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Die Milchstraße

Nach Einbruch der Dunkelheit spannt sich ein breites matt schimmerndes Lichtband von Nordwesten nach Südosten einmal quer über den Himmel. Um das schwache Leuchten der Milchstraße in den Sternbildern Schwan, CassiopeiaKassiopeia, Perseus, Fuhrmann, Zwillinge und Großer Hund zu erkennen, müssen Sie an einem sehr dunklen Ort sein, fernab heller künstlicher Lichter.

Von Dirk Lorenzen |
    Auch wenn die Milchstraße recht blass aussieht, so leuchten dort tatsächlich Millionen von Sternen. Doch diese Sterne sind so weit weg, dass ihr Leuchten zum milchigen Band verschwimmt.

    Denn beim Blick auf die Milchstraße guckt man genau in die Ebene unserer Heimatgalaxie. Die Sonne ist einer von Hunderten Milliarden Sternen unserer Galaxis. Diese Sterne sind in einer riesigen Scheibe angeordnet, wie in einer dicken Pizza.

    Blicken wir in die Ebene der Pizza, so sehen wir die vielen Sterne – verschwommen zu einem diffusen Leuchten. Fällt dagegen der Blick senkrecht aus der Pizzascheibe heraus, sehen wir nur wenige Sterne vor dem schwarzen Hintergrund des Weltalls.

    Nach einer antiken Sage hatte Zeus seinen unehelichen Sohn Herakles heimlich an die Brust seiner schlafenden Gemahlin Hera gelegt. Doch Hera erwachte und stieß den Jungen von sich. Dabei schoss ein Strahl Milch über den Himmel – was heute noch zu sehen ist.

    Für einige afrikanische Völker ist die Milchstraße dagegen das Rückgrat der Nacht. Dass das Rückgrat der Nacht nicht aus Milch, sondern aus unzähligen Sternen besteht, hat Galileo Galilei entdeckt, als er vor 400 Jahren zum ersten Mal ein Teleskop an den Himmel gerichtet hat.

    Die Milchstraße im Universum

    Extrasolare Planeten in der Milchstraße