"Wie ich vorher schon ausführte, verarbeiten wir ausschließlich Getreide zu Ethanol in dieser Anlage."
Polnische Landwirte und Agrarberater zu Besuch bei der Firma Nordbrandenburger Bioenergie in Schwedt. Auch die Landwirte jenseits der Oder haben ein Interesse daran, ihren Roggen an den Bioethanolproduzenten zu verkaufen. Der Bedarf ist groß, das zur Verbio AG gehörende Schwedter Unternehmen wird im nächsten Jahr voraussichtlich 600.000 Tonnen Getreide zu 200.000 Tonnen Biosprit verarbeiten. Geschäftsführer Klaus-Dieter Bettien:
"Wir sind frohen Mutes, das auch im Zuge der Veränderung der Gesetzgebung in Bezug auf die Beimischungspflicht im Januar 2007, der Ethanolmarkt, der bislang ja nur stockend lief, anders als der Biodieselmarkt, dann zum Laufen kommt. "
Ab dem 1.1.2007 muss dem Mineraldiesel fünf Prozent Biodiesel beigemischt werden, dem Benzin zwei Prozent Bioethanol. Dieser Anteil steigert sich bis 2010 auf fünf Prozent. Biodiesel ist genug auf dem Markt, bei Bioethanol könnte es knapp werden. Die Verbio AG hat deshalb weitere Investitionen angekündigt, im Rostocker Seehafen entsteht für 100 Millionen Euro eine weitere Biosprit-Fabrik.
"Der Markt ist noch nicht über die Bioethanolproduzenten in Deutschland abgedeckt. Es wird ein weiteres Wachstum auch aufgrund der Beimischungspflicht erfolgen. "
Der Standort in Schwedt ist bewusst gewählt - gleich nebenan befindet sich eine Raffinerie. Die PCK GmbH - das frühere Petrochemische Kombinat Schwedt - beliefert die Biospritfabrik mit Dampf, Wasser und Elektrizität, im Gegenzug liefert die Brennerei ihr Ethanol an die Raffinerie. Klaus-Dieter Bettien.
"Wir haben den enormen Vorteil, dass wir über eine Pipeline zu PCK liefern können und somit auch einen Kostenvorteil haben, den wir auch versuchen auszuspielen, aber es ist keine Abnahmegarantie da."
Die Raffinerie - ein gemeinsames Unternehmen der Mineralölkonzerne BP, Shell, Agip und Total - hat in den letzten Jahren mehr als 35 Millionen Euro in Anlagen für die Verarbeitung von Biokraftstoffen investiert. Bioethanol wird bereits jetzt zu einem Klopffestiger für Benzin verarbeitet. Geschäftsführer Klaus Niemann:
"Es entsteht etwas, was wir als einen Oktanbooster bezeichnen, also eine Substanz, die die Oktanzahl und damit die Wertigkeit des Fahrbenzins erhöht."
Die Mineralölindustrie hat sich lange gegen die Beimischungspflicht für Biokraftstoffe gewehrt. Leider hat sich die Bauernlobby durchgesetzt, sagt Raffinerie-Geschäftsführer Niemann:
"Die Landwirtschaft ist sehr gut politisch aufgestellt, sehr stark politisch aufgestellt, in allen Parteien. "
Trotz der Widerstände - die Raffinerie in Schwedt hat sich technisch und logistisch gut vorbereitet auf die Beimischungspflicht ab 1.1.2007. Das Unternehmen kann mehr als die gesetzlich vorgeschriebene Mindestquote zumischen und hat dadurch einen Standortvorteil.
"Es wird ja so sein, dass eine Übererfüllung in einer Raffinerie gegen eine Untererfüllung in einer anderen Raffinerie verrechnet werden kann. Insofern haben wir davon einen Vorteil, es ist immer gut, wenn man selber helfen kann und einem nicht geholfen werden muss. "
Die Verbraucher werden allerdings das Nachsehen haben, die Preise von Benzin und Diesel werden im nächsten Jahr ansteigen. Gründe dafür sind die erhöhte Mehrwertsteuer und die Beimischungspflicht für Biokraftstoffe.
