichterstatter für Milchpolitik bei der europäischen Kommission kennt er die Pläne aus Brüssel gut. Nicht nur die Erhöhung der Quote macht den Bauern Sorge. Auch die Interventionspreise, also die Preisschwelle, ab der die EU als Käufer für Produktionsüberschüsse auftritt, sollen in Zukunft um 1,5 Prozent gesenkt werden. Das bedeutet aber, dass auch die Marktpreise weiter sinken werden. Kostendeckende Milchwirtschaft sei dann nicht mehr möglich. Diese Preissenkung soll zwar mit Ausgleichszahlungen in Höhe von 50 Prozent der Verluste aufgefangen werden. Bei Rindfleisch oder Getreide liegen diese Ausgleichszahlungen aber erheblich höher, 90 Prozent werden hier gezahlt und das verbittert die Milchbauern:
Milch hat bisher noch keine Ausgleichszahlung bekommen, ist aber immer beschissen worden letztlich und soll jetzt wieder unverhältnismäßig wenig bekommen.
Dazu kommen noch andere Rahmenbedingungen in der Agrarpolitik, die für Milchbauern mit Weidehaltung den Wettbewerb verzerren. Gegenüber den Kollegen, die ihre Turbokühe im Stall mit Kraftfutter wie Mais und Getreide auf Jahresleistungen von 20.000 Liter Milch pro Jahr bringen, haben Grünlandbauern keine Chance. Das liegt auch an der unterschiedlichen Subventionierung der Futtersorten. Mais und Getreide werden von der EU mit Prämien bezuschusst - Weideland nicht. Deshalb begrüßt Bernd Voß einen Vorschlag der EU-Kommission:
...dass Länder Prämien nivellieren können, indem sie die Prämien einer Region zusammenfassen und auf die landwirtschaftliche Fläche verteilen. Das ist ein sehr sinnvoller Weg, um endlich die Wettbewerbsverzerrung für’s Grünland rauszubekommen.
Und das wünschen sich nicht nur die Bauern. Hubert Weiger, der agrarpolitische Sprecher des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND, beklagt die derzeitige Entwicklung auch aus Sicht des Naturschutzes. Allein in den letzten 25 Jahren ist durch die Vorteile der Stallmast der Anteil an Grünlandflächen stark zurück gegangen. Über 20 Prozent der Weiden sind in Ackerfläche umgewandelt worden:
Mit dem Ergebnis des verstärkten Bodenabtrages, der verringerten Wasserrückhaltung in der Landschaft, alles Effekte, die letztlich auch mitverantwortlich sind für die anwachsenden Hochwasserspitzen in unserem Lande und die wachsende Hochwassergefährdung.
Aber auch als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sind Weiden besonders wertvoll. Gerade weniger lukrative Standorte, die keinen Ackerbau zulassen, sind als Biotope wichtig. Solche Wiesen würden aber mit der jetzt geplanten Milchpolitik über kurz oder lang völlig verschwinden:
Es droht, dass wir unsere Grünlandregionen in den Mittelgebirgen auf extensiven Standorten, im Alpenraum an hängigen Lagen auch auf nassen Standorten verlieren und das bedeutet den größten Artenverlust, den wir haben.
Denn über 2000 Pflanzenarten sind auf solche Standorte angewiesen; das ist mehr als die Hälfte aller Arten in Deutschland. Deshalb fordert das AgrarBündnis, dass Grünlandbauern nicht nur über den Milchpreis ihr Einkommen erzielen, sondern dass sie honoriert werden für den Erhalt und die Pflege solcher wenig ertragreichen Flächen. Auch der Tierwelt wäre damit geholfen:
Es kommt ja nicht von ungefähr, dass gerade unsere ganzen Wiesenvogelarten alle extrem vom Aussterben bedroht sind und trotz vieler Artenhilfsprogramme es nicht gelungen ist in Deutschland, den flächendeckenden Rückgang zu stoppen.
Es gibt also eine ganze Reihe von Problemen für Milchbauern. Mit Prämien für die Grünlandhaltung alleine könnten die nicht gelöst werden, meint Hubert Weiger:
Soviel Geld können wir im Bund und in den Ländern gar nicht aufbringen, um diesen Erzeugerpreisrückgang auszugleichen, der dazu führt, dass der Liter Milch für den Bauern weniger bringt, als der Liter Mineralwasser uns als Verbraucher kostet und das sind absurde Relationen.
