Noch in der Mittagssendung spielte der öffentlich-rechtliche Fernsehsender France 2 die Bilder aus Berlin ein: Der Bundestag hat der Verfassung mit großer Mehrheit zugestimmt, in wenigen Wochen ist der Bundesrat an der Reihe, erklärte der Moderator.
Das Interesse der Franzosen an den Abstimmungen der europäischen Partner ist allerdings nicht übermäßig groß. Daran ändern auch Auftritte ausländischer Politiker nichts. Bundeskanzler Schröder lässt gegenwärtig keine Pressekonferenz mit seinem Freund Jacques Chirac verstreichen ohne daran zu erinnern.
Im März sprach der spanische Ministerpräsident Zapatero in der Nationalversammlung. Dass sich die Spanier in einem Referendum für die Verfassung ausgesprochen haben, freut die Befürworter. "Wie erklären Sie die Zustimmung der Nachbarn", fragt der frühere Wirtschaftsminister Dominique Strauss-Kahn von der Sozialistischen Partei den ehemaligen Innenminister Vertragsgegner Jean-Pierre Chevenement, den Ehrenvorsitzenden einer linksnationalistischen Splitterpartei.
"60 Prozent der Spanier haben gar nicht abgestimmt", antwortet Jean-Pierre Chevenement. "Man hat ihnen gesagt, sechs von 10 Autobahnkilometern wurden von der EU bezahlt". "Herr Chevenement, seien Sie Demokrat", ermahnt Dominique Strauss-Kahn. "Wenn ein Volk gewählt hat, dann hat es gewählt."
Unterdessen ist in Frankreich ein Streit darüber entbrannt, wie wohl die beiden wichtigsten Präsidenten der Fünften Republik abgestimmt hätten: General Charles de Gaulle und der Sozialist Francois Mitterand. Für Patrick Ollier, Abgeordneter der Regierungspartei UMP steht fest: "General de Gaulle sagte, Europa müsse um seiner selbst willen und aus sich heraus gebildet werden. Der Gaullismus steht für das Ja".
Dem widerspricht sein Parteifreund Nicolas Dupont-Aignant: "Dies ist ein umfassender Transfer von Souveränität, denn es handelt sich um das Ende der französischen Verfassung und es bedeutet die Gründung eines europäischen Staates. General de Gaulle, auf den sich viele heute berufen, hat gesagt: für mich gehört die nationale Souveränität zur Demokratie". Und auch Philippe de Villiers, Wortführer der konservativen Souveränisten, denen jede Übertragung von Zuständigkeiten an Brüssel ein Dorn im Auge ist, meint: "Niemals hätte de Gaulle ein solches Manöver abgesegnet".
Auch die Sozialisten hadern mit dem Übervater. Zur Freude der Verfassungsgegner in der Partei, unter ihnen ist der ehemalige Premierminister Laurent Fabius, hat Danielle Mitterand, die Witwe des ersten und bisher einzigen sozialistischen Präsidenten der Fünften Republik, hat gerade mitgeteilt, sie werde gegen die Verfassung stimmen. Begründung: dieser Text verankere eine neue Diktatur in Europa.
Damit gerade dies in Zukunft unmöglich sei, habe sich der Francois Mitterand für den Aufbau Europas eingesetzt, widersprechen die Befürworter des Verfassung. Und spielen den Ausschnitt einer Rede Mitterands vor dem Europäischen Parlament ein: "Nationalismus bedeutet Krieg", erklärt der Präsident. "Niemals hätte Mitterand die Interessen Frankreichs den europäischen gegenübergestellt", versichert der ehemalige Außenminister Hubert Védrine, der Vorsitzende der Mitterand-Stiftung.
Die Mitte sagt ja, an den Rändern überwiegt das Nein: Von Jean-Marie Le Pens Front National über den Globalisierungsgegner José Bové zu Kommunisten und Trotzkisten reicht der Bogen der Verfassungs-Gegner. Frankreich müsse im Cockpit des europäischen Airbusses bleiben, warnt der Europaabgeordnete Alain Lamassoure von der Regierungspartei UMP. Und indem er die EU mit den erfolgreichen europäischen Flugzeugen vergleicht, kritisiert er die Neinsager: "Einige schlagen vor, dass alle Triebwerke unter dem linken Flügel angebracht werden. wünschen sich, so denken die Kommunisten und Trotzkisten. Andere, wie Herr de Villiers, wollen die Motoren halbieren. Die nächsten möchten die Triebwerke durch Windräder ersetzen, etwa José Bové und einige Grüne. Und Herr Le Pen schlägt vor, dass in diesem Airbus die Franzosen in der ersten Klasse sitzen und alle Ausländer im Gepäckraum."