Polnische Landwirte und Agrarberater zu Besuch bei der Firma Nordbrandenburger Bioenergie in Schwedt. Auch die Landwirte jenseits der Oder haben ein Interesse daran, ihren Roggen an den Bioethanolproduzenten zu verkaufen. Der Bedarf ist groß, das zur Verbio AG gehörende Schwedter Unternehmen wird im nächsten Jahr voraussichtlich 600.000 Tonnen Getreide zu 200.000 Tonnen Biosprit verarbeiten. Geschäftsführer Klaus-Dieter Bettien:
"Wir sind frohen Mutes, das auch im Zuge der Veränderung der Gesetzgebung in Bezug auf die Beimischungspflicht im Januar 2007, der Ethanolmarkt, der bislang ja nur stockend lief, anders als der Biodieselmarkt, dann zum Laufen kommt. "
Ab dem 1.1.2007 muss dem Mineraldiesel fünf Prozent Biodiesel beigemischt werden, dem Benzin zwei Prozent Bioethanol. Dieser Anteil steigert sich bis 2010 auf fünf Prozent. Biodiesel ist genug auf dem Markt, bei Bioethanol könnte es knapp werden. Die Verbio AG hat deshalb weitere Investitionen angekündigt, im Rostocker Seehafen entsteht für 100 Millionen Euro eine weitere Biosprit-Fabrik.
"Der Markt ist noch nicht über die Bioethanolproduzenten in Deutschland abgedeckt. Es wird ein weiteres Wachstum auch aufgrund der Beimischungspflicht erfolgen. "
Der Standort in Schwedt ist bewusst gewählt - gleich nebenan befindet sich eine Raffinerie. Die PCK GmbH - das frühere Petrochemische Kombinat Schwedt - beliefert die Biospritfabrik mit Dampf, Wasser und Elektrizität, im Gegenzug liefert die Brennerei ihr Ethanol an die Raffinerie. Klaus-Dieter Bettien.
"Wir haben den enormen Vorteil, dass wir über eine Pipeline zu PCK liefern können und somit auch einen Kostenvorteil haben, den wir auch versuchen auszuspielen, aber es ist keine Abnahmegarantie da."
Die Raffinerie - ein gemeinsames Unternehmen der Mineralölkonzerne BP, Shell, Agip und Total - hat in den letzten Jahren mehr als 35 Millionen Euro in Anlagen für die Verarbeitung von Biokraftstoffen investiert. Bioethanol wird bereits jetzt zu einem Klopffestiger für Benzin verarbeitet. Geschäftsführer Klaus Niemann:
"Es entsteht etwas, was wir als einen Oktanbooster bezeichnen, also eine Substanz, die die Oktanzahl und damit die Wertigkeit des Fahrbenzins erhöht."
Die Mineralölindustrie hat sich lange gegen die Beimischungspflicht für Biokraftstoffe gewehrt. Leider hat sich die Bauernlobby durchgesetzt, sagt Raffinerie-Geschäftsführer Niemann:
"Die Landwirtschaft ist sehr gut politisch aufgestellt, sehr stark politisch aufgestellt, in allen Parteien. "
Trotz der Widerstände - die Raffinerie in Schwedt hat sich technisch und logistisch gut vorbereitet auf die Beimischungspflicht ab 1.1.2007. Das Unternehmen kann mehr als die gesetzlich vorgeschriebene Mindestquote zumischen und hat dadurch einen Standortvorteil.
"Es wird ja so sein, dass eine Übererfüllung in einer Raffinerie gegen eine Untererfüllung in einer anderen Raffinerie verrechnet werden kann. Insofern haben wir davon einen Vorteil, es ist immer gut, wenn man selber helfen kann und einem nicht geholfen werden muss. "
Die Verbraucher werden allerdings das Nachsehen haben, die Preise von Benzin und Diesel werden im nächsten Jahr ansteigen. Gründe dafür sind die erhöhte Mehrwertsteuer und die Beimischungspflicht für Biokraftstoffe.