Bernd Voß von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, AbL, ist selber Milchbauer, und in seiner Funktion als Berichterstatter für Milchpolitik bei der europäischen Kommission kennt er die Pläne aus Brüssel gut. Nicht nur die Erhöhung der Quote macht den Bauern Sorge. Auch die Interventionspreise, also die Preisschwelle, ab der die EU als Käufer für Produktionsüberschüsse auftritt, sollen in Zukunft um 1,5 Prozent gesenkt werden. Das bedeutet aber, dass auch die Marktpreise weiter sinken werden. Kostendeckende Milchwirtschaft sei dann nicht mehr möglich. Diese Preissenkung soll zwar mit Ausgleichszahlungen in Höhe von 50 Prozent der Verluste aufgefangen werden. Bei Rindfleisch oder Getreide liegen diese Ausgleichszahlungen aber erheblich höher, 90 Prozent werden hier gezahlt und das verbittert die Milchbauern:
Milch hat bisher noch keine Ausgleichszahlung bekommen, ist aber immer beschissen worden letztlich und soll jetzt wieder unverhältnismäßig wenig bekommen.
Dazu kommen noch andere Rahmenbedingungen in der Agrarpolitik, die für Milchbauern mit Weidehaltung den Wettbewerb verzerren. Gegenüber den Kollegen, die ihre Turbokühe im Stall mit Kraftfutter wie Mais und Getreide auf Jahresleistungen von 20.000 Liter Milch pro Jahr bringen, haben Grünlandbauern keine Chance. Das liegt auch an der unterschiedlichen Subventionierung der Futtersorten. Mais und Getreide werden von der EU mit Prämien bezuschusst - Weideland nicht. Deshalb begrüßt Bernd Voß einen Vorschlag der EU-Kommission:
...dass Länder Prämien nivellieren können, indem sie die Prämien einer Region zusammenfassen und auf die landwirtschaftliche Fläche verteilen. Das ist ein sehr sinnvoller Weg, um endlich die Wettbewerbsverzerrung für’s Grünland rauszubekommen.
Und das wünschen sich nicht nur die Bauern. Hubert Weiger, der agrarpolitische Sprecher des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, BUND, beklagt die derzeitige Entwicklung auch aus Sicht des Naturschutzes. Allein in den letzten 25 Jahren ist durch die Vorteile der Stallmast der Anteil an Grünlandflächen stark zurück gegangen. Über 20 Prozent der Weiden sind in Ackerfläche umgewandelt worden:
Mit dem Ergebnis des verstärkten Bodenabtrages, der verringerten Wasserrückhaltung in der Landschaft, alles Effekte, die letztlich auch mitverantwortlich sind für die anwachsenden Hochwasserspitzen in unserem Lande und die wachsende Hochwassergefährdung.
Aber auch als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sind Weiden besonders wertvoll. Gerade weniger lukrative Standorte, die keinen Ackerbau zulassen, sind als Biotope wichtig. Solche Wiesen würden aber mit der jetzt geplanten Milchpolitik über kurz oder lang völlig verschwinden:
Es droht, dass wir unsere Grünlandregionen in den Mittelgebirgen auf extensiven Standorten, im Alpenraum an hängigen Lagen auch auf nassen Standorten verlieren und das bedeutet den größten Artenverlust, den wir haben.
Denn über 2000 Pflanzenarten sind auf solche Standorte angewiesen; das ist mehr als die Hälfte aller Arten in Deutschland. Deshalb fordert das AgrarBündnis, dass Grünlandbauern nicht nur über den Milchpreis ihr Einkommen erzielen, sondern dass sie honoriert werden für den Erhalt und die Pflege solcher wenig ertragreichen Flächen. Auch der Tierwelt wäre damit geholfen:
Es kommt ja nicht von ungefähr, dass gerade unsere ganzen Wiesenvogelarten alle extrem vom Aussterben bedroht sind und trotz vieler Artenhilfsprogramme es nicht gelungen ist in Deutschland, den flächendeckenden Rückgang zu stoppen.
Es gibt also eine ganze Reihe von Problemen für Milchbauern. Mit Prämien für die Grünlandhaltung alleine könnten die nicht gelöst werden, meint Hubert Weiger:
Soviel Geld können wir im Bund und in den Ländern gar nicht aufbringen, um diesen Erzeugerpreisrückgang auszugleichen, der dazu führt, dass der Liter Milch für den Bauern weniger bringt, als der Liter Mineralwasser uns als Verbraucher kostet und das sind absurde Relationen.