Das Interesse der Franzosen an den Abstimmungen der europäischen Partner ist allerdings nicht übermäßig groß. Daran ändern auch Auftritte ausländischer Politiker nichts. Bundeskanzler Schröder lässt gegenwärtig keine Pressekonferenz mit seinem Freund Jacques Chirac verstreichen ohne daran zu erinnern.
Im März sprach der spanische Ministerpräsident Zapatero in der Nationalversammlung. Dass sich die Spanier in einem Referendum für die Verfassung ausgesprochen haben, freut die Befürworter. "Wie erklären Sie die Zustimmung der Nachbarn", fragt der frühere Wirtschaftsminister Dominique Strauss-Kahn von der Sozialistischen Partei den ehemaligen Innenminister Vertragsgegner Jean-Pierre Chevenement, den Ehrenvorsitzenden einer linksnationalistischen Splitterpartei.
"60 Prozent der Spanier haben gar nicht abgestimmt", antwortet Jean-Pierre Chevenement. "Man hat ihnen gesagt, sechs von 10 Autobahnkilometern wurden von der EU bezahlt". "Herr Chevenement, seien Sie Demokrat", ermahnt Dominique Strauss-Kahn. "Wenn ein Volk gewählt hat, dann hat es gewählt."
Unterdessen ist in Frankreich ein Streit darüber entbrannt, wie wohl die beiden wichtigsten Präsidenten der Fünften Republik abgestimmt hätten: General Charles de Gaulle und der Sozialist Francois Mitterand. Für Patrick Ollier, Abgeordneter der Regierungspartei UMP steht fest: "General de Gaulle sagte, Europa müsse um seiner selbst willen und aus sich heraus gebildet werden. Der Gaullismus steht für das Ja".
Dem widerspricht sein Parteifreund Nicolas Dupont-Aignant: "Dies ist ein umfassender Transfer von Souveränität, denn es handelt sich um das Ende der französischen Verfassung und es bedeutet die Gründung eines europäischen Staates. General de Gaulle, auf den sich viele heute berufen, hat gesagt: für mich gehört die nationale Souveränität zur Demokratie". Und auch Philippe de Villiers, Wortführer der konservativen Souveränisten, denen jede Übertragung von Zuständigkeiten an Brüssel ein Dorn im Auge ist, meint: "Niemals hätte de Gaulle ein solches Manöver abgesegnet".
Auch die Sozialisten hadern mit dem Übervater. Zur Freude der Verfassungsgegner in der Partei, unter ihnen ist der ehemalige Premierminister Laurent Fabius, hat Danielle Mitterand, die Witwe des ersten und bisher einzigen sozialistischen Präsidenten der Fünften Republik, hat gerade mitgeteilt, sie werde gegen die Verfassung stimmen. Begründung: dieser Text verankere eine neue Diktatur in Europa.
Damit gerade dies in Zukunft unmöglich sei, habe sich der Francois Mitterand für den Aufbau Europas eingesetzt, widersprechen die Befürworter des Verfassung. Und spielen den Ausschnitt einer Rede Mitterands vor dem Europäischen Parlament ein: "Nationalismus bedeutet Krieg", erklärt der Präsident. "Niemals hätte Mitterand die Interessen Frankreichs den europäischen gegenübergestellt", versichert der ehemalige Außenminister Hubert Védrine, der Vorsitzende der Mitterand-Stiftung.
Die Mitte sagt ja, an den Rändern überwiegt das Nein: Von Jean-Marie Le Pens Front National über den Globalisierungsgegner José Bové zu Kommunisten und Trotzkisten reicht der Bogen der Verfassungs-Gegner. Frankreich müsse im Cockpit des europäischen Airbusses bleiben, warnt der Europaabgeordnete Alain Lamassoure von der Regierungspartei UMP. Und indem er die EU mit den erfolgreichen europäischen Flugzeugen vergleicht, kritisiert er die Neinsager: "Einige schlagen vor, dass alle Triebwerke unter dem linken Flügel angebracht werden. wünschen sich, so denken die Kommunisten und Trotzkisten. Andere, wie Herr de Villiers, wollen die Motoren halbieren. Die nächsten möchten die Triebwerke durch Windräder ersetzen, etwa José Bové und einige Grüne. Und Herr Le Pen schlägt vor, dass in diesem Airbus die Franzosen in der ersten Klasse sitzen und alle Ausländer im Gepäckraum."